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Gräfin und
Graf von Ehrenberg
Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung
Frohse - der älteste Stadtteil von Schönebeck
Stand: 28.02.2024, 85 Fotos und 226 Aquerelle
Über den ältesten Stadtteil lässt sich viel berichten. Wir beginnen mit dem Jahr 929.
Da schenkt Otto I. seiner 1. Frau Editha den Burgward Frohse, den er später zur Kaiserpfalz ausbauen lässt. Zu diesem Zweck lässt Otto I. die Siedlung 'Vraso' abreißen. Sie wurde östlich des Solgrabens wiederaufgebaut.


Das Siegel von Frohse aus dem Jahr 936.
Es zeigt entweder Otto I. oder Heinrich II. (?)
Schmäh-Gedicht über die Fam. von Kahle.
Quelle: Susanne Kalisch
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Die nachfolgenden Zeichnungen und Informationen stammen von den Schautafeln, welche der 'Elbufer Förderverein Schönebeck e.V.' aufgestellt hat.


936 erste urkundliche Erwähnung
In den Jahren 946, 949, 952 und 956 hält Otto I. je einen Hoftag in Frohse ab. Somit wird Frohse für 60 Jahre der politische Mittelpunkt des jungen Deutschen Ottonischen Reiches. Die Pfalz wir aber überwiegend privat von der Kaiserfamilie mit ihrem Hofstaat genutzt.
Hier finden in diesen Jahren mindestens 1 Hoftag und 12 Hoflager statt, zu denen die Königinnen Editha, Mathilde und die Kaiserinnen Adelheid, Theopanu und Kunigunde mit ihren Kindern mehrfach zu Gast waren.
949 wird zum ersten Mal das Wort 'palatium' im Zusammenhang mit der Pfalz verwendet. Das bedeutet, dass es hier einen Thronsaal gegeben haben muss.
961 wird Frohse als 'civitas' (Stadt- oder Marktflecken) bezeichnet.
974 und 976 beurkundet Otto II. Frohse.
993 beurkundet Otto III. Frohse.
1002 findet ein Hoftag statt um die Nachfolge von Otto III. vorzubereiten.
1004, 1006 und 1010 beurkundet Heinrich II. Frohse.
1012 wird die Pfalz aufgegeben und fällt an das Bistum Magdeburg. Das Marktrecht wird eingeführt und es entsteht ein Zollamt und eine Münzstätte unter Heinrich II. Frohse wird nun vollständig mit einer Stadtmauer umgeben.
1015 Erwähnung der St. Laurentiuskirche.
1020 Nach einem Hochwasser fließt die Elbe an Frohse vorbei.
1178-1180 zerstört Heinrich II. die Burg. Die wird anschließend nur notdürftig wieder aufgebaut und als erzbischöfliches Salzamt genutzt.
1179 Frohse wird Umschlagplatz für das in den Elmener Salzwerken gewonnene und später in Groß-Salze produzierte Salz, ebenso für das für die Siedehäuser benötigte Brennholz.
1230 Frohse ist 550 ha groß und wird als 'oppidum' (befestigte Stadt) bezeichnet.
1313 die Burg wird aufgegeben und verfällt zur Ruine.
1316 Frohse besitzt einen eigenen Rat.
1454 Auf dem ältesten Siegel der Stadt sitzt ein König auf dem Thron. Dabei handelt es sich entweder um Otto I. als Gründer von Frohse, oder Heinrich II., der Frohse das Stadtrecht verliehen hat.
1525 Die Stadt Frohse gehört jetzt mit ihren 600 Einwohnern der Burg Schadeleben.
1526 in der Laurentiuskirche wird der erste Lutherische Gottesdienst abgehalten.
1630 die Truppen von Wallenstein, unter den Obristen Wengeler und Bönninghausen, erobern und zerstören große Teile von Frohse.
1636 nachdem die Pest wütet, erholt sich die Stadt Frohse nicht wieder.
1680 Frohse kommt unter die Verwaltung von Kur Brandenburg, welches 1701 das Königreich Preußen wird.
1717 Frohse wird Garnisonsstadt für die 'Reuter' (mit Brustpanzer geharnischte Reiter)
1727-1806 ist das Leib-Kürassier-Regiment Nr. 3 in Frohse stationiert
1771-1772 werden die ersten 30 Kolonisten Häuser auf der Königstraße (Geschw.-Scholl-Str.) zwischen Frohse und Schönebeck gebaut.
1773-1774 werden die ersten 40 Kolonisten Häuser auf der Wilhelmstraße (Wilhelm-Hellge-Straße) zwischen Frohse und Groß Salze gebaut.
1813 schlägt die russische Armee unter General Benningsen die etwa 8.000 Mann starke französische Armee unter General Senecal im Gefecht von Frohse.
1817 die letzten Fundamente und Wallgräben werden beseitigt und es entsteht an deren Stelle eine Ziegelei, die es inzwischen auch nicht mehr gibt.
1832 gibt Frohse sein Stadtrecht auf und wird 'Flecken mit Marktgerechtigkeit'.
1858 entsteht die Frohser Dampfmühle.
1873 Ferdinand Deißler wird der neue Besitzer der Dampfmühle.
1901 brennt die Dampfmühle ab und wir modern wieder aufgebaut.
1912 verarbeitet die Mühle mit 30 Beschäftigten o,8 t Roggen bzw. Weizen täglich.
1946 wird die Mühle enteignet und produziert als VEB bis 1990 weiter.
1918 im Verlauf der Novemberrevolution besetzen bewaffnete Soldaten und Arbeiter das Rathaus.
1926 Frohse wird an das Magdeburger Straßenbahnnetz angeschlossen (bis 1969).
1945 am 11.04. erreicht das amerikanischen 67. Panzerregiment unter Major Hollingsworth von der 2. US-Panzerdivision Frohse. Am 12.04.1945 wird Schönebeck durch eine Zangenbewegung der US-Armee von Frohse und Felgeleben aus erobert. Vom 13.-16.04. wird östlich von Frohse ein Brückenkopf über die Elbe gehalten.
1955 Grundsteinlegung für die Binnenschifferschule 'Karl Meseberg'.
1956 Das 'Teßmann-Sportheim' wird fertiggestellt.
1968 Der Frohseaner Sportschütze Kurt Czekalla erringt bei der Olympiade in Mexiko eine Bronzemedaille.
1971 entsteht das Straßenbrückwerk (?) bei Frohse.
1974 Frohse erhält einen S-Bahnanschluss.
1992 Grundsteinlegung für das neue Berufschulzentrum ('Otto Allendorff')
1995 das Brückenbauwerk 'Frohser Brücke' wird in Betrieb genommen.
2003-2004 Umgestaltung vom Reuterplatzes und Friedhofweg und der Ausbau vom Elb-Rad- und Wanderweg nach Schönebeck.
Wie es die Karten eindeutig zeigen, lohnt es nicht mehr nach der Königspfalz zu suchen
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Und es blieb nicht immer friedlich. Vor den Toren von Frohse standen sich am 10.01.1278 die Magdeburger Erzbischöflichen-, Anhaltinischen-, Sachsen-Wittenberger-, Barbyer- und Brandenburger Truppen gegenüber. Der brandenburgische Markgraf verliert die Schlacht
Das Schlachtfeld lag zwischen Magdeburg, Frohse und dem Frohser Berg.


