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Gräfin und
Graf von Ehrenberg
Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung
Es war einmal ...
Hier beschreiben wir einige Schönebecker Firmen, die weit über die Landesgrenzen bekannt waren, z.B.:
- Die größte Fahrradfabrik Europas "Welt-Rad".
Aus ihr wurde die "Metall-Industrie Schönebeck AG, das
Traktorenwerk SBK bis hin zur Landtechnik Schönebeck
(Zu diesem Thema gehen wir hier anschließend näher ein.)
- Das Heizkesselwerk NARAG (Fotos)
- Die Melasse-Fabrik PROWIKO (Fotos)
- Schleuderbeton (Foto)
- Kunstharz, Lacke und Farben (Foto)
Um einige zu nennen. Und mit der Treuhand kam das Ende.
Mehr Informationen zu ehem. bedeutenden Schönebecker Unternehmen finden Sie unter dem Thema:
Firmen-Logo, Reklame und Siegel
Stand 09.06.2025: 96 Fotos
1885 gründeten die Unternehmer Hoyer & Glahn an der Friedrichstraße eine Firma, die sich ab 1897 Fahrradwerke „Weltrad“ nannte und ab 1900 "Metall-Industrie Schönebeck AG"
Wir beginnen mit der Fahrradwerken "Weltrad"
Einen Großteil der nachfolgenden Bilder hat uns Herr Bernhard Hohmann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

Werksgelände an der Friedrichstraße
Stadtarchiv 08.24_Bl.908

AK Michael Smoch
Überschrift 5

Anlass, Datum und Quelle unbekannt

Das Verwaltungsgebäude in der Friedrichstraße um 1900

Das Direktorenzimmer

Empfangszimmer

Lohnabteilung

Kasse

Schreibzimmer

Anlass für des Gruppenbild unbekannt


Belegschaft

Materiallager

Rohrzieherei für die Rahmenproduktion

Das "Kraftwerk" für den Antrieb der Transmissionsriemen


Alle Drehbänke wurden über Transmissionsriemen angetrieben

Schmiede

Schleiferei

Schweißerei

Schmirgelei

Stanzerei

Vernickelung

evtl. Reinigungsbecken

Teile-Waschanlage

Lakiererei


Härterei

Kleinteile-Montage

Lager der Lakiererei

In den Montagehallen werden die eintelnen Fahrradteile zusammengebaut

Fahrradlenker-Montage

Endmontage

Präsentation der einzelnen Fahrradmodelle
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Wir kommen in das Jahr um 1900. Aus den Fahrradwerken der Unternehmer Glahn & Hoyer wurde die "Metall-Industrie Schönebeck AG". Die Fahrradprodunktion ging weiter.


Verwaltungsgebäude und Firmengelände der "Metall-Industrie Schönebeck AG" in der Friedrichstraße. Der Schriftzug "Weltrad" am Giebel ist in der Zwischenzeit verschwunden. Die Skulptur auf dem Dach ist aber noch erhalten geblieben. Doch was stellt sie dar? Leider können wir das auf dem Bild nicht erkennen.


Auf einer alten Ansichtkarte vom Schönebecker Marktplatz sehen wir eine Säule auf der eine Weltkugel mit einem Schriftzug thront. Im rechten Bild sehen wir ein Logo aus der damaligen Zeit auf dem ein Pärchen mit Fahrrädern die Erde umrunden. Vielleicht sah so die Skulptur auf dem Verwaltungsgebäude aus? Wer weiß, oder kann uns jemand bei der Lösung des Rätsels helfen?


Messestand der Metall-Industrie AG 1906 in Leipzig. Es werden die Fahrräder, Motorräder und Automobile aus Schönebeck präsentiert



Und hier noch 2 Fotos von Motorrädern die ebenfalls in der Firma 'Weltrad' hergestellt wurden. Quelle: Motoclub Forum





Der Text lautet:
"Die Fabrikate unseres Unternehmens verdanken ihren Weltruf ihrer technischen Vollkommenheit und erstklassigen präzisen Ausführung, hervorgerufen durch vieljährige Praxis und Erfahrung.
Es wird nicht allein auf die technische Vollkommenheit unserer Fabrikate, sondern auch auf deren Preiswürdigkeit der Größte Wert gelegt.
Durch die serienweise Herstellung im eigen Werk, das mit den modernsten, maschinellen Einrichtungen ausgestattet ist, wird eine sehr große Leistungsfähigkeit in Qualität und Preis erzielt.
Das Ergebnis der Spezialisierung unseres Betriebes ist es, daß dem Handel und Publikum unsere Fabrikate Fahrräder - Fahrradrahmen - Freilaufnaben zu vorteilhaften Preisen angeboten werden können.
Über 1 Million Stückwurden seit dem Bestehen unseres Unternehmens abgesetzt, der jährliche Ansatz weist anhaltende Steigerung - infolge der Beliebtheit unserer Fabrikate - auf."





