
Gräfin und
Graf von Ehrenberg
Infos und Bilder von Schönebeck und Umgebung
Historische Daten zu Schönebeck / Frohse / Groß-Salze
Quellen: Stadtarchiv Schönebeck, Petra Koch, Magdeburger Schöppen Chronik, Friedrich Magnus, Harald Rossa.
Die meisten Informationen sind aus dem Buch "800 Jahre Schönebeck (Elbe) 1223-2023 Eine Stadt im Wandel der Zeit". Wichtiger Hinweis: Die Beschreibungen der Ereignisse auf den Seiten 605 bis 642 von Britta Meldau unter Mitarbeit von Mathias Hille, wurden zum großen Teil von uns wörtlich übernommen, denn eine bessere Formulierung ist kaum möglich.
Weitere Quellen sind die Internetseiten:
https://www.sbk1a.de/sbk-modem/sbk/historie/sbkhistorie01.html
https://www.schniewind-haus.com/ueber_uns/geschichte.htm
https://www.swb-schoenebeck.de/das-unternehmen/geschichte
und div. Einträge von Wikipedia
bis um 300
Unsere Gegend waren germanische Siedlungen mit den Orten Biere , Elmen, Frohse und Welsleben.
300-531
Zur 'Thüringischen Siedlungszeit' gehören die Orte Felgeleben, Großmühlingen, Welsleben.
531-800
Zur 'Fränkischen Besiedlungszeit' gehören die Orte Barby, Brumby Eggersdorf, Eickendorf und Schönebeck.
650-900
Zur 'Slawischen Besiedlungszeit' gehören die Orte Glöthe, Lödderitz, Klein Mühlingen, Pechau, Plötzky, Pretzien, Pömmelte, Ranies, Randau-Calenberge, Schwarz, Tornitz, Trabitz, Zenz und Zuchau.
909
Das Dorf 'Sconebeke' wird in einer Chronik erwähnt. Zu dieser Zeit soll Magdeburg von den Ungarn und Wenden zerstört worden sein.
925
König Heinrich I. soll Schönebeck mit Mauern, Wällen und Wassergräben gegen die Angriffe der Ungarn geschützt haben. (Diese Angabe sind aber nicht historisch belegt)
928
Die Grenzburg Frohse wird eine Königspfalz unter Heinrich I.
936
Frohse wurde erstmals urkundlich erwähnt und ist somit der älteste Teil der heutigen Stadt Schönebeck.
961
Frohse erhält als erste Siedlung das Stadtrecht.
1012
Der Königshof Frohse wird Besitz des Erzbistums Magdeburg.
1015
Erste Erwähnung der Salzquellen in Elmen. Diese Urkunde hat sich aber als Fälschung erwiesen.
1020
Hochwasser bedroht Schönebeck. Der Sage nach bahnte sich dadurch das jetzige Bett der Elbe.
1120
Die Elbe verändert ihren Lauf in das jetzige Flussbett.
1170
- Elmen wird in einer Schenkungsurkunde des Magdeburger Erzbischofs Wichmann erstmalig erwähnt.
1200-1250
Bau der Jakobi-Kirche in Schönebeck.
1210
Domherr Anno von Magdeburg ließ Solbrunnen bei Schadeleben graben.
1220-1227
Entstehung des Ortes Groß-Salze. Der Name steht in Verbindung mit den Siedebetrieben 'dat grote Solt' - die große Saline - später Groß Salze.
1223
Erste urkundliche Erwähnung von der Ortschaft 'Sconebeke' die aber seit 1200 zur Grafschaft Barby gehörte. Die erste Ansiedlung erfolgte in der Straße mit dem Namen 'Worth'. In Riedels "codex diplomaticus Brandenburgensis" stehen folgende verschiedene Schreibweisen des Stadtnamens: Schönebeck - Schönebebegk - Schonebeck - Schonebecke - Schonebeke - Schonebegke - Schonembecke - Schonembeke - Sconebeke - Sconenbeck und auch Scheunenbeke.
etwa 1227
Gründung der Stadt Groß Salze.
1230-1250
Die Bebauung der Steinstraße wird vollendet und der Breiteweg wird angelegt.
1250
Die Jakobikirche wird gebaut. Sie steht unter dem Patronat des Klosters Gottesgnaden.
1269
In einer Urkunde des Erzbistums Magdeburg wird indirekt Elbenau erwähnt.
1278
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
- Die Herren von Barby kämpften an der Seite des Markgrafen von Brandenburg und dessen Verbündeten Herzog Albrecht zu Braunschweig gegen den Erzbischof Bernhard von Magdeburg. Es kommt zur Schlacht bei Frohse. Der Markgraf wird gefangen genommen. Seine Truppen verlieren die Schlacht.
1280
Die Truppen des Erzbischofs Bernhard von Magdeburg belagern Schönebeck.
1290
Groß-Salze wird die reichste Stadt im Erzbistum Magdeburg. Bau der Stadtmauer um Groß-Salze. Etwa um diese Zeit erhalten Groß-Salze und Schönebeck das Stadtrecht.
1300
Die Jakobikirche kommt unter das Patronat des Klosters Gottesgnaden.
1305
Die Stadt Schönebeck wird von dem berühmten Kriegsmann Otto von Welsleben erobert. Dieser Vorfall war in der ehem. Nikolaikirche mit großer Schrift an der Mauer über dem Schülerchor vermerkt.
1306
Am 2. Februar strömt das Hochwasser der Elbe durch die Stadt. Viele Menschen ertrinken.
1307
Der 28. Erzbischof Heinrich II. von Magdeburg greift Schönebeck an, hat aber nicht viel Erfolg trotz eines großen Heeres. Otto von Welsleben erobert schließlich Schönebeck durch eine Kriegslist (ähnlich dem Trojanisches Pferd, aber mit einem Krämerwagen voller versteckter Soldaten). Erzbischof Heinrich II. stirbt am Martini-Abend (11. Nov.) in Schönebeck.
1310
Die Jakobikirche kommt wieder unter das Patronat des Klosters 'Unsere lieben Frauen', in Magdeburg.
1311
Erste urkundliche Erwähnung von Elbenau in einer erzbischöflichen Urkunde.
1352
Der Probst des Klosters 'Unserer lieben Frauen', Peter, verfügt über die Jakobikirche. Er überließ der Schwester des Grafen Albrecht III. und Günter zu Barby den Pfarrhof zu St. Jakobi in Schönebeck für 10 Mark Brandenburgisches Silber, solange sie lebte.
1372
Graf Günter von Barby verkauft die Stadt Schönebeck mit sämtlichen Land und Häusern, sowie mit allen geistlichen und weltlichen Rechten an den Erzbischof Petrus de Brunna von Magdeburg für 1.900 Mark brandenburgisches Silber.
1378
Verpfändet der Erzbischof Schloss und Stadt Schönebeck an seinen Gläubiger Meinecke von Schierstedt.
1381
Um seine aus dem Mecklenburger Krieg entstandenen Schulden von 300 Mark an Meinecke von Schierstedts Sohn und Ruprecht von Werstedt abzuzahlen, verschrieb ihnen der Erzbischof Schloss und Stadt Schönebeck an Heyne Gerbrecht, einem Bürger von Magdeburg.
1382
Verpfändete der Erzbischof schon wieder Schloss und Stadt Schönebeck.
1400
Am 15. Juni verkauft der verschuldete Erzbischof Albrecht IV. von Querfurt, Schloss und Stadt Schönebeck mit allem Zubehör an das Magdeburger Domkapitel. Somit war Schönebeck bis 1687 eine domkapitelarische Stadt.
1401
Erzbischof Albrecht IV. und die Domherren zu Magdeburg ließen in der Burg (Schloss) zu Schönebeck neue Pfennige prägen und verordneten, dass diejenigen die ihnen zinsbar waren, die Mark mit 2 Schock und 8 Pfennig zahlen sollten. Vorher galt die Mark 1 Schock weniger 2 Pfennig. (moderne Inflation schon damals)
1407
Bau des Rathauses von Groß Salze.
1423
Erste urkundliche Erwähnung der Pfännerschaft (Solebrunnenbesitzer)
1427
Der Staßfurter Bürger Moritz Schröder stiftet der Jakobikirche einen Altar. Der damalige Pfarrer hieß Kurt Glutzing.
1428
Einweihung der Stundenglocke im Groß Salzer Rathausturm.
1430-1536
Bau der Spätgotischen Hallenkirche St. Johanniskirche (Pfännerkirche) in Groß-Salze.
1432
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1433
Die Magdeburger griffen mit Hilfe der Markgrafen zu Brandenburg, des Herzogs zu Braunschweig, dem Erzbischof Günter II. zu Magdeburg (ein Erzbischof, der wärend seiner 42- jährigen Amtszeit nicht eine einzige Messe gelesen hat), das Schloss Kalbe (Calbe), Aken, Groß-Salze, Staßfurt und Schönebeck an. Alle Städte ergaben sich den Magdeburgern.
1470
Die Stadtordnung in niederdeutscher Sprache geschrieben, die 'Groß-Salzer Willkür', tritt in Kraft. Eventuell ist es auch das Jahr für den Bau des Pfänner Turms.
1475
Tile Bleß erhielt vom Domkapital das Schulamt zu Schönebeck.
1490
Die Stadtordnung in Niederdeutsch geschriebene 'Schönebecker Willkür' tritt in Kraft. Darin werden Rechte und Pflichten, sowie Feuerschutz, Tor- und Wachdienst geregelt.
1501
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1515
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1529
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1536
Die Groß-Salzer Stadtkirche 'St Johannes' wir nach über 100-jähriger Bauzeit fertiggestellt.
1541
Einführung der Reformation in Groß Salze.
1546
Das Rathaus wird gebaut (welches ist nicht überliefert).
1547
Schönebeck muss vorübergehend dem Kurfürsten von Sachsen huldigen, der in den ersten Monaten des Jahres die Stifte Halberstadt und Magdeburg in Besitz hatte.
1550
- Volkszählung: Schönebeck 1.400, Groß- und Alt Salze 1.250, Frohse 600 Einwohner.
- Am 20. September wurde Schönebeck vom Herzog Georg von Mecklenburg erobert und musste hohe Kontribution zahlen. Nachdem er sein Heer mit Truppen vom Kurfürsten Moritz von Sachsen, dem Kurfürsten Joachim von Brandenburg und mehrerer anderer Fürsten verstärkt hatte, zog er von Schönebeck ab und verschanzte sich in ein mit tiefen Gräben gesichertes Lager bei Fermersleben.
1551
Die Magdeburger machten am 6. März einen Ausfall und versenkten vor Schönebeck 12 Schiffe, 10 Kähne, verbrannten die Schiffsmühlen und nahmen den Hauptmann von Elbenau gefangen.
1555
Erzbischof Sigismund und das Domkapitel zu Magdeburg genehmigen Schönebeck zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abzuhalten.
1562
Laut Unterlagen der Visitation hat Schönebeck 1.400 Seelen, Groß-Salze zusammen mit Alt-Salze 1.250-1.300 Seelen und Frohse 600 Seelen.
1563
Burg und Amt Schönebeck gehen in den Besitz von Hans von Ingersleben.
1572
Der Arzt Leonard Thurnmeister erkennt als Erster die Heilkraft der Elmener Sole.
1576-1664
Fanden in Schönebeck Hexenprozesse statt, von denen noch über 30 Akten im Stadtarchiv vorhanden sind. 5 Frauen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, 2 begingen Selbstmord. Eine konnte fliehen hat sich aber anschließend erhängt.
1579
Burg und Amt Schönebeck gehen an die Witwe von Hans von Ingersleben, Agnes von Lochau über.
1582
Die 'Schönebecker Willkür' wird durch die Reformation in Hochdeutsch überarbeitet und geringfügig geändert. Sie regelt in 79 Paragraphen Gewichte, Maße, Strafen, Verhaltensregeln usw.
1583
Am 23. November fand die 2. Kirchenvisitation statt.
1595
Hochwasser in Schönebeck. Die Einwohner mussten mit Kähnen durch einige Straßen der Stadt rudern.
1611
Ein schwerer Sturm zerstörte viele Häuser, Scheunen und Ställe. Die Pest ist in der Stadt.
1613
Bau des 1. Salzturms in Schönebeck auf dem Fundament einer älteren Befestigungsanlage.
1614
Eine Inschrift am Haus von Georg Weber in der Elbstraße 23 lautet: "Bey Gott ist Raht undt Dath. Erkenne dich selber, so wirdt dirs wol gehen".
1620
Schönebeck hatte zwischen 1.500 - 1.600 Einwohner und es wurden 101 Kinder geboren.
1625
Ein Teil von Wallensteins Truppen nehmen hier im 30-jährigen Krieg Quartier. Die Pest ist in der Stadt. Am 12. Oktober rückt Graf von Schlick vor die Tore von Groß Salze. Der Bürger Blasius Mebes lieh der Stadt Schönebeck 200 Species-Taler zu 6% Zinsen um Schikanen durch die Besatzer abzuwenden. Am 22. Oktober verpfändet ihm der Magistrat dafür Ratsgrundstücke.
1626
Die Pest ist in der Stadt.
1627
Die Stadt hatte an die Besatzer vom 27. Januar bis 16. August 1.854 Taler und 18 Groschen an Kriegstributionen zu zahlen. Zusätzlich mussten noch 589 Taler für Offiziere und einzelne Soldaten aufgebracht werden.