1653 Das 'Stättlein Frohsa' - Stich von Merian
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Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Es kam zu einem weiteren Gefecht am 08.11.1813

In dem Stich von Merian ist auch die 'alte' St. Laurentiuskirche zu sehen.
Sie hat aber im Laufe der Zeit ihr Aussehen verändert.


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Ein Straßenname erinnert noch an die Befestigungsanlagen der alten Burg

Die Wallstraße
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Es ist naheliegend, wenn man sich in Elbnähe befindet, dass es eine Große-Elbstraße gibt




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Zwei gegensätzliche Bilder: Harmonie und Proteststimmung
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Als diese Bilder entstanden sind fuhr noch keine Straßenbahn durch Frohse:

Fleischerei Brinckmann

Gasthof 'Deutsches Haus'

1924 Markt, heute Reuterplatz

19.08.1014 Reuterplatz 6

Die Staßenbahn aud dem Weg von Schönebeck nach Magdeburg Westerhüsen. Quelle unbekannt
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Ein Blick in den Hafen. Im linken Bild sieht man die Röhren für die Verladung von Schüttgut.

Ein technischer Fortschritt zur damaligen Zeit.
Ein fahrbarer Portal-Drehkrahn auf Schienen
1913 baut der Spediteur Oskar Wanckel den Frohser Hafen auf dem Gelände der ehem. Königspfalz.
1924 werden nach der Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg Gleisanlagen und Speicher für Getreide, Zucker, Futter- und Düngemittel errichtet. Der Hafen verfügt jetzt über 35 Winterliegeplätze für Kähne und Schlepper. Die Umschlagmenge von 460.000 t wurde bis 1930 auf 580.000 t erhöht.
Der Hafen steht damit an der 5. Stelle der Elbe-Saale-Binnenhäfen hinter Hamburg, Magdeburg, Dresden und Riesa.
1940-1945 durch den 2. Weltkrieg reduziert sich die Umschlagsmenge auf 330.000 t. Nach dem Krieg kommt der Hafenbetrieb zum Erliegen.
1946 wird das Speditions- und Elbschifffahrts-Kontor durch die sowjetische Kommandantur enteignet. Die Schiffsflotte geht an die Magdeburger Binnenreederei, die Hafenanlagen übernehmen die Magdeburger Häfen.
1955 beträgt die Umschlagmenge 600.000 t, die sich bis in die 1980er Jahre auf 700.000 t erhöht.
1990 bricht die Elbschifffahrt und der Hafenbetrieb zusammen. Auf dem Gelände siedelt sich ein Schrottverwertungsfirma an. Die Speicher werden von der Magdeburger Getreide-GmbH betrieben.
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Ganz links in der oben gezeigten Karte vom Hafen befand sich die Schiffswerf von Heinrich Weise.

