Gräfin und
Graf von Ehrenberg
Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung
Nevernot
PC III - FMA
Kunstvoll gestaltete Rechnungen, amtliche Schreiben, Marken, Siegel, Annoncen, Etiketten und Firmeninfos. Aber es war einmal
Stand 16.08.2024: 506 Fotos bzw. Abbildungen
Schönebeck war eine sehr bedeutende Stadt. Allein, mit welcher Sorgfalt für sich und die Produkte geworben wurde, hat uns sehr beeindruckt.
Es sind Gott sei Dank noch in Büchereinbänden und anderen Schriftstücken Abbildungen erhalten geblieben, von denen wir Ihnen gerne einige schönen Grafiken zeigen möchten. Obwohl manche in den Jahren schon reichlich verblasst sind, denken wir, dass sich die Präsentation doch lohnt. Besonders interessant sind die Ausführungen vom Stadtsekretär Freerking.
Die Serie zeigt auch die Traueranzeigen zum Tod von Albert Schildener. Er war Ritter, Ehrenbürger, Kaufmann, 35 Jahre lang Bürgermeister von Schönebeck, 30 Jahre Mitglied im Magistrat und 29 Jahre im Gemeindekirchenrat.
Eine Bilderserie aus dem Jahr 1902 zeigt Werbeanzeigen welche in der Festschrift zur 100-Jahrfeier vom königlichen Kurbad Elmen eingebunden sind.
Ein Buch wurde vom Badearzt Dr. med. Fricke geschrieben und kostete 2 Mark. Wer so viel nicht ausgeben wollte, konnte die Festausgabe als Broschüre für 80 Pf. kaufen.
Besonderen Dank möchten wir Frau Waltraud Jäger für die Nutzung von Dokumenten aus dem Nachlass von der Reeder-Familie Enger, der Spedition Wanckel und dem Fotografen Otto Nilius aussprechen.
Ebenso Herrn Bernhard Hohmann und Michael (Micky) Hennemann für das Überlassen von Firmenwerbe-Anzeigen aus dem Raum Schönebeck. Und Herrn Dr. med. Hoepffner für die Einblicke in die Geschichte zum Haus Breiteweg 63 seiner Vorfahren, sowie vieler ungenannter Unterstützer dieser Seite mit ihren Bildern.
"Das Speditions- und Elbschifffahrts-Kontor A.G. Schönebeck a. E. ist eine der größten Speditions-Firmen der Provinz Sachsen. Die ausgedehnten Lagerplätze unmittelbar an der Elbe und in nächster Nähe des Güterbahnhofs dienen vornehmlich dem direkten Umschlagverkehr vom Schiff zur Bahn und umgekehrt. Dem Absatz von Getreide, Futter und Düngemittel, sowie in Kohlen und sonstige Brennmaterialien in Schönebeck und Umgebung dienen die an der Salzer Straße liegende Produktionsabteilung und die Kohlenkontore in der Baderstraße und am Streckenweg.
Zahlreiche Speicher können hunderttausende von Zentnern aufnehmen, ein Gewirr von Eisenbahngleisen, wie es größer und verschlungenen nicht auf einem Güterbahnhofe sein kann, führt zu den Speichern und Schuppen und an die verschiedenen Häfen. Drei eigene Rangiermaschinen bewältigen den Verkehr, von dem man sich erst ein ungefähres Bild machen kann, wenn man erfährt, dass die Eisenbahn fast täglich bis zu 200 beladene Eisenbahnwagen stellen muss, ohne die Wagen die wieder beladen werden.
In den Häfen (Schönebeck) liegen durchschnittlich 20 Kähne, die be- und entladen werden.
Außer dem eigenem Elbvorland hat das Speditions-Kontor noch den sogenannten Städtischen Lagerplatz und ein weiteres Städtisches Vorland von der Stadt gepachtet.
Ein eigener Schiffspark unterstützt den Umschlagverkehr und Handel der Firma. Im Export nach Hamburg, Lübeck und Stettin werden hauptsächlich Salze und Salzfabrikate aller Art, Zucker, Getreide, und sonstige Landesprodukte, ferner Gips, Spat usw., im Import von Hamburg, Lübeck etc. Düngemittel, Futterartikel, Getreide, Roheisen, Heringe, Phosphate, Schwefelkies und alle Arten Stückgüter verladen."
Quelle: Stadtsekretär Freerking um 1920
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Der Unternehmer Kurt Paul Carl Krisp (1893-1971)
Der Sohn eines Barbiers und Friseurs absolvierte die Volksschule und erlernte anschließend in Dessau-Roßlau den Beruf des Drogisten. Nach ersten praktischen Erfahrungen im Drogeriegewerbe gründete er 1919 in Magdeburg die Kukirol-Fabrik, die zunächst Präparate zur Fußpflege herstellte. Bereits 1922 verlegte K. aus Platzgründen die Produktion nach Groß Salze (Bad Salzelmen). Auch am neuen Standort expandierte der Betrieb, was den Bau weiterer Gebäude nach sich zog. Drei Jahre später wurde eine Straße nach dem Werk benannt (heute Wernigeröder Straße). K. machte den Gebrauch seiner Produkte mit neuartigen Werbemethoden auch im Ausland populär. Er erfand die Figur des “Dr. Unblutig”, mit der er – “amerikanisch” – plakativ und in großzügigen Zeitungsannoncen für seine Firma als größte Fußpflege-Spezialartikel-Fabrik der Welt warb, deren Produkte in 56 Staaten der Erde erhältlich waren. Mit seinem Unternehmen machte K. die Fußpflege als solche in der damaligen Zeit erst “salonfähig”. 1933 wurde der Betriebsstandort in Bad Salzelmen aufgegeben und eine neue Produktionsstätte in Berlin-Lichterfelde aufgebaut, die jedoch im II. Weltkrieg stark beschädigt wurde. Im August 1948 begann K. deshalb in Weinheim neu. Seit 1936 stellte das Werk weitere kosmetische Produkte her, die unter dem Namen “Bitalis” vertrieben wurden. Ein Jahr später begann die Fertigung der bekannten “Kukident”-Erzeugnisse. Jahrzehntelang stand K. der Firma vor, die sich als Familien-Gesellschaft verstand. Nach seinem Tod führte sein Sohn Werner das Unternehmen erfolgreich weiter. 1978 ging das Unternehmen mit seiner bedeutenden Produktpalette in eine internationale Firmengruppe über.