Neue Illustrierte Zeitung 01. Juli 1941
1903 erweitert sich die Produktpalette. Neben der Fahrradproduktion werden jetzt Metallwaren, diverse Gussteile, Kinderwagen und sogar Musikautomaten gefertigt.
Schon 2 Jahre später beginnt die Produktion von Motorrädern und Automobilen.
Die elektromagnetische Zündung wird hier erfunden. Später erfolgte die Patentübernahme von dem Unternehmer Adam Opel.
Das Jahr 1910 brachte eine weitere Revolution im Fahrradbau hervor. Das Walzen der Muffen, also die Hohlrohrverbindungen des Rahmens wurde erfunden und erstmalig das autogene Schweißen angewendet. Selbst im 2. Weltrieg kamen die Schönebecker Fahrräder in Einsatz. Die Fahrradproduktion endete 1948.
Bis dahin wurden 2,5 Millionen Fahrräder hergestellt.
Einige interessante Bemerkungen aus dem Bericht der General-Versammlung vom Freitag den 15. Dez. 1922. Gelobt wird im Rückblick auf die letzten 25 Geschäftsjahre, dass die Firmengründer Hoyer und Glahn aus bescheidenen Anfängen aus dem Sport-Artikel 'Fahrrad' einen Gebrauchsgegenstand gemacht haben. Der Preis sollte nicht höher als 10% des Jahreseinkommens eines Tagelöhners entsprechen. Unser Werk ist heute das größte produzierende Fahrrad-Unternehmen Europas. Die Produktionszeiten für ein Fahrrad betrugen 1904/05 > 19,5 Std., 1913/14 >12,25 Std., 1921/22 > 10,75 Std.


Erfindung der Rücktrittbremse

1926 Metall-Industrie-Aktie über 500.- Reichsmark
Durch den den 2. Weltkrieg und der massiven Geldentwertung brach auch der Absatz und somit der Gewinn ein. Alle Beriebe wurden auf Kriegsproduktion umgestellt. Wegen der Verschiebung des Frontverlaufes wurden die FAMO (Fahrzeug- und Motorenwerke-Werke) Breslau nach Schönebeck in die Junkerswerke verlegt. Dort wurden überwiegend Raupenschlepper, Zugmaschinen und Kettenfahrzeuge für den zivilen und militärischen Bedarf gebaut. Nach dem Kriegsende kam Schönebeck unter sowjetische Verwaltung.
1948 wurde durch Zusammschluss der Metall-Industrie AG (Weltrad) und FAMO das IFA-Schlepperwerk gegündet. Die Produktpalette beschränkte sich auf die Herstellung von Fahrrädern, Krankenfahrstühlen und Kinderwagen. Die Kinderwagenproduktion wurde nach einiger Zeit nach Zeitz verlegt, die Motorrad- und Automobilproduktion wurde nach 1945 komplett eingestellt.

Der FAMO-Dieselraupenschlepper KS07 „Rübezahl“ im Traktorenwerk Schönebeck im Jahr 1948
Bundesarchiv, Bild183-S79103/Heinscher / CC-BY-SA 3.0

Bundesarchiv, Bild 183-23852-1690 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de

1948 Bundesarchiv_Bild_183-S79094%2C

1949 wird der Radschlepper 'Pionier' auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt

Bundesarchiv Bild 183-38423-0003 Foto: Weiß 19.Mai 1956

1955 erfolgt Umbenennung der Firma in 'Traktorenwerk Schönebeck'


1952 werden 30 Stück RS 08/15. und 1962 12.210 Traktoren hergestellt. Datum unbekannt. Fotos DeWiki

Matti Blume - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Werbekatalog für den RS 09

Hier ist ein Exponat aus dem Spielzeugmuseum Aschersleben
Die Ära der Radschlepper (RS...) endete um 1967. Die neuen Traktoren mit der Bezeichnung ZT... erschienen im völlig neuen Design und der Firmenname erhielt den Zusatz 'Landtechnik'


