Endless Story About Sun and Moon
Der Salzschacht und die Saline in Schönebeck
Stand 17.09.2024: 89 Fotos, 51 Aquarelle
Ein paar Informationen zu dieser Bilderserie.
Am 09.Mai 1873 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau des Salzschachtes an der Barbarastraße. Es gab ungeahnte Schwierigkeiten und tödliche Unfälle zu beklagen. Im November 1889 wurde das Abteufen bei 445m beendet. Es wurden drei übereinander liegende Ebenen geschaffen.
Am 28. Dezember 1890 erfolgte die Schachttaufe auf den Namen "Graf Moltke".
Die Einfahrt in den Schacht war schon sehr beachtlich. In nur 2,5min erreichte man eine Tiefe von 450m. Zunächst wurde das Salz durch Sprengung gewonnen. Irgendwann wurde Wasser mit hohem Druck an das Salz gespritzt. Die somit gewonnenen Sole konnte nun mit Pumpen nach oben befördert werden. Nach einer gewissen Ruhezeit, konnte die etwa 27% Sole in den Siedehäusern auf der Saline Insel über Tage weiterverarbeitet werden.
War der Wasserstrahl noch oben gerichtet, entstanden Auswaschungen, die wie Glocken aussahen. So entstand auch ihr Name. Die Glocken waren zum Teil über 14m hoch und hatten einen Durchmesser von ungefähr 9m.
Die Zwischenwände zur nächsten Glocke wurden durch Flächenberieselung weggespült. Es blieb ca. 1m Salz als Träger zur nächsten Glocke stehen. So entstand nach und nach eine Märchenwelt aus Salzkristall.
Auf der 'Saline Insel' war 1910 der Baubeginn für das Siedehaus "Mentzel". Im Jahre 1920 wurden schon um die 70.000 Tonnen Salz gesiedet. Bis zu 100 Siedepfannen waren bis zum 2. Weltkrieg in Betrieb.
Nach den Kampfhandlungen der Wehrmacht mit amerikanischen Panzern auf dem Saline Gelände blieb noch 1 Pfanne funktionstüchtig. Obwohl Maschinen die schwere Arbeit der Salzsieder übernommen haben, kam für die 1945 verstaatlichte Saline im Jahr 1967 das Aus.
Ein herausragendes Ereignis war im Jahr 1955 die 225-Jahrfeier der Saline.
Der Badearzt Dr. Tolberg hat die Heilwirkung der Sole erkannt und in Salzelmen eine Kureinrichtung geschaffen. Das Salzluftklima im Schacht bot eine ideale Möglichkeit um ein unterirdisches Sanatorium zu errichten. Um 1955 begann der Kurbetrieb unter Tage.
Aufgrund von Unwirtschaftlichkeit und unerfüllbarer Sicherheitsvorschriften wurde die industrielle Salzförderung 1972 eingestellt. Es gab nur noch einige Touristenführungen unter Tage.
Von 1974 bis 1983 wurden die etwa 1000 Glocken mit Elbwasser und Schlacke verfüllt. (Nur mit Elbwasser und Schlacke ???) Wozu wurde vorher ein mehrere Meter hoher Sichtschutzzaun entlang der Eisenbahnlinie neben dem Schacht errichtet. Was wurde dort im Schacht vor der Betonversiegelung noch alles eingefahren ??? Auf meine Frage bekam ich von den DDR-Regionalpolitikern 1989 während einer Bürgerversammlung im Stadtpark keine Antwort.
Die Gerüchteküche sprach von Atommüll aus Frankreich, bis hin zum Sovesogift, dem hochgiftigen DioxinTCDD.
So ist das mit den Gerüchten, wenn man nicht von Anfang an die ganze Wahrheit erfährt.
Die Diskussionen dauern auch heute noch auf einem Facebook Portal an. Wärend die Solepark-Chefin Ines Grimm-Hübner in einem Interview mit der "Volksstimme" am 24.07.2009 erklärte, sind die ca. 1.000 "Glocken" mit Steinsalzlösung gesättigtem Elbwasser geflutet worden. Es bestehen keine Hohlräume und es gibt keine Einsturzgefahr usw. Andere wiederum behaupten mehr zu wissen. Aber wir wollen uns hier nicht weiter äußern, denn was damals tatsächlich gut oder schlecht gelaufen ist, können wir nicht bezeugen.