1628
Der Obrist-Leutnant Dietrichstein drohte der Stadt Schönebeck mit schwerer Brandschatzung. Zur Rettung der Stadt mussten sogar Bürger Geld vorschießen. Von Magdeburg aus wurden die in Schönebeck stationierten kaiserlichen Truppen angegriffen und getötet. Dafür wurde an den Schönebeckern schwer Rache genommen und viele von ihnen grausam umgebracht. Einem wurden aus seiner Haut Riemen geschnitten, andere erhielten den so genannten Schwedischen Tank. Das Wasser aus einer Pfütze, das mit Sand und Holzspäne vermischt war, wurde in den Mund gegossen und mit einem Stock hinuntergestoßen.
1629
Durch fahrlässigen Umgang mit heißer Asche brannte die Baderstraße fast völlig ab.
1630
- Pappenheim schließt vom 12. März bis 25. September die Stadt Magdeburg ein. Die umliegenden Orte, wie Schönebeck, werden in Mitleidenschaft gezogen. Der evangelische König Gustaf Adolf von Schweden kam den Magdeburgern zu Hilfe. Der Administrator Christ. Wilhelm besetzt nun mit schwedischer Hilfe das Erzstift, doch die katholischen kaiserlichen Truppen drängen ihn nach Magdeburg hinein und besetzten das Erzstift Ende September bis Anfang Oktober. Magdeburg wurde vom Dezember bis zum 10. Mai 1631 eingeschlossen. In dieser Belagerungszeit machten die Schweden auch mehrere Ausfälle nach Schönebeck.
- Die kaiserlichen Soldaten erobern Schönebeck. Sie wurden aber am 20. September von schwedischen Truppen unter Führung von Oberst Bock überfallen und zum größten Teil niedergemacht.
1631
Pappenheim versucht bei Schönebeck eine Brücke über die Elbe zu bauen. Magdeburg fällt in die Hände von Tilly. Schönebeck stand somit abwechselnd unter kaiserlicher und schwedischer Besatzung. Die Schweden besetzen das Schloss (die Burg) in Schönebeck und rücken von da aus in Groß-Salze ein.
1632
Die Schweden flüchten am 5. Januar beim herannahen von Pappenheim Truppen. Die katholischen Kaiserlichen plündern Frohse, Schönebeck, Groß- und Alt Salze und alle Dörfer umher. Mehrere Bürger von Schönebeck, auch hochgestellte Personen wurden nackt durch die Stadt getrieben und man drohte immer wieder die Stadt und die Schiffe in Brand zu stecken. Um das zu verhindern legte der alte Schneider Hans Wiltenow beim General Pappenheim erfolgreich Fürbitte ein.
1633
Um die hohen Abgaben entrichten zu können, borgte sich Schönebeck von Bürgern in Staßfurt 2.000 Taler, die bis 1661 noch nicht vollständig zurückgezahlt werden konnten.
1635
Vor ihrem Abzug brannten die Kaiserlichen die Burg Schönebeck nieder und zerstörten die Orte Elmen, Frohse, Eggersdorf und Brumby. Die Schönebecker wurden gezwungen die Mauern und Gräben der Burg selbst abzureißen.
1636
- Die Pest ist in der Stadt. 582 Personen, fast die Hälfte der Bürger sterben.
- Die kaiserlichen und sächsischen Truppen schließen Magdeburg ein. Am 18. Mai werden der Generalwachtmeister von Eickstedt in Schönebeck und der Kurfürst von Sachsen in Groß-Salze einquartiert. Am 3. Juli kapitulierte die schwedische Besatzung in Magdeburg.
- Der 24-jährige Ackerbürger Thymann (Thiemann) verfügt am 24. September in seinem Testament die Gründung einer Stiftung "für alte abgelebte Bürger, so nicht mehr arbeiten können" die bis heute besteht. Außerdem stiftete er 100 Taler zum Ausbau der Nikolaikirche.
1644
Die schwedische Armee steht vor Schönebeck. Die Offiziere lagen in der Stadt. In diesem Jahr war großer Mangel an Trinkwasser. Die noch funktionierenden Brunnen wurden von Soldaten bewacht. Das gute Wasser war nur für die Küche der Offiziere.
1645
Schwedische Besatzer unter dem Befehl des Obristen Eisenberger bauen eine Schiffsbrücke über die Elbe. Dazu werden Teile der Stadtmauer, Häuser, Scheunen und Ställe abgerissen und das darin befindliche Bauholz verwendet. In demselben Jahr nahmen die Kaiserlichen die beiden Töchter des Bürgermeisters Fricke gefangen. Als der Bürgermeister den Entführern nacheilte, wurde er ebenfalls gefangen genommen. Alle drei wurden aber von der kaiserlichen Generalität wieder auf freien Fuß gesetzt und mit einer Schutzwache wieder bis vor Schönebeck begleitet. Wegen der hohen Kriegskosten wurden 2 Taler Kontribution von jedem Gebräu in Schönebeck erhoben.
1646
Bis April dauerte die schwedische Einquartierung in Schönebeck. Viele Häuser waren bis dahin demoliert worden.
1648
- Zum Kriegsende waren nach 1 1/2 jähriger Einquartierung 176 Häuser zerstört, 68 abgebrannt und viele Scheunen und Ställe niedergerissen worden. In Frohse wurden nur die Kirche und ganz wenige Häuser verschont. Dagegen war Felgeleben vollkommen unbewohnbar.
- Durch den 'Westfälischen Frieden' fällt das gesamte Territorium des Erzstiftes Magdeburg an das Kurfürstentum Brandenburg und wird somit nach 700 Jahren Herzogtum.
1649
Erneute Einquartierung schwedischer Truppen des Generals von Königsmarck. Schönebeck musste dafür 27 1/2 Taler aufbringen, Salze 61, Kalbe (Calbe) 5 und Staßfurt 44 Taler.
1650
Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg nimmt am 4. April die Eventualhuldigung der Magdeburger Stände, wegen der Pest in der Stadt Magdeburg, in Groß Salze entgegen.
1651
Am 21. April findet in Schönebeck die erste Kirchenvisitation nach dem 30-jährigen Krieg statt. Hier einige Informationen zu den Eintragungen: Die Zahl der Bürger (gemeint sind bürgerliche Haushalte), hatte sich auf 100, also die Hälfte von 1562 verringert. Der Pfarrer Löder war 65 Jahre alt, der Diakonus Johannes Thymius 71. Der Rektor hieß Friedrich Moritz, der Kantor H. Hollmann, der Küster H. Brandes, der Organist R. Heinnetius. Auch zum Schönebecker Schulplan gibt es Eintragungen. Die 70 Knaben waren nach Melanchtons "Sächsischen Schulplans" in 3 Haufen geteilt und erhielten auch im Griechischen und Lateinischen Unterricht. Es waren 5 Kirchenglocken vorhanden. Im Protokoll werden alle Inhaber von Kirchenstühlen benannt, sowie die Gläubiger der Kirche aufgezählt. Bei ihnen hatte die Kirche 870 Taler Ausstände.
1654
Der 30-jährige Krieg machte eine Neuauflage der Willkür notwendig. Sie war der von 1582 fast gleich. Die § 62 und 63 regelten z.B. die Termine und Verhaltensweisen bei Hochzeiten und die Bestrafung bei Zuwiderhandlungen.
1655
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1663-1724
Die Adelsherren von Pfuel besitzen Groß-Salze.
1665
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1668
Der Bürger Matthias Römer aus Groß-Salze vermutet bei dem Dorf Alten Salze (Elmen) alte verschüttete Salzquellen entdeckt zu haben.
1679
Der Brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm (Der Große) zieht mit seiner Gemahlin und dem ganzen Hofstaat durch Schönebeck.
1680
- Schönebeck, Frohse, und Groß Salze fielen nach dem Tod des Herzogs August von Sachsen- Weißenfels an das brandenburgisch-preußische Herzogtum Magdeburg (Hohenzollern). Schönebeck fiel von diesem Tage an unter brandenburgische Landeshoheit. Da Schönebeck aber ein Domgut war, blieb es zunächst unter Patronatsherrschaft des Domkapitels und war auch diesem eidlich verpflichtet.
- Ab dem 18. Dez. erschien für Wochen gegen Mittag bis abends ein Komet mit einem langen Schweif. Dieses Ereignis brachte man damals in Zusammenhang mit dem französisch-türkischen Krieg, der Teuerung, der Pestilenz und die grausamen Verfolgungen der Hugenotten, sowie die politischen Veränderungen in England (König Jakob wird katholisch, Wilhelm von Oranien wird König in England).
1682
Zwei Jahre nach dem Erscheinen des Kometen bricht in Schönebeck erneut die Pest aus. Ca. 400 Einwohner sterben. Der Stadtrichter Viktor Stein verfügt, dass alle Pestinfizierten Häuser gesperrt und die Erkrankten in die Pestlazarette auf dem Elb-Sandheger gebracht werden. Schönebeck wurde gesperrt und von Soldaten bewacht, so dass kein Fremder ein oder ausgehen konnte.
1683
Die Pest ist in der Stadt.
1684
Nach strenger Prüfung wurde Schönebeck wieder vom Kurfürsten für Fremde geöffnet. Die Häuser in denen Kranke gelegen haben oder verstorben sind, wurden von Soldaten ausgeräuchert, die Kleidung, Betten und Strohlager außerhalb der Stadt verbrannt. Über jeden Fall wurde vom Militär, vom Apotheker Sander, Chirurg Bornemann, Bader und Wundarzt Heße ein Protokoll aufgenommen. Für die Betroffenen kam viel Unterstützung durch die Bürger der Stadt. Sie sind in den alten Protokollen alle namentlich und nach Straßen sortiert erfasst und bis heute erhalten.
1685
Die kursächsische "Salzbude" in Frohse wurde vom Sturm umgeworfen. Der Rat zu Schönebeck bat daraufhin die "Salzbude" nach Schönebeck zu verlegen.
1686
Der Kurfürst verfügt, dass jeder Bräutigam vor seiner Hochzeit 6 zahme (Obstbäume) und 6 wilde Bäume pflanzen muss. Dieses Jahr zeichnete sich durch eine große Dürre und Missernten aus. Die Arbeit vieler Ackersleute war vergebens. Große Armut und Kummer waren die Folge.
1687
Ab dem 17. Sept. gehört Schönebeck zu Kur-Brandenburg. Die Huldigungsfeier fand im Rathaus zu Schönebeck statt. Nach dem der Domdechant des Hohen Stifts zu Magdeburg, Baron Levin von der Schulenburg, durch den Domsyndicus Struve im Namen des Domkapitels den Rat und die Bürgerschaft von der Eidespflicht entbunden hatte, nahm der kurfürstliche Regierungsrat Gebhard Julius von Mandesloh, im Beisein seiner Mitkommissaren, der Herren Hofrat Lindton, Kammermeister Wagner, Landesrentmeister Kraudts und Kammersekretär Röhlings dem Rat und der gesamten Bürgerschaft im Namen seines kurfürstlichen Landesherren den Eid der Treue ab. Das Huldigungsprotokoll ist in der Magnus-Chronik abgedruckt.
1693-1724
Die Adelsherren von Pfuel besitzen das Rittergut Randau.
1699
Auf der Elbenauer Flur entsteht das Dorf Grünewalde. Mit einer sächsischen Zollstelle und einer Schänke.
1701
Durch die Krönung des Kurfürsten Friedrich III. gehört Schönebeck nun zum preußischen Königreich.
1704
Gründung der 'Königl. Saline Schönebeck' durch Friedrich I.
1705
Der Betrieb der Saline beginnt mit 8 Doppel-Pfannen.
1707
Das Salzwerk steht unter der Direktion vom Amtmann Gödicke. Der Kotdecker Johann Georg Krause nahm das Salzwerk in Pacht und baute Vorrichtungen zum gradieren der Sole. Mittels einer Röhrenstrecke (ausgebohrte lange Baumstämme, die zusammengesteckt wurden) wurde die Sole von den Brunnen in Alten Salze nach Schönebeck transportiert.
1710
Ein Kot und das Gradierhaus werden auf dem Gelände des ehemaligen Burghofes geplant. Die Bauarbeiten dazu beginnen im März. Der Erfolg war eher bescheiden. Schönebeck wird von einem großen Brand heimgesucht. Damals hatten 23 Häuser noch Strohdächer.
1711
Abriss des ersten Salzturms.
1713
Im Juli kam der Befehl vom königlichen Hof das Gradierhaus so in Ordnung zu bringen, dass die Salzproduktion erheblich gesteigert werden konnte. Am 9. August erfolgte die Übergabe vom derzeitigen Betreiber Voigtel an einen Faktor. Dieser hatte die Aufsicht über das Werk mit 10 Pfannen und die Arbeiter. Am 19. Oktober wurde mit dem Sieden begonnen. Dank der steigenden Salzpreise drängten der Geheime Rats- und Kammerpräsident von Görne auf der Erweiterung des Werkes. Unterstützung erhielt er durch den Baumeister Pritzmann und eines Born- und Kotmeisters aus Halle. Unter Leitung vom Landbaudirektor Creuz wurde die Anlage auf 14 Pfannen erweitert. Später wurde das von Voigtel 1710 erbaute Werk, welches 2.400 Taler gekostet hat abgerissen und 1714 zum Bau eines neuen Salzwerkes verwendet.
1714
Fertigstellung des neuen Salzturms am 21.08. mit einer Höhe von 37,68 m.
1715
Gottlieb Christian von Happe, der Mechanikus Leupold und der Dr. med. Joh. Chr. Lehmann bieten sich an, die Sole so weit zu gradieren, dass daraus bald Salz gesotten werden kann.