Hier noch einige Informationen, die wir auf einer Schautafel an der ehemaligen Fabrikmauer gefunden haben.
- Die Gesamtproduktion der Geräteträger belief sich von 1953-1971: 21.078 Stück, Zugtraktoren
1967-1990: 90.600 Stück und Feldhäcksler 1972-1995: 95.500 Stück.
- 1959 erfolgte die Grundsteinlegung für das Traktorenwerk II auf dem ehemaligen Areal der
Junkerswerke an der Barbyer Straße.
- 1967 Beginn der Serienproduktion des schweren Traktors ZT 300.
- 1972 Der ZT 303 verfügte jetzt über Allradantrieb. Gleichzeitig ging Feldhäcksler E 281 in Serie.
- 1973 Umbenennung in Kombinat Fortschritt Landmaschinen Neustadt/Sachsen.
- 1984 Steigerung der Häckslerproduktion auf 7.000 Stück. Hauptabnehmen ist die Sowjetunion.
Nach der Wiedervereinigung änderten sich die Besitzverhältnisse und Namen des ehemaligen Traktorenwerkes Schönebeck.
ab 01.05.1990 Landtechnik Schönebeck AG,
1993 Landtechnik Schlüter GmbH,
1995 Landtechnik Schönebeck GmbH
Wir danken dem Grundstückseigentümer MDSE Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH für die Bewahrung dieses Zeugnisses Schönebecker Industriegeschichte.
Da es eine Unmenge von Fotos gibt, die auch in der Regel Urheberrechtlich geschützt sind und wir die Quellen nicht immer ermitteln können, verzichten wir auf weitere Veröffentlichungen von Fotos zu diesem Thema. Wir möchten den interessierten Lesern gerne die Googlesuche nach >Radschlepper Schönebeck< empfehlen, oder kopieren Sie einfach den einen oder anderen Link unserer Quellen:
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Das Heizkesselwerk NARAG (Nationale Radiatoren-Aktiengesellschaft) war in seiner Entstehungs- und Blütezeit weit über Landesgrenzen bis hin nach Amerika bekannt.
Auf der Seite "Firmen-Logo, Reklame und Siegel" gehen wir ausführlich auf die Firma um das Jahr 1920 ein. In den nachfolgenden Bildern zeigen wir den Zustand der Produktions- und von dem Verwaltungsgebäude nach dem Aus durch die Treuhand. Die Bilder werden nicht weiter kommentiert

Datum und Quelle unbekannt (wir bitten um eine Info)

Foto: Hoger Schwarz
Die nachfolgenden Bilder entstanden am21.09 2017








Die nachfolgenden Bilder entstanden am 312.10 2018






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In Sichtweite vom Heizkesselwerk befand sich eine Fabrik, der ebenfalls eine lange Tradition voraus ging. Weitere Informationen zu der ehemaligen Melasse- und Spiritusfabrik Fuhrmann behandeln wir auf der Seite "Firmen-Logo, Reklame und Siegel". Zu DDR-Zeiten nannte sich die Firma "PROWIKO". Und nach der Wende kam der Abrissbagger.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Eveline Scherf für die Nutzung der nachfolgenden 5 Fotos bedanken.






Das PROWIKO-Logo am verwaisten Tor in der Paulstr.



05.11.2013 das brachliegende ehem. PROWIKO-Gelände links und rechts vor dem ehem. Heizkesselwerk

21.09.2017 Blick aus der Annastraße auf ein leerstehendes Gebäude der ehemaligen PROWIKO

21.09.2017 Blick Richtung Eisenbahn auf das beräumte ehemalige Firmengelände
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Eine der Schönebecker Firmen nannte sich "Schleuderbeton". Mit diesem speziellen Produktionsverfahren wurden z.B. Eisenbahnschwellen und Betonbauteile für die Plattenbauten in den Neubaugebieten hergestellt. Leider haben wir keine Fotos aus DDR-Zeiten, aber vielleicht kann uns ein ehemaliger Mitarbeiter dieser Firma uns an dieser Stelle aushelfen? Wir würden uns freuen.

20.12.2018 Panorama-Ansicht vom ehem. Schleuderbetonwerk Schönebeck
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Auch bei der nächsten Firma besteht das Problem, dass wir keine Fotos aus DDR-Zeiten haben. Erinnern kann ich mich nur an den markanten Geruch der ehemaligen Firma für Kunstharz und Lacke. Und der war wirklich sehr speziell und hatte einen hohen Widererkennungswert.
Heute befindet sich auf dem Areal ein Teil der Firma Thyssen und Krupp. Für alle Fälle haben wir von der Fassade ein Foto gemacht.

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