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Gräfin und
Graf von Ehrenberg
Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung
Die Burg Schadeleben, als sie noch die Zwangs-Arbeits-Anstalt war
Wir fanden eine alte Annonce vom 01. März 1856, in der die Zwangs-Arbeits-Anstalt ihren Brennstoff-Bedarf mitteilt.
Die Händler sollten am 01. April um 11:00 im Verwaltungsbüro ihre Angebote abgeben. Der den geringsten Preis anbot, bekam den Zuschlag.
Als Feuerungsmaterial wurden benötigt:
1.000 Tonnen sächs. Schmiede-Steinkohle
1.000 Tonnen Schönfelder Braunkohlen
30 Klafter kiefernes Klobenholz
In einer weiteren Annonce vom 23.09.1856 im "Patriotisches Volksblatt" Nr. 39 fanden wir folgende Ausschreibung zum Bedarf von:
50 Zentner* bester Bayr. Schmelzbutter
70 Zentner raffiniertes Rüböl,
5 Zentner rohes Rüböl,
30 Zentner grüne Seife und
4 Zentner Fischthran.
gez. Lorentzi, Dir. Zwangs-Arbeits-Anstalt.
* 1 Zentner = 50 kg
Die Proben sollten im frankierten und verschlossenen Brief bis zum 20. Okt. 1856 mit der Aufschrift: "Submission wegen Lieferung von Butter, Brennöl, Seife, Thran*" in der ZAA abgegeben werden.
* wird heute Tran geschrieben
Am 20. November 1856 wurden 250 Ellen* blaues, 600 Ellen graues und 200 Ellen grünes Tuch ausgeschrieben. Der günstigste Anbieter bekam den Zuschlag. Bedingung: Der gelieferte Stoff musste die gleiche Qualität wie die Proben haben.
* 1 Elle = 1,143 Meter
Zum 17. November1856 gab es wieder eine Ausschreibung über 12 Wispel* Erbsen, 2 Wispel Bohnen, 70 Zentner** Graupen und 18 Zentner Grieß. Wer die Beste Qualität zum geringsten Preis anbot, erhielt den Zuschlag. Die Katze wurde aber nicht im Sack gekauft. Zuvor mussten die Bieter 1/2 Metze*** Erbsen und Bohnen, und je ein Pfund**** von den Graupen und dem Grieß zum "Probekochen" abliefern.
* In Sachsen 1 Wispel = 2.491,7 Liter,
** In Deutschland 1 Zentner = 50 kg,
*** In Preußen: 1 Metze = 16 7/10 Liter,
**** 1 Pfund = 500 g.