1716
Die beiden Staatsminister von Görne und Mardefeld pachten das Salzwerk. Sie setzen einen Salzfaktor, einen Holzfaktor, einen Kontrolleur ein und machen den Oberamtmann Johann Paul Stecher im Jahre 1717 zum Mitpächter. Durch intensive Grabungen zwischen zwei alten Brunnen gelang es dem Mecanikus Leupold einen alten Brunnen mit besserer Sole zu finden. Der Brunnen erhielt den Namen "Fündling". Es wurde ein Haus mit einem Püschelwerk darüber gebaut
1717
In Schönebeck wurden 102 Kinder geboren, 1718 = 94, 1719 = 91, 1720 = 91, 1721 = 95, 1722 = 108, 1723 = 102, 1724 = 108, 1725 = 118, 1726 = 105.
1718
König Friedrich Wilhelm I. besichtigt das Salzwerk.
1720
-Am 12. August verfügt eine "Brandschutz-Verordnung" die Abschaffung der Stroh- Rohr- und Schindeldächer. Häuser dürfen jetzt nur noch mit Ziegeln gedeckt werden. Die Königliche Kasse übernimmt 8% der Baukosten als Entschädigung. Für den Ausbau des Salzwerkes werden 4 Bürgerhäuser gekauft, abgerissen und Tonnenmagazine errichtet.
- Die Bevölkerungszahl in Schönebeck betrug 307 Männer, 366 Frauen, 578 Kinder und 107 Gesinde. Das sind zusammen 1.358 Personen.
1721
Johann Paul Stecher wird Alleinpächter vom Salzwerk. Der "Krausische Brunnen" wurde eingerissen und das Schrotwerk für einen anderen Brunnen verwendet.
1722
König Friedrich Wilhelm der I. besichtigt im Beisein des Kronprinzen, des Fürsten von Dessau und einiger Generäle das Salzwerk. 3 weitere Bürgerhäuser werden gekauft, abgerissen und Tonnenmagazine gebaut. Nach der Vermessung verfügte Schönebeck über 2.070 Morgen Acker, 22 Morgen Wiesen und 17 Morgen Gartenland. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.321 Personen.
1722-1723
Auf Initiative von Friedrich Wilhelm I. werden ich Schönebeck auf 6 wüsten Bauflächen 13 Häuser errichtet.
1722
'Vor dem Elbtor' waren 22 Häuser vorhanden. 41 Schönebecker Familien wohnen zur Miete.
1723
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.572 Personen.
1724
Johann Paul Stecher findet den Brunnen mit der ergiebigsten Sole, worauf ihn der König zum Kriegs- und Domänenrat ernennt. Die Quelle ist so ergiebig, dass ein neuer Kot mit 30 Pfannen gebaut wird.
1727
Beginn der Ausgrabungen für einen Kanal zwischen der Elbe bei Frohse und der Saale bei Kalbe (Calbe). Der Kanal würde durch Anhalt-Sächsisches Gebiet bei Mühlingen führen. Eine mit Sachsen geschlossene Konvention macht die Vollendung des Kanals überflüssig. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.642 Personen.
1729
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.850 Personen.
1730
In Schönebeck gibt es 326 Privathäuser. Vor dem Salztor befanden sich 8 Häuser. 125 Schönebecker Familien wohnen zur Miete.
1732
- 'Vor dem Elbtor' waren jetzt 39 Häuser vorhanden.
- Ein neuer Kot mit 36 Pfannen wird gebaut.
- Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.986 Personen.
1733
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 2.039 Personen.
1734
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 2.150 Personen.
1737
Nach dem Tode von Joh. Paul Stecher übernimmt sein Sohn, Kriegsrat Johann Christoph Stecher ab dem 1. Januar 1740 die Pacht.
1739
Ein weiterer Kot mit 30 Pfannen wird errichtet. In Schönebeck wohnen 2.647 Personen.
1740
In Schönebeck gibt es 377 Privathäuser.
1741
Schlesien kommt zu Preußen und dadurch vergrößert sich der Absatzmarkt für Salz.
1742
Durch den jetzt höheren Salzbedarf wir ein weiteres Kothaus mit 12 Pfannen errichtet.
1751
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.009 Personen. 303 Familien wohnen zur Miete.
1754
Gibt es 421 Privathäuser. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.115 Personen.
1756
- Friedrich Wilhelm II. befiehlt den Bau eines weitläufigen Gradierwerkes bei den Salzbrunnen, dessen gesättigte Sole dann mittels Röhrenstrecken nach Schönebeck transportiert wird. In den Jahren 1756-1765 erfolgte dann der Bau des damals 1323 Meter langen Gradierwerks an der Eggersdorfer Chaussee unter der Bauleitung des berühmten Mathematikers Leonhard Euler. Der Plan ein neues Salzwerk in Schönebeck zu bauen wurde durch den 7-jährigen Krieg verhindert.
- Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.135 Personen.
1757-1763
Infolge des 7-jährigen Krieges wird Schönebeck von französischen Husaren heimgesucht. Eine hohe Reparation wird gefordert und die Zerstörung des Gradierwerkes angedroht. Der Weiterbau des Gradierwerkes stockt. König Friedrich der Große befielt die Mobilmachung aller Männer, die ein Gewehr tragen können. Alle Lebensmittelvorräte und Kircheneinrichtungen müssen in Magdeburg in Sicherheit gebracht werden. Nach wechselnden siegreichen Schlachten und Niederlagen der beteiligten Armeen zeigten sich die Franzosen am 05. Sept. vor Egeln, am 17. Sept. vor Calbe, am 22. Okt. in Schönebeck und am 24. Okt. in Groß-Salze.
1759-1762
Zur eigenen Sicherheit hält sich die Königsfamilie und der Hofstaat in der Festung Magdeburg auf.
1759
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck nur noch 3.024 Personen.
1760
10. Mai der König Friedrich Wilhelm I., die Königin, der Prinz von Preußen (der spätere König Friedrich Wilhelm II.) und seine Gemahlin Prinzessin Amalie verlassen Magdeburg und besuchen das Gradierwerk in Groß-Salze.
1765
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.013 Personen.
1766
- Der Geheime Kriegsrat Ganzauge wird Pächter der Saline. Die Kothäuser werden jetzt neu und massiv gebaut.
- Wärend des 7-jährigen Krieges wurde auf Befehl des Königs die Saline aus dem sächsischen Forst bei Barby und Gommern für 3 Jahre mit Holz versorgt.
1769
Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck nur noch 2.654 Personen. Das sind 230 Seelen weniger als 1768.
1770
Auf allerhöchsten Befehl wurden die 3 Kolonisten Straßen zwischen den Städten Schönebeck, Groß-Salze und Frohse errichtet. 1771-1772 die Friedrichstraße und Königstraße (jetzt Geschwister-Scholl-Str.), von 1773-1774 die Wilhelmstraße (jetzt Wilhelm-Hellge-Str.). Weitere Kolonisten Häuser entstanden auf der einen Straßenseite der Böttcherstraße, sowie in einigen Häuserlücken in andren Straßenzügen.
1770
Schönebeck hat 2.718 Einwohner.
1771
In Schönebeck wohnten 3.557 Einwohner. Davon in der Stadt 2.590, im Salzwerk 739 und in den Kolonisten Straßen 228.
1772
In Schönebeck wohnten 3.682 Einwohner. Davon in der Stadt 2.555, im Salzwerk 823 und in den Kolonisten Straßen 304.
1773
In Schönebeck wohnten 3.854 Einwohner. Davon in der Stadt 2.529, im Salzwerk 916 und in den Kolonisten Straßen 409.
1773-1774
- Das Gradierwerk wird auf 1.837 Meter erweitert und ist somit das längste Europas.
- Ein dritter Salzbrunnen wird entdeckt.
- Der Heinitzkanal wird gebaut, damit die Schiffe ganz nah an die Saline heranfahren können (er ist jetzt zugeschüttet).
1774
In Schönebeck wohnten 3.909 Einwohner. Davon in der Stadt 2.517, im Salzwerk 917 und in den Kolonisten Straßen 475.
1775
In Schönebeck wohnten 4.325 Einwohner. Davon in der Stadt 2.405, im Salzwerk 911 und in den Kolonisten Straßen 919.
1776
- In Schönebeck wohnten 4.246 Einwohner. Davon in der Stadt 2.389, im Salzwerk 937 und in den Kolonisten Straßen 920.
- Die aus Bruchsteinen gefertigte Holländer-Windmühle (Soleturm) verfügt über 6 Geschosse und ist 32 Meter hoch. Sie fördert über dem Schacht III die Sole aus 85 m Tiefe.
1779
Das 17 jährige Dienstmädchen Anna Magdalene Cracau aus Pechau hatte sich in ihren Brotherren, den Bürger Krull verliebt. Dieser bemerkte es nicht und verlobte sich nach Welsleben. Aus Rache zündete Anna am 24.Mai 1779 das Krull'sche Gehöft an. Nachdem der Brand gelöscht war, wiederholte sie die Tat. Es brannten 4 Häuser und 3 Scheunen ab. Zunächst glaubte man an ihre Unschuld. Nach anschließenden Diebstählen wurde sie in Gewahrsam genommen. Nach ihrem Geständnis der schweren Brandstiftung bestätigte der König persönlich das Urteil. Anna M. Cracau wurde am 23. Juni 1780 auf dem 'Rabenstein' an der Elbe enthauptet und ihr Körper verbrannt.
1781
Das 'Salzwerk' bestand aus 15 Siedehäusern mit je 5 Pfannen mit den dazu gehörigen Salz-Trockenkammern, Pack- und Schütträumen. Die Kote (Siedehäuser) hatten eigene Namen. Zum Beispiel: Königsberg, Gumbinnen, Pillau, Memel, Tangermünde, Brandenburg usw. Die Anzahl der Einwohner, die durch die Saline ihr Brot verdienen wird auf 1.000 geschätzt. Es gibt 120 Böttcherwerkstätten in denen Fässer für den Salztransport hergestellt werden. Versorgt wurden mit dem Schönebecker Salz: Ost- und Westpreußen, Schlesien, Pommern, das Herzogtum Magdeburg, die verschiedenen Marken, das Fürstentum Halberstadt und die Grafschaft Hohenstein.
1784
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1786
Es erfolgt die Neunummerierung aller Häuser.
1788
Ankauf des Grundstücks und Bau des neuen Rathauses in Schönebeck.
1790
Da man Bedenken hatte, dass die Witwe nach dem Tod des Salinenpächters Ganzauge den großen Betrieb nicht alleine leiten konnte, wurde das 'Königliche Salzamt' im Cokturhof gegründet, obwohl der Pachtvertrag der Witwe erst 1793 auslief.
1792
- Die Funktion der Holländer-Windmühle auf dem Soleturm übernahm eine der ersten Dampfmaschinen in Preußen mit 40 PS Leistung. Sie lockte viele Interessierte aus ganz Deutschland an.
- Die Saline geht in preußische Verwaltung über und ist damals das größte staatliche Unternehmen in Preußen.
- An der Salinenschule wurde der Schullehrer Beutler angestellt der beim Unterrichten von seiner Tochter unterstützt wird. Es werden folgende Bücher angeschafft: "Anweisung für Schulmeister niederer Schulen" von Rist, "Salzmanns moralisches Elementarbuch" (Teil 1 und 2), "Handbuch für gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen", von Rochow's Kinderfreund (Teil 1-3), "Über den ersten Unterricht" von Junker (Garnisonsprediger in Magdeburg), Junkers "kleines Schulbuch für Anfänger im Lesen und Denken", Junkers "Biblischer Katechismus für Volksschulen", Beckers "Not- und Hilfsbüchlein, Junkers "Gesundheitskatechismus" und Junkers "Rechenübungen".
1792
Am 20. April erklären die Franzosen dem Nachfolger von Kaiser Leopold II., Franz II. und den deutschen Mächten den Krieg.
1793
- Es gab in den Kolonisten Straßen weniger Bewohner als im Vorjahr.
- Der neue Friedhof in der Friedhofstr., jetzt Tischlerstr. wird angelegt.
- Viele Saline Arbeiter nahmen am Franzosenkrieg 1792 am Feldzug teil. Kaiser Leopold II. und König Wilhelm II. verbündeten sich gegen die Revolutionäre in Frankreich zum Schutz der Königsfamilie von Ludwig XVI. und zum Schutz der kleinen deutschen Fürstentümer am linken Ufer des Rheins. Daraufhin marschierten 45.000 Preußen, 6.000 Hessen und 20.000 Österreicher unter dem Oberbefehl des Herzogs Ferdinand von Braunschweig über die französische Grenze. Sieger war der junge Napoleon. Er wurde 1785 Leutnant, 1793 General, 1799 erster, 1802 Lebenslanger Konsul und 1804 Kaiser.
1794
- Den Stadtkindern wird untersagt die Salineschule zu besuchen. Bis zur Schließung waren dort die Lehrer Wagner, Frankler, Bönike Beyer und Gericke tätig.
- Karl Samuel Leberecht Hermann stellt aus Salineabfällen Soda, Bittersalz, Salmiak und Magnesia in der Groß-Salzer Apotheke her.
- Erste Nutzung des neuen Friedhofs (Tischlerstraße). Die bisherigen Friedhöfe St. Jakobi und St. Nikolai sind voll belegt.
1795 - 1797
Der Apotheker Kommerzienrat Hermann gründet die erste deutsche chemische Fabrik 'Hermania'. Er erhielt die Genehmigung aus Salineabfällen chemischen Produkte herzustellen.