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Für alle sichtbar wurde das Ende des Schachts am 29. November 1980 durch den Abriss des Förderturmes um 14:30 Uhr.
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Wir sind sehr dankbar, dass wir von Herrn Heinrich Hucke jun. die Genehmigung erhalten haben, dass wir Aquarelle von seinem Vater Heinrich Hucke sen. in der Homepage veröffentlichen dürfen.
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Ebenfalls möchten wir uns bei Harald Strauß bedanken, dass wir in Kürze die Fotos von seinem Vater Wolfgang Strauß, von der Sprengung des Förderturmes für unsere Homepage nutzen dürfen.
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Die Stadt Schönebeck ist dabei aus der Industriebrache der Saline rund um den Salinekanal einen Bürgerpark zu erschaffen. Das Teilergebnis kann sich bereits sehen lassen. Wenn das Gelände nun auch nicht mehr der Salzveredlung dient, so ist es doch ein wunderbarer Ort der Erholung geworden. Viele fleißige Hände haben sich daran beteiligt.
Allerdings sind einige LED-Laternen schon durch Vandalismus zerstört worden. Schade, dass es immer wieder Menschen gibt, die die Arbeit Anderer nicht schätzen.
1892 Der Förderturm vom Graf Moltkeschacht Foto: E.v.Flottwell
Der Maler Heinrich Huke nennt sein Aquarell 'Mühle am Schacht'
20.12.2018 Der letzte Rest vom Graf Moltkeschacht an der Barbarastraße
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Wir gehen jetzt mit unserer Bilderserie 'unter Tage'
Mittels Wasser wird eine Strecke angespritzt
Das Wasser frisst sich immer weiter in die Salzwand
Hier noch ein Foto von Robert Röhr
Das Abspritzen der Wände ist das eine Verfahren, wenn es sich um (flache) Salzadern handelt. Ein Weiters besteht darin, einen harten Wasserstrahl nach oben zu spritzen, wenn eine starke Salzdecke vorhanden ist. Durch die herabrieselnde Sole werden die Wände mit ausgewaschen und es entsteht die typische Glockenform
Dieses Gestell zeigt die Wasserdüsen die im Kreis gedreht werden können
Dieses Gestell zeigt die Wasserdüsen die im Kreis gedreht werden können
Beim Ausspritzen der Glocken entstanden riesige Räume
diese Bilder entstanden 1936
1936 Bergmanns-Weihnacht Aufnahme mit sehr schlechter Qualität
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Der Schacht wurde aber auch für medizinische Zwecke genutzt. Die salzhaltige Luft und die gleichbleibende Temperatur dienten unter Anderem zur Heilung von Atemwegserkrankungen
Bei dieser Wasserstrahl-Abbaumethode fallen Unmengen von Sole an. Diese wurde zunächst in riesigen Auffangbehältern gesammelt und später zur Weiterverarbeitung zur Saline gepumpt
Sole-Auffangbehälter
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Wir verlassen den Schacht und schauen uns an, was mit der Sole passiert
Ansichtskarte mit Blick über den Breiteweg zum Salinengelände. Jeder Schornstein markiert den Ort an dem ein Siedehaus steht
Eine Zeichnung von R. Frank vom Salinengelände aus dem Jahr 1919
Blick über den Salinekanal auf die Saline
Der Gebäudekomplex zwischen Barbyer Straße und der Elbe gehört zur königlichen Saline
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Wir werfen einen Blick in ein Siedehaus
Siedepfannen auf denen das Salz mittels Feuer getrocknet wurde
das nasse Salz musste ständig auf den Pfannen umgeschichtet werden
Dier Aschenroste unter die Siedepfanne. Quelle unbekannt, wir bitten um Info
Der Trommelofen trocknet das darin rotierende Salz mit heißer Luft
Mittels Laufkatze und Loren wird das Salz in den Hallen transportiert
Transmissionen treiben die Brecher für die großen Salzbrocken an
1950 Salz für den Export nach Nigeria wird eingesackt. Quelle: Salzlandmuseum
In den Magazinen lagern die Salzsäcke bis zum Verladen auf die Elbkähne
Ein königlicher Salinenbeamter kontrolliert das Geweicht der Säcke
Ein Festwagen der Saline bei einem Umzug durch die Stadt
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Wo befand sich die Verwaltung der Königlichen Saline?