Heinrich Weise



Die Werft von Heinrich Weise. Hier wurden Lastkähne gebaut, wie sie auch in der Wanckelflotte verwendet wurden
1908 kauft Heinrich Weise das 6.000 m² große hochwasserfreie Gelände. Er baut dort Wohnhaus und Betriebstätten für zunächst 30 Beschäftigte.
1910 übernimmt die Werft die Reparaturen aller auf der Elbe fahrenden Holz- und Eisenschiffe. Die Werft verfügte über eigene Gleisanlagen. Die Slipanlage konnte dem jeweiligen Wasserstand angepasst werden und Wasserfahrzeuge bis 75 m Länge, 0,65 m Tiefgang und 300 t Eigengewicht aufnehmen. Das Hautgeschäft waren die Reparaturen von Schleppkähnen.
1924-1928 entstehen neue Werkstätten. Gebaut werden jetzt auch s.g. Plauer Maßkähne mit den Standartmaßen 67m lang, 10m breit und 2,5m hoch.
1930 nach dem Tod von Heinrich Weise übernehmen die Söhne Heinrich und Paul gemeinsam die Werft. Jetzt werden mit den 90 Mitarbeitern überwiegend Lastkähnen und Motorschiffe neu gebaut.
1945 hilft die Firma bei der Bergung gesunkener Schiffe, der Freilegung der Elbfahrrinne, baut die neue Gierfähre und 1949 das Motorschiff 'Schönebeck' als Ersatz für die gesprengte Elbbrücke.
1951 wird die Werft enteignet. Als VEB (Volkseigener Betrieb) werden neben Motorgüterschiffen Schubprahme hergestellt. Die Werft gehört nun der VEB Schiffsreparaturwerft Berlin und rekonstruiert alte Binnenfahrzeuge. Weil diese aber durch Neubauten ersetzt werden, erfolgt die Schließung der Weft 1964.
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Doch es sollte wieder einmal nicht friedlich bleiben. Im 2. Weltkrieg war der Übergang zum anderen Elbufer für die Alleierten Truppen von großer strategischer Bedeutung.
Das Ziel war es Magdeburg auf der gegenüberliegenden Elbseite vom Werder her einzuschließen.

Angriff der 9. US-Armee mit der 2. und 83. Panzerdivision mit 2 Regimentern unter dem Befehl
von General Simpson. Schönebeck wurde über Frohse, Salzelmen und Felgeleben eingekreist.
Dem gegenüber stand in Grünewalde die Infanterie-Division 'Scharnhorst'
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früher: die Unternehmer-Villa von Ferdinand Deissner


jetzt: Franke-Bau

06.08.2019
Die Ansicht der Mühlen-Ruine von allen Seiten am 07.03.2012:








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10.12.2014






06.08.2019
Für die Mühle kam das endgültige Aus. Der Abriss erfolgte im Jahr 2023 und was später einmal auf dem Gelände errichtet werden soll ist uns zur Zeit nicht bekannt. Fotos vom: 09.03.2024





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Wir bleiben noch ein wenig im Friedhofsweg:


2019 06.08. die ehem. Adolf-Diesterweg-Schule


Schmucke Häuser sind hier im Friedhofsweg entstanden.

06.08.2014 Wallstr. / Großer Steinklump

Fassadenschmuck: W W 1913

06.08.2019 Großer Steinklump 6

Private Elb-Brauerei Frohse. Kleiner Steinklump 18


10.12.2014 die FahrradManufaktur 'Weltrad' habe ich auf einem Hof in der Magazinstraße entdeckt

Das Hochwasser 2013 stand bis zu der gelben Linie

18.02.2019 Ein Schiffsbagger arbeitet auf der gegenüberliegenden Seite auf der Höhe vom 'Apfelwerder'
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Wir schauen uns ein wenig im Ort um:

Linie 14 in Frohse, Foto: Zeitreisen Schönebeck

10.12.2014 Alt Frohse Haus-Nr. 33-36



Fotos: Micky Hennemann und Zeitreisen Schönebeck


gleicher Ort: 1930er Jahre und am 10.05.2012


10.12.2014 sanierungsbedürftig: Großer Steinklump 25


10.12.2014 in der Sanierung: Großer Steinklump 31

10.12.2014 Sanierungsbedürftig. Großer Steinklump 30

10.12.2014 Großer Steinklump Nr. 30

'kleiner Steinklump1967' Maler Heinrich Huke


Die Fenster vom Glockenturm der St. Laurentiuskirche


18.12.2005 Sonnenuntergang. Hier fanden am 10.01.1278 und am 08.11.1813 die großen Gefechte bei Frohse statt.
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Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Heinrich Huke jun., dass wir die Aquarelle und Zeichnungen von seinem Vater, Heinrich Huke sen., in unserer Homepage verwenden dürfen.
Wir übernehmen auch die Vermerke, bzw. Nummerierungen die zu den Bildern gehören.

Frohse 1944

Frohse von der Bahn 1969

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Hiermit endet die Serie mit Werken von dem Maler Heinrich Huke
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