1799
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
- Schönebeck hatte zum Ende des 17. Jahrhundert kaum mehr als 800 Menschen. In dieser Zahl ist jedoch die Militärgemeinde nicht mitgerechnet. In Schönebeck, Salze und Frohse lagen schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts die so genannten Reuter. Von 1740-1806 blieb das Leibregiment dauernd in Garnison. In Schönebeck mit dem Stab und 2 Kompanien, in Salze und Frohse mit je einer.
- Der Schönebecker Holzhandel erlitt schwere Einbuße, nachdem die kurfürstliche sächsische Regierung ihre Monopolstellung nutzte und auf Betreiben des Schönebecker Bürgers Johann Martin Köhler eine Niederlassung in Glinde eröffnet hat.
- Die Schriftstellerin Sophie von La Roche beschreibt ihre Erinnerungen an Schönebecks Umgebung und Verhältnisse in ihrem Werk "Schattenrisse abgeschiedener Stunden in Offenbach, Weimar und Schönebeck"
1800
Schönebeck hat 498 Häuser und 4.301 Einwohner.
1801
18.Januar. Schönebeck feiert das 100jährige Krönungsjubiläum des ersten deutschen Preußenkönigs.
1802
Der Knappschaftsarzt Dr. Tolberg gründet das 'Solbad Elmen'. Es ist das erste seiner Art in Deutschland.
1804
- 09.August. Das Zwangsarbeitshaus wird zur Eindämmung der öffentlichen Bettelei auf der Burg Schadeleben (heutiger Burghof) eingerichtet. Die Ortsgemeinden werden verpflichtet, sich um die Armen zu kümmern.
~~~ Die französisch - westfälische Zwischenzeit 1807 bis 1814 ~~~
1806
Friedrich Wilhelm III. erklärt dem Kaiser Napoleon den Krieg. Am 20. Oktober erschienen die Franzosen vor Schönebeck und Groß-Salze. Am 21. Okt. besetzten sie die Elbfurt und erpressten viel Geld von der Stadt. Am 22. Okt. nahm ein Ponton-Trupp Quartier in der Stadt. Vom 24.-26. Okt. bauten die Franzosen eine Hilfbrücke über die Elbe. Am 25. Okt. nahm Marshall Ney in der Wohnung des Generals von Schwerin Quartier. (Das Haus im Breiteweg wurde später die Knabenschule und war zu DDR-Zeiten die Pestalozzi-Hilfsschule). Nachdem Marschall Ney die Festung Magdeburg kampflos übernommen hat, verließ er am, 11. Nov. Schönebeck. Die Einquartierung der Franzosen endete am 17. Nov. Nach den französischen Siegen zwischen 1806 und 1807 über preußische und russische Truppen in Ostpreußen wurde der Frieden zu Tilsit geschlossen und das Königreich Westfalen gegründet, zu dem jetzt auch Schönebeck gehört.
1807-1812
werden Zwangsanleihen aufgenommen. dann regelmäßige Kriegssteuern und Etappengelder. Am 24. Juli und 29.August wurden die Untertanen von ihrem Treueeid durch König Friedrich Wilhelm III. entbunden.
1808
Am 06. März mussten die Untertanen des "Kanton Schönebeck" auf dem Nikolai-Kirchhof dem neuen König Hieronymus huldigen. Die preußische Verwaltung wird in die französisch-westfälische umgewandelt. Der Bürgermeister Graßhoff wird Kanton-Maire. Zum Kanton gehörten die Stadt Schönebeck, die Kolonisten, das Salzamt, die Saline, Frohse, Felgeleben und Zackmünde. Schönebeck, Schönebeck hat zu dieser Zeit 4.769 Einwohner (3.518 in der Stadt und 1.251 Kolonisten). Einquartierungen französischer Truppen gab es in Schönebeck vom 09. 12. 1808 bis 07. 03. 1809.
1809
- Schönebeck hat 5.020 Einwohner (3.701 in der Stadt und 1.319 Kolonisten)
- Auf dem Markt in Schönebeck werden Galgen und Rad, sowie das gemauerte Schafott zwischen Schönebeck und Frohse entfernt.
- 2 Schönebecker schließen sich dem 'Freiheitshelden' Schill an. Einer fällt in der Schlacht in Stralsund.
1810
Vom 25. Feb. bis 11. April Einquartierung französischer Truppen. Das Vermögen sämtlicher Innungen werden eingezogen.
1811
Vom Sommer bis Herbst und im November sind Einquartierungen französischer Truppen.
1812
Vom 28. bis 30 Januar, vom 11. bis 27. Feb., vom 08. bis 13. März, vom 23. bis 24. März und vom 27. Jul. bis 16. Aug. sind Einquartierungen französischer Truppen.
1813
Neue Kriegssteuern werden erhoben.
1816
- Nach dem Sturz Napoleons, dem Wiener Kongress und der Verwaltungsreform kam Schönebeck wieder zu Preußen, Kreisstadt wurde Calbe, Landeshauptstadt ist Magdeburg.
- Schönebeck hat 4.640 Einwohner.
1817
- Karl Samuel Leberecht Hermann und der Chemiker Friedrich Strohmeyer entdecken unabhängig voneinander das chemische Element Cadmium.
- Schönebeck hat 4.553 Einwohner.
1825
Gründung der Bleiweißfabrik Eichel.
1829
Gründung des Werkes Patronen-, Zündhütchen- und Metall- Warenfabrik AG von Sellier und Bellot. Später Produktion von Zündhütchen, Flobert- Jagd- und Revolverpatronen.
1830
Hochwasser bedroht Schönebeck.
1833
Schönebeck erhält eine Poststation und eine Posthalterei.
1839
wurde die Eisenbahnline Magdeburg - Schönebeck eingeweiht.
1841
Gründung der Glasmosaikfabrik Fuß. (wurde später geschlossen)
1842
Es erscheint am 1. April die erste Zeitung vom Herausgeber und Druckereibesitzer Johann Georg Gottlob Peter Winterstein für Schönebeck, Groß-Salze und die Orte an der Eisenbahnstrecke Halle-Magdeburg.
1843
Ludwig Schneider wird Bürgermeister
1845
Hochwasser bedroht Schönebeck
1848
Der Magistrat und die Stadtverordneten von Schönebeck fordern die Einberufung des vereinigten Landtages. Ludwig Schneider wurde in die preußische Nationalversammlung gewählt.
1849
Ludwig Schneider wird suspendiert.
1855
- Gründung der Tonwarenfabrik Franz Gerhardt.
- Die Cholera bricht in Schönebeck aus.
1858, 1860, 1862, 1865
Hochwasser bedrohen Schönebeck.
1860
Schönebeck bekommt die erste Straßenbeleuchtung.
1861
- August, Gründung des Männer-Turn-Vereins 1861.
- September, Gründung der Turnerschaft Groß-Salze.
1864
Eine Telegrafenstation geht in Schönebeck in Betrieb.
1865
Gründung des Gaswerks.
1867
Gründung des Elb-Schifffahrts-Kontor Fritsche, später Oskar Wanckel.
1869
- Der Konsumverein 'Biene' wird in der Steinstraße gegründet.
- Auf dem neuen Friedhof werden nun ältere Gräber neu belegt. Der Friedhof dient evangelischen und katholischen Christen als gemeinsame Begräbnisstätte. Jüdische Einwohner bekommen am 'Malzmühlenweg' (?) einen eigenen Begräbnisplatz.
1873
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Schönebeck
- Gründung der Sprengstofffabrik Allendorff, später Lignose AG.
- Die Cholera bricht erneut aus.
1875
Das Pretziener Wehr wird fertiggestellt.
1876
Große Überschwemmung in der Altstadt von Schönebeck bis hin zu der Bahnstecke in der Köthener Straße. Gottesdienste fanden im Hotel Landhaus statt. Da die Platten am Pretziener Wehr eingefroren wahren, konnte das Wehr nicht gezogen werden.
1877
Die Synagoge in der Kaiserstraße (Republikstraße) wird eingeweiht. Die Gemeinde von Schönebeck und Umgebung zählt ca. 120 Mitglieder. Die ehemalige Synagoge in der Steinstraße ist der Überschwemmung 1876 zum Opfer gefallen.
1879
Gründung der Düngemittelfabrik Kühn, später Prowiko.
1883
Das Felgeleber Wasserwerk geht in Betrieb.
1885
Gründung der Fahrradfabrik Hoyer & Glahn, später Weltrad, später Metall-Industrie AG und VEB Schönebecker Traktorenwerk Fortschritt.
1886
- Inbetriebnahme der Pferdebahn zwischen Schönebeck und Elmen.
- Gründung des Pretziener Männergesangsverein 'Orpheus'.
1890
- Der 'Graf Moltke'-Salzschacht erreicht eine Tiefe von 445 m.
- Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Groß-Salze.
1893
Einweihung des im Neorenaissance-Stil erbauten Schönebecker Rathauses.
1894
Alt Salze, auch 'Elmen' genannt, wurde am 18. April zu Groß-Salze eingemeindet.
1895
- Der 'Verschönerungsverein Groß-Salze' gestaltet den Bierer Berg im Gedenken an Fürst Bismarck zu einem Naherholungsgebiert um.
- Im königlichen Kurpark werden die Tennisplätze eingeweiht.
1897
Gründung des Pretziener Turnvereins 'Jahn', heute 'SV Blau-Weiß Pretzien'.
1898
Gründung der Mitteldeutschen Munitionsfabrik.
1900
- Hochwasser bedroht Schönebeck. Gründung der Maschinen-Fabrik Feodor Siegel.
- Der Sozialdemokrat August Bebel sprach auf einer Wahlversammlung im Stadtpark Schönebeck.
1901
- Gründung vom 'Gummiwerk Wilop'
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Pretzien.
1902
Gründung vom NARAG Heizkesselwerk und Gießerei als erste amerikanische Fabrik in Deutschland
1903
- Sitz der Bohrverwaltung in Schönebeck als ältestes Tiefbau- Unternehmen Deutschlands.
-Der Sohn vom ehem. Bürgermeister Ludwig Schneider, der Arzt Oskar-Pfeil-Schneider, erbaut privat das Schönebecker 'Kaiser-Friedrich-Krankenhaus'.
1904
- Die Metall-Industrie AG erhält auf der Weltausstellung in St. Louis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Motor-Zweirad-Herstellung die Silbermedaille.
- Die Elbe hatte im August einen Niedrigstand, so dass man zu Fuß von einem Ufer zum anderen gehen konnte. Der Fotograf Otto Nilius fotografierte eine Gruppe Herren, die in der Mitte der Elbe Karten spielen.
1906
Gründung vom Gehörlosenverein Schönebeck
1908
- Gründung des Elektrizitätswerks im Zusammenschluss mit dem Gaswerk 'TÜGA' (Thüringische Gas Anstalt).
- Paul Jukoff erbaut den Schönebecker Marktbrunnen.
- Einweihung der katholischen Kirche 'St. Marien'.
1909
- am 20. Januar war die offizielle Einweihung des Gas- und Elektrizitätswerkes.
- im März Gründung der Neuapostolischen Kirche Schönebeck.
1910
Erster Spatenstich für die neue Elbbrücke auf Grünewalder Seite bei strömenden Regen.
1911
Einweihung vom Amtsgericht und dem Gefängnis in der Friedrichstraße.
1912
- Einweihung der 'Schaumburg-Brücke' zwischen Schönebeck und Grünewalde am 30. Nov. Sie wurde von Bruno Möhring im Jugendstil gestaltet. Der Namensgeber, Bürgermeister Schaumburg erlebte die Einweihung nicht mehr.
- Einweihung des Dümling-Altenheims in der Wilhelmstraße (Wilhelm-Hellge-Straße).
- Gründung vom gemischten Chor 'Sangeslust' in Groß-Salze, später nannte sich der Chor 'Viktoria'.
- Eröffnung der Volksschule für Jungen und Mädchen, heute die Karl-Liebknecht-Schule.
- Bau des Schönebecker Feuerwehr-Depots.
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr Plötzky.
- Das Real-Reform-Gymnasium erhält einen Erweiterungsbau.
- Übergabe der 'Schaumburgbrücke' im November dem Verkehr.
- Das Schniewindhaus in der Calbesche Straße wird als evangelisches Frauenheim gegründet.
- großer Kriminalfall. Ein Postsack mit 40.000 Mark wurde geraubt. (keine weiteren Angaben)
1913
Eingemeindung von Grünewalde und Elbenau nach Schönebeck. Dies war Bedingung der preußischen Regierung für die Genehmigung zum Bau der Brücke.
~~~ 1. Weltkrieg 1914 - 1918 ~~~
1914
Baubeginn für den Frohser Umschlaghafen der Speditionsfirma Wanckel. Die Bauarbeiten wurden Aufgrund des 1. Weltkrieges unterbrochen und der Hafen erst in den 1920er Jahren fertiggestellt.
1917
aufgrund des Krieges stellt die Pferdebahn den Betrieb ein.
~~~ Weimarer Republik 1918-1933 ~~~
1919
Die Siedlung 'Sachsenland' wird gegründet.
1921
- Eine alte Zeichnung besagt, dass das Brückenwächterhaus 3,58m breit war. Dort befindet sich jetzt die Steintreppe herunter zur Müllerstraße.
- am 6. Mai wurde der Bau- und Spar-Verein Schönebeck und Umgebung gegründet.
1922
Gründung der freiwilligen Feuerwehr Elbenau.
1923
- Felgeleben wird am 1. Juli nach Schönebeck eingemeindet.
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
1924
Die 'Preussag' übernimmt als staatlicher Dachbetrieb die Geschäfte der Bohrverwaltung, der Saline und das Solbad Elmen.
- die Mitglieder der Gesellschaft für Vorgeschichte und Heimatkunde das Kreises Calbe gründen das Schönebecker Heimatmuseum.
1925
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Frohse.
- Gründung der freiwilligen Feuerwehr in Felgeleben.
- Gründung der Handball-Abteilung, später 'Lokomotive Schönebeck'.
1926
- Groß-Salze wurde in Bad Salzelmen umbenannt.
- Die Straßenbahn Linie 14 fährt zwischen Westerhüsen und Schönebeck erst 1/2-, dann 1/4-stdl. für 50 Pf. zur Endstelle zuerst bis zum Bahnbrückental, dann nur noch bis zur Nikolaistraße am Polizeiamt.
1927
Bad Salzelmen feiert 700 Jahr Bestehen und 125 Jahre Solbad.
1930
- Volkszählung: Schönebeck hat etwa 22.000, Salzelmen 11.00 und Frohse 2.000 Einwohner.
- Wärend der Wirtschaftskriese sind über 400 Schönebecker Familien ohne eigenen Wohnraum.
1931
Der Boxweltmeister Max Schmeling wohnte auf Einladung des Firmeninhabers Allendorff wärend seines Aufenthaltes in Bad Salzelmen im großen Kurhaus
1932
Zusammenschluss der gleichberechtigten Städte Bad Salzelmen, Frohse und Schönebeck am 1. Feb. Gemeinsamer Ortsname wurde Schönebeck/E.
~~~ Das 3. Reich der Nationalsozialisten 1933-1945 ~~~
1934
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ranies.
1935
der Bahnübergang Salzer Straße/Friedrichstraße wird durch die Eisenbahn-Unterführung, 'Bahnbrückental' genannt, ersetzt.
1937
- Die Kuranlagen der 'Preussag' gehen in den Besitz der Stadt über.
- Der 'Verschönerungsverein' löst sich auf. Ihm verdankt die Stadt die Gestaltung des Bierer Berges, des Schwanenteichs und die Pflanzung sämtlicher Stadtbäume in Salzelmen.
- Frohse feiert sein 1000-jähriges Bestehen.
1938
- in der Progromnacht vom 09./10. Nov. wurden 10 Juden in das KZ Buchenwald deportiert. Bis zum Ende des 2. WK wurden insgesamt 43 jüd. Bürger aus Schönebeck ermordet.
- das Junkers-Flugzeugbau-Zweigwerk wird an der Barbyer Straße errichtet.
1941
Hochwasser bedroht Schönebeck zum Jahreswechsel 1941/42.
1942
Der niedrigste Wasserstand in der Elbe beträgt 53 cm.
1943
Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Buchenwald 'Julius' verrichten Zwangsarbeit in den Junkers Werken.
1945
- die Amerikaner rückten am 11. April in Salzelmen ein. Die 'Schaumburgbrücke' wurde am 12. April von der Wehrmacht gesprengt.
- 1.500 Häftlinge aus dem Lager 'Julius' werden auf einen Todesmarsch geschickt.
- Schönebeck wird fast kampflos unter Bürgermeister Dr. Kurt Bauer an den Generalmajor Isaac D. White übergeben. Durch Gebietstausch der Siegermächte kommt Schönebeck am 01. Juli 1945 unter sowjetische Kommandantur. Dr. Bauer wurde deportiert und starb im Herbst 1945 in einem sowjetischen 'Speziallager'.
- Die Parteien SPD und KPD wurden wieder zugelassen. Der Kommunist Willi König wurde Bürgermeister.
- Mit der Bodenreform wurden alle Großgrundbesitzer und Kriegsverbrecher enteignet.
- von Oktober bis Dezember trafen die ersten Transporte mit Vertriebenen, Umsiedlern und Ausgebombten in Schönebeck an. Bis 1948 waren es etwa 35.000. Davon sind etwa 15.000 dauerhaft in Schönebeck geblieben. Das war ein Drittel der Bevölkerung.
- Die 'Hermania' wird Volkseigentum und den 'Fahlberg-List-Werken' angeschlossen.
~~~ Die sowjetische Besatzungszone 1945-1949 ~~~
1945
Das Junkers Werk an der Barbyer Straße wird demontiert und teilweise gesprengt.
1946
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
- Schönebeck tritt am 1. Februar aus dem Kreisverband Calbe aus und wird Kreisfreie Stadt.
- Am 21. März fand die (Zwangs-)Vereinigung zwischen SPD und KPD zur SED im Stadtpark statt.
- Beginn der Enteignungen der Schönebecker Großbetriebe.
- Gründung der sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) 'Gerätebau Schönebeck'.
1947
- Juli. Gründung vom Land Sachsen/Anhalt.
- Gründung vom Yachtclub Schönebeck.
1948
- 22. Februar. Die 'Umsiedler Woche' diente der Integration der neu angekommenen Mitbürger.
- Erstes Konzert des Gemeinschaftsorchesters des 'Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes'. Das Orchester erhielt im November den Namen 'Konzertorchester Mittelelbe'. Heute trägt es den Namen 'Mitteldeutsche Kammerphilharmonie'.
- Eröffnung der 'Volkshochschule' am 2. Mai.
1949
Die 'Sozialversicherungsanstalt' wird Träger vom Solbad, das nun den Namen 'Volksbad Salzelmen' erhält.
~~~ Gründung der DDR 1949. Das sowj. Militär bleibt weiterhin bis 1994 stationiert ~~~
1950
01. Juli. Der Landkreis Schönebeck wird gebildet, Schönebeck wird Kreisstadt.
1951
- 18. April. Die Oberschule erhält den Namen 'Otto Grotewohl'. Er war der damalige Ministerpräsident in Berlin und bei der Namensweihe persönlich anwesend.
- 21. Juli. Einweihung des Mahnmals 'Opfer des Faschismus' von Richard Horn an der Nikolaistr.
- Gründung der 'Kolpingfamilie'. Basierend auf der Idee von dem kath. Pfarrer Adolph Kolping Handwerkern auf der Wanderschaft ein Heim zu bieten.
- Gründung der Schalmeien Kapelle der BSG Chemie. Später wechselte man von Schalmeien zu Blasinstrumenten über.
1952
- 20. Mai. Die neue Elbbrücke mit dem Namen 'Ernst Thälmann' wird in Anwesenheit seiner beiden Töchter eingeweiht.
- Das Sprengstoffwerk eröffnet einen Kindergarten für 50 Kinder und einen Hort für 30 Kinder in der Welsleber Straße.
- Im März werden 11 Grundschulen umbenannt. Sie erhielten die Namen: Karl Liebknecht, Maxim Gorki, Käthe Kollwitz, Bruno H. Bürgel, Ludwig Schneider, August Bebel, Adolf Diesterweg, Heinrich Heine, Johann Heinrich Pestalozzi, Georg Hauptmann und Rosa Luxemburg
- 30. Mai. Die neue 'Ernst-Thälmannbrücke' konnte dem Verkehr übergeben werden.
- Durch die Verwaltungsreform wurden aus dem Land Sachsen/Anhalt die Bezirke Magdeburg und Halle.
- Das Stadion der Chemiewerker wurde an der Magdeburger Straße eingeweiht.
- Im November entstand die erste 'LPG' (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) mit dem Namen 'Otto Kresse' in Felgeleben. Es war der Zusammenschluss von 9 Landwirtschaftlichen Betrieben.
- Der Busverkehr zwischen Plötzky, Pretzien und Ranies wurde in Betreib genommen.
- Dezember. Eröffnung der Poliklinik Ecke Schillerstraße/Am Stadtfeld.
- Am 13. Dezember wurde aus der ehemaligen Arzt-Villa das 'Pionierhaus'.
1953
- 17. Juni. Es kommt zu Demonstrationen gegen die Politik der SED. Vor der Kreisleitung der SED in der Bahnhofstraße und anderen Straßen, fuhren sowjetische Panzer auf. Die Geschützrohre waren auf die Demonstranten gerichtet. Die Demonstration wurde durch diese Einschüchterung beendet. Über das Schicksal der Verhafteten ich mir nichts bekannt.
- Maria Krause wird zur Bürgermeisterin gewählt.
1954
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
- Aus der 'SAG Gerätebau Schönebeck' wird das Dieselmotorenwerk.
- Gründung der AWG 'Herbert Warnke' (Arbeiterwohnungsgesellschaft)
- Im Rahmen des 'Nationalen Aufbauwerkes' wird das 50m-Becken in der 'Badeanstalt TSV' in der Barbarastraße gebaut.
- Die neuen Wohnblöcke in der Körnerstraße und der Dr.-Martin-Luther-Straße sind bezugsfertig.
1955
Eröffnung der Paracelsus-Apotheke in der Schillerstraße. Langjähriger Leiter ist der Oberpharmazierat Karl Beyer.
1957
- In Schönebeck leben 44.797 Menschen.
- Das christliche Schniewindhaus in der Calbesche Straße wird zu einer Stätte der Einkehr für Menschen. Im Mittelpunkt stehen Glaubensunterweisungen und Seelsorge.
1958
- Auf dem ehemaligen Gelände der Junkers Werke an der Barbyer Straße, wird mit dem Bau des Traktorenwerkes begonnen.
- für die Entwicklung des Geräteträgers 'RS 09' erhielt ein Kollektiv den Nationalpreis.
1959
Die ersten Wohnungen werden im Neubaugebiet 'Malzmühlenfeld' bezogen. Zuvor wurde der Müller Mentzel zur Aufgabe seiner Mühle gedrängt. Bis zuletzt hatte er sich gegen den Abriss seiner Mühle gewehrt.
1960
Nicht ganz freiwillig haben sich am 11. März alle Landwirtschaftsbetriebe des Kreises zu einer LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) zusammengeschlossen.
1961
Eine Kessel-Explosion mit 2 Todesopfern ereignete sich am 19. August, im Traktorenwerk I in der Leninstraße, der heutigen Friedrichstraße.
1963
Es herrschte starker Schneefall und eisige Temperaturen. Die Elbe kam am 13. Januar zum Stehen. Einige Mutige überquerten die geschlossene Eisdecke zu Fuß nach Grünewalde und umgekehrt.
1965
Die Verladearbeiten werden am 31. Dezember im Schönebecker Hafen eingestellt. Der Frohser Hafen übernimmt jetzt alle Umschlagarbeiten.
1967
Nach 262 Jahren stellt die Saline am 31. Dezember ihren Betrieb ein.
1968
- Der Schönebecker Sportschütze Kurt Czecalla erringt bei den Olympischen Spielen in Mexiko-City die Bronzemedaille.
- Der 'Felgeleber Carneval-Club 1968 e.V.' wird gegründet.
1969
- Einstellung der Straßenbahnlinie 14. Der Kraftverkehr Staßfurt übernimmt die 17 km Fahrstrecke.
- Einweihung des Busbahnhofs auf dem Territorium des ehemaligen Stadtfriedhofs / Tischlerstraße.
1970
Aus dem ehemaligen 'Café Central' wird das 'Kreiskulturhaus W. I. Lenin' am Bahnbrückental / Friedrichstraße. In dem Gebäude entstand auch das 'Zentral-Theater' - Kino. Das Kulturhaus wurde von den Schönebeckern liebevoll 'Kreml' genannt.
1971
Eröffnung der 'Volksschwimmhalle'.
1972
Das Haus der 'Jungen Pioniere' in der Bahnhofstraße, erhielt den Namen des Schönebecker Widerstandskämpfer 'Willi Sonnberg'.
1973
- Die Stadt Schönebeck feiert 750 Jahre erste urkundliche Erwähnung mit einem Umzug und einem historischen Markt in Bad Salzelmen.
- Die Bürgermeisterin Maria Krause und die Ärztin Dr. Elisabeth Reinhold werden Ehrenbürgerinnen der Stadt Schönebeck.
1974
- Hochwasser bedroht Schönebeck.
- In der Wilhelm-Hellge-Straße wir die zweite Schule mit 850 Unterrichts- und 250 Hortplätzen eingeweiht.
- Das Ehepaar Anna-Maria und Rüdiger Meussling organisieren den 1. Pretziener Musiksommer.
- Anlässlich das 21. Jahrestages der DDR wird die Ladenzeile Am Stadtfeld eröffnet. Über den Eingangstüren der Cafeteria, Bibliothek, Poststelle, Haushaltgeräteservice und dem Friseur waren Metall-Reliefs von dem Künstler Christoph Grüger installiert, welche den Zweck der Einrichtung symbolisierten.
- Im September wird Schönebeck an das S-Bahnnetz angeschlossen. Der Pendelverkehr per Bus wird eingestellt.
1976
Die 'Franz-Vollbring-Sporthalle' in der Wilhelm-Hellge-Straße wird eingeweiht.
1977
Die Musikschule Schönebeck wird gegründet.
1978
- In der Schönebecker Innenstadt wird über die Salzer Straße, Tischlerstraße und Bahnhofstraße ein Einbahnstraßenring eingerichtet.
- In dem neuen Wohngebiet 'Moskauer Straße' wird die erste Platte für den ersten Wohnblock gesetzt.
1979
Starker Schneefall und extreme Kälte legen das öffentliche Leben lahm. Soldaten und unzählige Helfer übernehmen die Notversorgung der Bevölkerung.
1980
- Am 29. November wurde der Förderturm von Salzschacht demontiert und Gebäude gesprengt.
- Die 'W. I. Lenin-Schule' nahm den Unterricht auf. Aus ihr ist die heutige Schule 'Am Lerchenfeld' hervorgegangen.
1981
Aus dem ehemaligen Kino 'Metropol' in der Wilhelm-Hellge-Straße wird der Jugendclub 'Treff'.
1982
- Die erste geschützte Werkstatt für behinderte Jugendliche wird auf dem Gelände des Pflegeheim Burghof übergeben.
- Am 09. November erfolgte die Grundsteinlegung für das Neubaugebiet 'Straße der Jugend'.
1984
Es erfolgte der erste Silvesterlauf durch den Kurpark.
1985
- Das Traktorenwerk und das Dieselmotorenwerk werden zu einem Betrieb, dem 'Traktoren- und Dieselmotorenwerk Schönebeck' vereinigt. Kurz danach brennt die Halle in der die Kurbelwellen produziert wurden, im Betriebsteil I des Dieselmotorenwerkes, durch einen technischen Defekt ab.
- Eine neue Oberschule 'Hans Beimler' wird im Neubaugebiet Moskauer Straße in Betrieb genommen. Nach der Umbenennung ist es jetzt das heutige 'Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium'.
1986
- Das renovierte Kino 'Astoria' eröffnet in der Bahnhofstraße. Die Attraktion ist eine Kino-Bar.
- Das DEFA-Studio für Spielfilme dreht in Schönebeck und Umgebung den Jugendfilm 'Vorspiel', in dem viele Schönebecker als Kleindarsteller mitwirken.
- In der ehemaligen Synagoge in der Republikstraße, finden wieder Gottesdienste der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde statt. Das 'Schalom Haus' wurde in den Jahren 1983-1986 umfassend renoviert. Zu DDR-Zeiten wurde sie als Trainingshalle für den Judosport genutzt.
- Schönebeck ist Festspielort für die 21. Arbeiterfestspiele der DDR.
- Zeitgleich findet der Amateurfilmwettbewerb statt. Hierbei präsentieren die 16mm Amateurfilmer ihre Werke vor einer Jury. Schönebeck ist vertreten durch das 'Amateurfilmstudio des Traktorenwerkes Schönebeck' unter Leitung von Herbert Kolbe.
1988
Der aus Schönebeck stammende Kunstturner Holger Behrend errang bei den Olympischen Spielen in Seoul einen kompletten Medaillensatz in verschiedenen Disziplinen.
1989
- Friedliche 'Montags-Demonstrationen' in Schönebeck wegen der Unzufriedenheit mit dem politischen System der SED. Der Rat der Stadt lud zu einem Gespräch mit den Bürgern ein. Da der Rathaussaal total überfüllt war, wurde die Versammlung auf den Rathausplatz verlegt.
- Am 2. November findet das erste Gebet zur gesellschaftlichen Erneuerung in der katholischen Marienkirche in der Friedrichstraße statt.
- Durch die neu erworbene Reisefreiheit stellt die Polizei vom 09. - 13.November für rund 2.500 Schönebecker Bürger ein Reisevisum aus
- Die erste Kreisumweltkonferenz zur Einschätzung der Umweltbelastung im Kreis findet statt.
- Der 'Allgemeine Behindertenverband Sachsen/Anhalt' wurde zunächst unter dem Namen 'Verband der Behinderten im Bezirk Magdeburg' in Schönebeck gegründet.
- Nach der Gründung des Landes Sachsen/Anhalt erhält im Sept. der 'Verband der Behinderten im Bezirk Magdeburg' den Namen 'Allgemeiner Behindertenverband Sachsen/Anhalt e.V.' (ABISA).
- Abschluss der Beräumung der Kreisdienststelle der Staatssicherheit in der Böttcherstraße.
- Bürgermeister Detlef Küllmei lädt zum ersten 'Runden Tisch' ein. In dem Bürgerdialog wird dazu aufgerufen, den demokratischen Wandel weiterhin friedlich und gewaltlos zu gestalten.
- Am 28. Dezember beginnt eine Untersuchungskommission des Kreises Fälle von Amtsmissbrauch, Korruption und persönlicher Bereicherung zu bearbeiten.
~~~ Mauerfall am 09. November 1989 ~~~
1989
- Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 03. Oktober.
- Die 'Treuhand' wird seit dem 1. Juli 'Eigentümer' der Ostdeutschen Industrie und ist nun der neue 'Arbeitgeber'. Lukrative Unternehmen werden einverleibt, andere 'abgewickelt. Das Ergebnis: Schönebeck verliert fast alle großen Betriebe durch Verkauf zum Spottpreis, Stilllegung oder Abriss und Tausende ihren Arbeitsplatz. Fast alle wichtigen Führungspositionen in Ämtern, Firmen und der Regionalpolitik werden mit Personen aus Westdeutschland besetzt.
1990
- Das ehemalige Gebäude der Staatssicherheit in der Böttcherstraße wird dem Kreisarzt Dr. Zick übergeben. Seitdem nutzt das 'Deutsche Rote Kreuz' diese Einrichtung.
- 140 Schönebecker melden sich beim Arbeitsamt um eine Beschäftigung zu finden.
- In der ehemaligen Waffenwerkstatt 'Heinitzhof' werden 6.099 Waffen unbrauchbar gemacht. Sie werden nach Magdeburg zum Einschmelzen gebracht.
- Am 6. Mai finden die ersten freien Kommunalwahlen in der DDR statt.
- Ende Mai wird Hans-Jürgen Haase Bürgermeister von Schönebeck und Klaus Jeziorsky Landrat des Kreises Schönebeck (beide CDU).
- Im Juni wird während des Kurparkfestes die Städtepartnerschaft zwischen der niedersächsischen Stadt Garbsen und Schönebeck unterzeichnet.
- Ab 1. Juli gab es die D-Mark. Die Marktwirtschaft und ein neues Sozialsystem wird eingeführt.
- Innerhalb eines wurden 1.670 PKW zugelassen.
- Im August suchten 16.608 Menschen Arbeit.
- Am 1. September besucht Bundeskanzler Helmut Kohl das Traktorenwerk.
- Die Stadtwerke übernehmen die Versorgung mit Fernwärme,
- Am Tag der Einheit am 3. Oktober feiert Schönebeck ein Straßenfest. Die Pfarrer Lieb, Gottschalk und Schlegel laden alle Bürger von Schönebeck zu einem gemeinsamen Gebet an der Marienkirche ein.
- Das 'Erlenbad' im Kurpark wird abgerissen und es entsteht an gleicher Stelle eine Reha-Klinik.
1991
- In der Böttcherstr. 4 eröffnet die Geschäftsstelle der 'Allgemeinen Ortskrankenkasse' im ehemaligen Gebäude der 'Sozialversicherungskasse der DDR' (SVK). Dieses Gebäude war zuvor die Villa von dem Unternehmer Hermann, dem Gründer der chemischen Fabrik 'Hermania'.
- Auf der 'Hannover Messe' fand der mit Pflanzenöl betriebene 'Öko-Motor' aus dem Schönebecker Dieselmotorenwerk große Beachtung.
- Die erste Handwerkermesse wird am 5. Mai im Stadtpark Schönebeck eröffnet.
- Judy und Ernest Urmann aus den USA tragen sich am 23. Mai in das Goldene Buch der Stadt ein.
Ihr Name steht im Zusammenhang mit dem Holocaust und der Ermordung einiger ihrer Familienangehöriger aus Schönebeck.
- Das Solbad wurde der Stadt aus der Trägerschaft des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes der DDR (FDGB) kostenfrei übergeben und erhielt den Namen 'Dr. Tolberg'.
- Der Kirchbauverein Schönebeck wird gegründet. In der Stadtkirche St. Johannes beginnen umfangreiche Bau- und Erhaltungsarbeiten.
1992
- In Schönebeck leben 41.649 Einwohner.
- Am 28.Januar nimmt der Fußballer Uwe Seeler an einer Stadtverordnetenversammlung teil. Der Grund war, dass auf dem ehemaligen Areal am Hummelberg eine Sportstätte entstehen sollte ...
- Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Norbert Bluhm besucht Schönebeck.
- Die Chemische Fabrik 'Hermania' wird privatisiert und heist jetzt 'Hermania Dr. Schirm AG'.
- Der Elbenauer Frauenchor 'Concordia' wird gegründet.
- Gründung vom Energieversorger 'Erdgas Mittelsachsen (EMS). Es erfolgt die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas.
- Durch die Gründung der 'Städtischen Wohnungsbau GmbH' (SWG) wurde der kommunale Wohnungsbestand in die Rechtsform einer selbstständigen Gesellschaft überführt.
- Gründung vom sozial engagierten Verein 'Rückenwind e.V'.
- Die Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth besucht Schönebeck und diskutiert im Rathaus mit Bürgern der Stadt.
- Beginn des Abzugs der Sowjetischen Truppen (GUS) aus der Garnison Salzelmen.
- Im Juli wird die Verwaltungsgemeinschaft Schönebeck mit den Gemeinden Plötzky, Pretzien, Ranies und den Bördedörfern Biere, Eggersdorf, Welsleben gegründet. Diese drei sind später wieder aus der Verwaltungsgemeinschaft ausgetreten.
- Die 'Parkinson-Selbsthilfegruppe' wird gegründet.
- Der Platz an den Einmündungen der Friedrichstraße, August Bebelstraße und Böltzigstraße erhält den Namen 'Ruth-Lübschütz-Platz'.
- Eine Delegation der sowj. Streitkräfte wird feierlich verabschiedet. Mit den letzten 400 Soldaten fand am 17. November eine Abschiedsparade statt.
1993
- 2.000 Metallarbeiter der 'LandTechnik AG', des Dieselmotorenwerkes und des Heizkesselwerkes streiken gegen Entlassung und dem Abbau von Arbeitsplätzen auf dem Gelände vor dem Landratsamt. Der Redner war der Wirtschaftsminister von Sachsen/Anhalt Dr. Horst Rehberger.
- Der 'Förderverein Kreismuseum' wird gegründet. Das Museum trägt jetzt den Namen 'Salzlandmuseum'. Die Umbenennung wurde notwendig, nachdem Schönebeck den Status einer Kreisstadt abgeben musste.
- Anfang April findet eine große Demonstration für der Erhalt des Industriestandortes Schönebeck vor dem Rathaus statt.
- Die Städtepartnerschaft mit der tschechischen Stadt Pardubice, die schon seit DDR-Zeiten besteht, wird erneuert. (sie ruht zurzeit).
- Die 5-stellige Postleitzahl wird eingeführt. Aus 3300 wird 39218.
- Die Steinzeug Fabrik von Franz Gerhardt in der Friedrichstraße wir abgerissen. Es entsteht ein Einkaufszentrum.
- Eröffnung der 'Böttcherpassage'.
- Zum Tag des offenen Denkmals im September wird der sanierte Salzturm im Salztor eröffnet und kann von den interessierten Besuchern bestiegen werden.
- Dem 'Diakonieverein Heimverbund Burghof e.V.' wurden vom Kreistag Schönebeck das Pflegeheim im Burghof, sowie zwei weitere Heime in Schönebeck und drei Kinderheime übergeben.
- Das Rathaus Schönebeck feiert sein 100-jähriges Bestehen. Zuvor wurde es umfassend saniert.
- Die Beräumung der Kasernen, Werkstätten und sonstigen Hinterlassenschaften dauerte bis Ende November.
1994
- Die Arbeitslosenquote liegt Ende März bei 22,9%. Über 8.500 Schönebecker waren ohne Arbeit.
- Das Gewerbegebiet 'Grundweg' wird ausgebaut. Die Erschließung wird durch Bund und Land gefördert. 300 Arbeitsplätz im Mittelständischen Gewerbe entstehen.
- Der Konzessionsvertrag zur Versorgung der Stadt mit Strom wird zwischen der Stadtverwaltung und den Stadtwerken Schönebeck unterzeichnet.
- Im Juni eröffnet das Einkaufszentrum 'Salzer Park' an der Stadionstraße.
- Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU Dr. Wolfgang Scheuble ist in Schönebeck zu Gast.
- Hans-Jürgen Haase wir Oberbürgermeister.
- Den Städtebaulichen Ideenwettbewerb 'Elbufer' gewannen die beiden Bremer Architekten Lepere und Deeken.
- Im August eröffnet das Berufschulzentrum an der Magdeburger Straße in Frohse für 1.700 Lehrlinge. Heute trägt es den Namen von dem ehemaligen Schönebecker Unternehmer Otto Allendorff.
- Erster Spatenstich im neuen Wohngebiet 'Blauer Steinweg'.
- Im Oktober werden die ersten Sozialwohnungen an 42 Mieter in der Schornsteinfegerstraße übergeben.
- Im Heizkesselwerk findet vom 25. -27. November eine Kunstausstellung des spanischen Künstlers Salvador Dali statt.
- An der Kreuzung Wilhelm-Hellge-Straße / Am Stadtfeld entsteht im 'Bürgerzentrum' eine Begegnungsstätte und alters- und behindertengerechte Wohnungen.
- Ranies wurde als schönstes Dorf des Landkreises Schönebeck ausgezeichnet.
- Das Kindersanatorium in der Dr. Tolberg-Straße wir jetzt von der Klinikbetreibergesellschaft 'Kursamed' geführt.
1995
- Anfang März übergibt der Oberbürgermeister Haase das Anlagevermögen des Trinkwassernetzes an den Geschäftsführer der Stadtwerke Friedrich Husemann.
- Die umfassenden Sanierungsarbeiten der Inneren Klinik des Kreiskrankenhauses II. am Gradierwerk werden abgeschlossen.
- Am 15: April beginnt die Erschließung für den Gewerbepark Barbyer Straße.
- Auf dem Bierer Berg werden das Wirtschaftsgebäude und die Gaststätte am Aussichtsturm abgerissen.
- Der 'Lions-Club Schönebeck' wird gegründet.
- Im Mai wird die 'Reha-Klinik Waldburg Zeil' eröffnet.
- Das Malzhaus der Brauerei auf dem Hummelberg wird gesprengt. Damit endet die lange Braugeschichte der Stadt.
- Gründung vom 'Elbufer-Förderverein'. Unter Anderem entstand das Projekt 'Salzblume'.
- An der 'Ernst-Thälmann Brücke' beginnen Sanierungsarbeiten bei eingeschränktem Verkehr.
- Der Körnerplatz wurde umgestaltet und dem Verkehr übergeben.
- Der Stadtseniorenrat von Schönebeck bildet sich neu.
- Es werden freundschaftliche Beziehungen zu der texanischen Stadt Farmers Branch aufgenommen.
- Im Juli wurde die neue Frohser Brücke dem Verkehr übergeben.
- Der Schönebecker Jugendclub 'Young Generation' wurde eingeweiht.
- Nach 50 Jahren fand vom 01.-03. September zum ersten Mal das Schützenfest des Schützenvereins 'Hubertus 1990 e.V.' statt.
- Das 'Gemeindezentrum St. Jakobi' wird im Breiteweg 24-26 eingeweiht.
- Die Hauptstelle der Kreissparkasse wird in der Geschwister-Scholl-Straße feierlich eröffnet.
1996
- Das Stadtarchiv zieht vom Verwaltungsgebäude Burghof in die Räume in der Prager Straße um.
- Am 1. Juni verunglückte ein Zug in der Nähe des Schönebecker Bahnhofes durch eine technische Unfallursache. Nach der Berührung mit der Oberleitung explodierte das Vinyl in den Kesselwagen. Die Löscharbeiten dauerten einige Tage. Menschen kamen nicht zu Schaden.
- Der Neue Richtfunkturm auf dem Frohser Berg wird von der Deutschen Telekom in Betrieb genommen und ist die zweithöchste Sendeanlage von Sachsen/Anhalt.
- Die Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Söke wird unterzeichnet,
- Die Ranieser Jugendfeuerwehr wird Mitte September gegründet.
- Die Urkundenstelle des Landkreises wird aufgelöst. Die Aufgaben übernehmen jetzt die örtlichen Standesämter.
- Die Kaufcenter aus DDR-Zeiten 'Haus der 1000 kleinen Dinge' in der Salzer Straße und das Kaufhaus 'Magnet' auf dem Markt schließen.
1997
- Die Sanierungsarbeiten an der 'Ernst-Thälmann-Brücke' werden beendet,
- Das Ehepaar Meussling erhält für die Verdienste um die Erhaltung der Pretziener Kirche den Romantikpreis in Gold des Landes Sachsen/Anhalt.
- Die Elbe friert Mitte Januar zu und viele Schönebecker überqueren das Eis zu Fuß.
- Grundsteinlegung für das 'Sport- und Freizeitcenter' in der Stadionstraße in Schönebeck.
- Im Mai schließt das Kindersanatorium in der Dr. Tolberg-Straße kurz vor seinen 120. Jahrestages seines Bestehens. Zur Gründungszeit war es die 'Kaiserin-Augusta-Kinderheilanstalt' am Rande des Königlichen Kurparks von Groß-Salze.
- Am 23. März wird das neue Wahrzeichen von Schönebeck, die 'Salzblume' mit einem Volksfest, die 'Bornholmer Tage' genannt, eingeweiht. Aus diesem Anlass legte die 'Weiße Flotte' nach vielen Jahren wieder in Schönebeck an.
- Schönebeck stellt sich als Vertreter unseres Landkreises und Bundeslandes beim Sommerfest in Brüssel vor. Im Gepäck eine kleine Bördetracht für das 'Männeken Piss', welches von der hiesigen Trachtenschneiderei im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungs-Projektes gefertigt wurde.
- Das für 2 Mio. Mark sanierte Freibad (TSV) in der Barbarastraße, konnte wieder in Betrieb gehen.
- Schönebeck bekommt den neuen Stadt-Marketing-Slogan: 'ES IST SCHÖNebeck AN DER ELBE'.
- 'Der Vetter von Dingsda' ist die erste Veranstaltung dieser Art auf der Freilichtbühne Bierer Berg. Das Operettensommer der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie findet jetzt in jedem Jahr mit einem neuen Programm statt und erfreut sich großer Beliebtheit.
- Im Schausiedehaus am Gradierwerk wird wieder nach 30 Jahren heimische Sole für interessierte Zuschauer gesiedet.
1998
- In der Steinstraße öffnet die neue Hauptpost. Das Postgebäude in der Republikstr. dient jetzt nur internen Arbeitsabläufen.
- ab 19.Juni feiert Schönebeck seine 775-jährige erste urkundliche Erwähnung. Am Elbufer wurde das Werk 'Carmina Burana' von Carl Orff aufgeführt. Der Abend endete mit einem großen Feuerwerk. Am 20. Juni startete ein großer Festumzug. 1.100 Mitwirkende präsentierten Begebenheiten aus der Geschichte der Stadt, sowie Gegenwart und Zukunft. Im Kurpark wurde auf mehreren Bühnen ein reichhaltiges Programm geboten. Die Feierlichkeiten endeten am 21.Juni.
- Das Kreiskulturhaus (Kreml) an der Ecke Friedrichstraße/ Köthener Straße wird abgerissen.
- Am Tag der Deutschen Einheit präsentiert sich Schönebeck am 03. Oktober mit einem Festwagen zum Zentralen Deutschlandfest in Berlin. Motto: Die Tradition von Schönebeck als Salzstadt.
- vom 09.-11. Oktober fand das 11. Saline Symposium in Schönebeck zum Thema 'Salz' statt.
- Mitarbeiter der 'LandTechnik Schönebeck' reisten nach Berlin, um vor der 'Zentrale der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) zu für den Erhalt ihres Betriebes demonstrieren. Es folgte eine 205-tägigen Mahnwache, die längste, die es je gegeben hat.
- Der 'Elbekanal' für regionale Berichterstattung geht auf Sendung. Geschäftsführer ist Herbert Kolbe, der zuvor das 'Amateurfilmstudio des Traktorenwerkes Schönebeck' geleitet hat. Nach seinem Tod übernimmt Christian Kolbe die Leitung des 'Elbekanal'.
- In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Dr. Reinhard Höppner und dem Landesrabbiner Benjamin David Soussan, wird anlässlich des 60. Jahrestages der Progromnacht, das Holocaust-Mahnmal im Nikolaipark feierlich übergeben. Geschaffen wurde es von dem Schönebecker Künstler Christoph Grüger.
1999
- Das Blockheizwerk am Schwarzen Weg wird in Betrieb genommen.
- In Magdeburg wird die Bundesgartenschau (Buga) eröffnet. Viele Schönebecker Gartenbaubetriebe sind dort vertreten.
- Im Schausiedehaus im Kurpark Bad Salzelmen wird im 'Kunsthof Bad Salzelmen' wieder nach historischen Vorbildern gesiedet.
- Am 1. Juni öffnet das Gesundheits- und Erholungsbad 'Solequell'.
- Der 'Solepark' wird städtischer Eigenbetrieb.
- Das restaurierte Bismarckdenkmal auf dem Bierer Berg wird am Tag der Prämiere des '3. Operettensommer' der Öffentlichkeit übergeben.
- Aus der ehemaligen Diesterweg-Schule in Frohse, wurde am 5. November das 'Haus der Vereine' in Trägerschaft vom 'Förderverein Soziokultur Schönebeck e.V.'.
- Mit dem Ehrenkreuz in Gold, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbandes, wird der Stadtwehrleiter Werner Laurich am 6. November geehrt.
- Im Dezember übernehmen die Wassersportler der 'SG Lok Schönebeck' das Bootshaus in Frohse zur Nutzung von der Stadt Schönebeck.
2000
- Der gefürchtete Silverstercrash zum Millennium ist ausgeblieben. Die meisten Computer liefen nach dem Jahrtausendwechsel normal weiter.
- Landrat Jeziorsky übergibt dem Oberbürgermeister Haase die Urkunde zur 'Staatlichen Anerkennung als Heilquelle' für die Solbrunnen im Solbad.
- Schönebeck präsentiert seine erste eigene Homepage: www.schoenebeck.de.
- Auf dem Areal des ehemaligen Sprengstoffwerkes Schönebeck entsteht der 'Industriepark West'. Alte Industriefbrachen werden renaturalisiert, Gewerbeflächen erschlossen, sowie eine Verbindungsstraße zur B 246a gebaut.
- An der Schiffsanlegestelle erfolgte am 7. April die Namensweihe für das Fahrgastschiff 'Stadt Schönebeck'.
- In Bad Salzelmen werden auf dem ehemaligen Gelände der 'Brauerei Morgenstern' auf dem Tränkeplatz Parkplätze, Grünflächen und Sitzgelegenheiten geschaffen.
- Im Mai wurde das neue Verwaltungsgebäude der Stadtwerke am Bahnbrückental, Kreuzung Friedrichstraße/Köthener Straße feierlich eröffnet. Hier befindet sich jetzt auch ein Bürgerbüro und eine Zweigstelle der Stadtinformation.
- Auf Einladung der Schüler der 11. Klasse des Dr. Tolberg-Gymnasium, besucht Professor Szajna Schönebeck. Er ist ehemaliger Häftling im Außenlager 'Julius' und Überlebender von Auschwitz. Er zählte zu den bekanntesten Theaterkritikern in Europa.
- Am 1. Juni wird eine Gedenktafel an der Elbufermauer am Elbtor eingeweiht. Sie erinnert an die Überquerung der Quadriga vom Brandenburger Tor im Jahre 1814 über die Elbe in Schönebeck. Die Gedenktafel wurde vom 'Elbufer-Förderverein' in Auftrag gegeben.
- Gründung vom 'Heimatverein Plötzky Ostelbien'.
- Die neue Kläranlage von Schönebeck geht in Betrieb.
- Auf dem Abrissgrundstück des Fahrzeughauses auf dem Schönebecker Markt wird eine Keramikscherbe aus dem 12. Jahrhundert gefunden.
- Am 30. November wird die Autobahn A 14 komplett für den Verkehr freigegeben.
2001
- Am 12 Januar beginnen die Bauarbeiten für das Einkaufzentrum 'market' auf dem ehemaligen Gelände der Zündhütchen Fabrik.
- Am 1. und 2. Juni findet das Jazz-Festival 'New Orleans meet Schönebeck' statt.
- Auf dem Bierer Berg findet auf Einladung vom Schönebecker Handwerker-Männerchor das 1. Schönebecker Chortreffen statt.
- Die Kameraden der Ortsteilfeuerwehr Felgeleben bekommen am 3. August ein neues Gerätehaus.
- Nach der Umgestaltung vom Erdgeschoss der Frauenklinik, wird die Kinderklinik des Kreiskrankenhauses Schönebeck eingeweiht.
- Die Kreisstadt Schönebeck hat 35.200 Einwohner.
2002
- Das 200-jährige Jubiläum des Solbades wird auf dem Neujahrsempfang im 'Dr.-Tolberg-Saal' gefeiert.
- Vom 13.-15. April findet der 'Deutsche Bädertag' in Bad Salzelmen statt.
- 750 Nachwuchsmusiker nehmen bei den 10. Musikschultagen Sachsen/Anhalts im Kurpark teil.
- Beginn vom Abriss der ehemaligen 'Lack- und Kunstharzfabrik' am Dammweg.
- Der 'Kirchbauverein St. Jakobi' wird gegründet. Hauptziel war zu Beginn der Erhalt der Türme.
- Der Euro löst die D-Mark ab.
- Am 14. Juli findet der 1. internationale Elbebadetag statt.
- Das internationale Steinbildhauer-Symposium geht nach 6 Wochen Arbeit zu Ende. Die meisten Figuren können bis heute am Elbufer von Schönebeck betrachtet werden.
- Schwere Gewitter mit Hagel ziehen im Juli und Anfang August über unseren Landkreis.
- Hochwasser bedroht Schönebeck. Am 16. August wird das Pretziener Wehr gezogen und die Landstraße 246a für den Verkehr gesperrt. Vom 17. - 18. August bestand Katastrophenalarm. Der Pegelstand am 19.08. beträgt 7,01 Meter. Am 21. August passierte der Scheitel Schönebeck. Aus ganz Deutschland waren Helfer im Einsatz, für die wir uns im Namen aller Schönebecker ganz herzlich bedanken. Denn ohne sie hätte es ganz anders ausgehen können.
- Ab 10. Dezember wurde der Gegenverkehr in der Söker Straße von der Tischlerstraße zur Friedrichstraße eingerichtet.
2003
- Am 05. Januar wir das Pretziener Weh gezogen. Das Wasser im Hinterland und die Schöpfwerke stellen das größte Problem dar. Felgeleben ist stark vom hohen Grundwasser betroffen. Vom hohen Grundwasserstand ist auch die 'Kleingartenanlage Waldesruh' betroffen. Einige Lauben stehen bis an die Türklinken im Wasser.
- Im Haushalt der Stadt fehlen rund 5 Mio. Euro. Der Stadtrat diskutiert ein Sparprogramm.
- am 12. März meldet das inzwischen nochmals privatisierte Traktorenwerk mit dem Namen 'Doppstadt' Insolvenz an. Im Oktober wird das Werk an den US-Investor Fred Ibrahimi verkauft.
- Durch den extrem heißen Sommer, war die Elbe so Wasserarm, dass der sogenannte 'Hungerstein' im Flussbett zum Vorschein kam. Der Legende nach gab es dann durch den Wassermangel der Elbe immer eine tragische Missernte.
- Der aus Schönebeck stammende weltbekannte Meeresbiologe Professor Hans B. Fricke vermacht dem Kreismuseum in Bad Salzelmen einen Abguss vom ausgestorben geglaubten Quastenflosser.
2004
- Das ehemalige Traktorenwerk ist erneut insolvent.
- Im März laden unter anderem auch die Kirchen zu einer neuen Gesprächsrunde unter dem Motto: 'Treffpunkt Schönebeck' ein.
- Am 24. März wurde der Bau der Ortsumgehung beschlossen.
- Am 15. Juni verunglückte ein Tankwagen-Anhänger am Stremsgraben. Einige 1.000 Liter Gülle liefen in den Solgraben. Es stank in der Stadt tagelang buchstäblich 'bis zum Himmel'.
- Das Dorferneuerungsprogramm in Elbenau ist abgeschlossen.
- in Schönebeck demonstrieren rund 5.000 Menschen zum 1. Mal gegen das Hartz IV-Gesetz.
- Der 'Solepark Schönebeck' erhält das Gütesiegel 'Wellness im Kurort' des 'Deutschen Heilbäderverbandes'.
- Anlässlich des 200-jährigen Bestehens der sozial-diakonischen Einrichtung Burghof, erscheint eine Chronik, 1804 hatte der preußische Staat auf dem Gelände der ehemaligen Burg Schadeleben eine Zwangsarbeitsanstalt errichtet. Das damals errichtete Gebäude, ist heute das Haus Mechthild.
- In Plötzky wird der Abschluss der Dorferneuerung gefeiert.
- Am 17. Dezember wird mit einer Oldtimer-Parade die neue Welsleber Brücke eingeweiht. Die Bauzeit betrug 4 Jahre und die Kosten lagen bei rund 11. Mio. Euro.
2005
- Seit Beginn des Jahres werden Langzeit-Arbeitslose im Landkreis durch den Eigenbetrieb 'Kommunale Beschäftigungsagentur' (KoBa) betreut. Später entstand aus der KoBa das Jobcenter.
- In der Stadionstraße entsteht der Spielplatz und die Abenteuerwelt 'Maximax' auf einer Fläche von 1.100 m².
- Das Gütesiegel 'Anerkanntes Sole- und Heilbad' für das Solbad Salzelmen wird bestätigt und die Urkunde im April überreicht.
- Die 2004 ins Leben gerufenen Montags-Demonstrationen gegen den Sozialabbau in Schönebeck gehen weiter. Einer der Redner ist am 18. April Gregor Gysi.
- In der Industriestraße werden die 'Salzlandwerkstätten des Christlichen Jugenddorfwerkes' (CJD) eingeweiht.
- Im Juli wird die Wasserwehr der Stadt Schönebeck gegründet.
- zum '1. Sole-Cub' gastiert die Elite der Deutschen Leichtathletik in Schönebeck.
- Am 1. Oktober wird die Rolandstatue eingeweiht. Dies war in früheren Jahrhunderten eine hölzerne Figur.
2006
- Der Januar beginnt mit Temperaturen im 2-stelligen Minusbereich.
- In der Barbarastraße wird die neue Kegelanlage mit 8 Kegelbahnen im Schönebecker Sportverein übergeben.
- Am 5. April nimmt das 'Innovations- und Gründerzentrum' im Großen Kurhaus in Bad Salzelmen den Betrieb auf.
- Am 24. Juni findet in Pretzien eine 'Sonnenwendfeier' statt. Eingeladen hat. der 'Pretziener Heimatbund Ostelbien.
Im Herbst wird der 'Kultur- und Heimatverein Bürgergilde Frohse' gegründet.
- Jeff Lammel wird der Nachtwächter von Schönebeck und unternimmt mit interessierten Bürgern und Besuchern Stadtführungen in Schönebeck und Bad Salzelmen.
2007
- Am 18 Januar sorgte der Orkan 'Kyrill' für Stromausfälle zwischen Schönebeck und Breitenhagen. Auch sie Ostelbischen Gemeinden waren betroffen. Es entstanden erhebliche Gebäude- und Forstschäden.
- Am 22. Februar wurde der 100m hohe Schornstein des ehemaligen Sprengstoffwerkes gesprengt.
- Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,4% und liegt damit erstmals unter 5.000 Personen.
- Am 01.Juli wird der Landkreis Schönebeck aufgelöst und aus den ehem. Landkreisen Schönebeck, Bernburg, Aschersleben-Staßfurt entstand der Salzlandkreis mit der Kreisstadt Bernburg. Der neue Landrat Ulrich Gerstner erhält seine Ernennungsurkunde. Er eröffnet in der Laurentii-Kirche in Frohse den Tag des offenen Denkmals im gesamten Salzlandreis offiziell ein.
- Zum Tag des offenen Denkmals findet in der Laurentii-Kirche in Frohse nach 30 Jahren der erste Gottesdienst statt.
2008
- Durch den hohen Wasserstand der Elbe stehen in Schönebeck, Felgeleben und Sachsenland rund 500 Keller unter Wasser.
- Im Zuge der Altstadtsanierung beginnt der Abriss des Kaufhauses am Markt in Schönebeck.
- Schönebeck erhält das Gütesiegel 'I-Marke' des deutschen Tourismusverbandes für beide Stadtinformationen verliehen.
- 1.000 Euro Gewinnprämie gewann die Stadt Schönebeck bei einer Wette gegen den Mitteldeutschen Rundfunk. Bei der Produktion der Sendereihe 'Sommertour' mussten von den Schönebeckern eine Anzahl von Badewannen mit Wasser gefüllt werden in denen sich Salz befand und somit zu Sole wurde. Das Preisgeld erhielt eine hiesige Kindertagesstätte.
- Am 20. August wird die neue Glocke für die St. Jakobi-Kirche eingeweiht.
- Im Kurpark Bad Salzelmen wird am 'Tag des Schach' der internationale Schach-Großmeister Roman Stobodjan als Ehrengast begrüßt.
- Abschluss der Dorferneuerung Felgeleben.
- Im November wird das ehemalige Schulgebäude Breiteweg 13 abgerissen. Somit verschwindet ein Haus mit historischer Vergangenheit.
- Die Stadtinformation zieht von der Friedrichstraße zum Markt Schönebeck um.
2009
- Am 01. April werden Plötzky, Ranis und Pretzien nach Schönebeck eingemeindet.
- Die Ortsfeuerwehr Pretzien organisiert das '1. Steinhafenfest'
- Die Straße 'Salztor' erhält einen neuen Straßenbelag. Der gelbe Granit stammt aus China.
- Die Städtische Wohnungsbau GmbH saniert das Gebäude vom 'Thiemannstift' mit ihren altersgerechten Wohnungen.
2010
- Landesmeister der Mathematik-Olympiade wird der 14-jährige Schönebecker Moritz Beyer.
- Der 'IBA-Lauf' findet in Schönebeck statt. Schönebeck ist einer der 19 Ausstellungsorte der 'Internationalen Bauausstellung'. Leitmotiv sind die 3 Kolonisten Straßen von Schönebeck.
- Im Stadion des 'Schönebecker Sportvereins' in der Barbarastraße findet ein besonderes Fußballspiel statt. Die Mannschaft der 'Schönebecker Wurstwaren GmbH' treffen auf die Weltmeister Sepp Maier, Mario Basler und Co. Das Spielergebnis ist uns leider nicht bekannt.
- Am 27. Oktober wurde die neue 'Magdeburger Brücke' dem Verkehr übergeben. Sie ist die Überführung der Eisenbahnstrecke Magdeburg-Halle-Leipzig.
- Die Sanierung des Stadtteils Bad Salzelmen für 133 Mio. Euro ist im November abgeschlossen.
- Der Reeder Tobias Süßenbach erhält vom Wirtschaftsministerium den 'Tourismus-Sonderpreis' für sein 'Theaterschiff-Projekt'.
2011
- Seit Anfang des Jahres stehen viele Keller unter Wasser. Das Pretziener Wehr wird gezogen. 'Grundwasser-Arbeitsgruppen' werden gegründet. Schönebeck wird zum Pilotprojekt des Landes.
- Der Schönebecker Neujahrsempfang muss abgesagt werden.
- Im Stadtteil Bad Salzelmen werden die ersten 'Stolpersteine' zum Andenken jüdischer Bürger verlegt.
- Die Firma 'Weltrad-Manufaktur' zieht von Frohse in das Gelände vom Cokturhof um.
- Die 'Pablo-Neruda-Schule' wird geschlossen, die Sekundarschule der Oskar-Kämmerer-Schule 'LebenLernen' wird eröffnet.
- Der Jugendclub 'Young Generation' zieht in das ehemalige Gebäude der Sparkasse in der Welsleber Straße ein.
- Gründung vom 'Shantychor' Schönebeck.
- Die ersten Gebäude vom ehemaligen 'Gummiwerk Schönebeck' werden abgerissen. Die beiden Schornsteine werden unter großem Publikumsinteresse gesprengt. Ende Dezember werden die letzten Gebäudeteile abgerissen.
- Die Künstler Dario Malkowski und Christoph Grüger werden Ehrenbürger der Stadt Schönebeck.
- Das neue Feuerwehrgebäude zwischen der Geschwister-Scholl-Straße und der Tischlerstraße wird fertiggestellt.
2012
- Temperaturen um die minus 20 Grad beeinträchtigen den Verkehr und die Wasserversorgung.
- Der Verein 'iMUSEt' übernimmt Objekte des Energieversorgers 'Erdgas Mittelsachsen (EMS). Es entsteht ein Industriemuseum.
- Der Gemeinderaum in der Frohser Laurentii-Kirche wird am Himmelfahrtstag eingeweiht.
- Die Nachtigall-Oase an der Chausseestraße ist ein Projekt der Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NaBu). Die Ortsgruppe der NaBu Schönebeck erhält den 'Umweltpreis des Landes Sachsen/Anhalt'.
- Einweihung des Neubaus Markt 17-19.
- Das östliche Gewerbegebiet von Schönebeck erhält eine Verkehrsanbindung.
- Ende November erhält die Konstruktion des 'Bahnbrückental' eine Lichtinstallation.
2013
- Jan Kralischka aus Schönebeck ist zwischen Januar und Februar der Bachelor in der gleichnamigen TV-Serie eines Privatsenders.
- Der Stadtrat beschließt die Umbenennung der 'Dr.-Salvator-Allende-Schule' in 'Dr.-Tolberg-Schule' zum Beginn des Schuljahres 2013/2014.
- Hochwasser bedroht Schönebeck. Das Pretziener Wehr wird am 1. Juni gezogen. Die Scheitelwellen von Elbe und Saale erreichen Zeitgleich das 'Saalhorn'. Bei einem Pegelstand von 7,51m bricht um 13:00 die Flutmauer in der Müllerstraße und setzt einige Straßen der Altstadt unter Wasser. Betroffen sind weiterhin Frohse und andere Ortschaften entlang des Flusses. Das Bootshaus der Ruderer von 'Union Schönebeck 1861' wird zerstört. Durch Rückstau des 'Solgraben' werden Teile der Wilhelm-Hellge-Straße, des Stremsgraben und Am Stadtfeld überflutet. Am 11. Juni werden Elbenau, Grünewalde und Ranies zum Sperrgebiet erklärt und zum Teil evakuiert. Die Bürger können lange nicht in ihre Häuser zurückkehren. Aus der ganzen Republik kommt Unterstützung an Menschen und Material um das Schlimmste zu verhindern. Unzählige Freiwillige füllen und schleppen Sandsäcke. An den gefährdetsten Orten werden mit Helikoptern Barrieren errichtet. Tausende Sandsäcke verhindern das Wegrutschen des Deiches in Grünewalde. Die Bevölkerung aus der Region versorgt die vielen Helfer, die Tag und Nacht im Einsatz sind, voller Dankbarkeit mit Lebensmitteln und Getränken.
- Ende August wird die neue Elbbrücke dem Verkehr übergeben. Sie erhält den Namen 'Elbauenbrücke' wird aber wegen dem Erscheinungsbild liebevoll 'Elbharfe' genannt.
- Das Verhalten des Oberbürgermeisters Hans-Jürgen Haase während und nach der Flut führt dazu, dass er mit der notwendigen Anzahl von Stimmen im September aus seinem Amt abgewählt wird.
- Der Sachsen/Anhalttag fand in Gommern statt und war den vielen Fluthelfern und Spendengebern gewidmet.
- Die Gestaltung der 'Salineinsel' als Park ist ein Projekt der 'Internationalen Bauausstellung' (IBA)
- Die 1. Veranstaltung 'Rock am Wehr' findet in Pretzien statt.
- Am 1. Schönebecker 'Drei-Brücken-Lauf' nehmen etwa 500 Läufer teil.
- Im November besucht Bundespräsident Joachim Gauck das 'Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium' in Schönebeck. Anlass ist eine Auszeichnung für ein Projekt zum Verhältnis von Juden und Christen im bundesweiten Geschichtswettbewerb zum Thema: "Vertraute Fremde, Nachbarn in der Geschichte".
- Der 'Schönebecker Stadtseniorenrat' wird für seine deutschlandweite Netzwerkarbeit ausgezeichnet.
Das Jahr endet mit grünen Weihnachten und Temperaturen im 2-stelligen Bereich.