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Historische Daten zu Schönebeck / Frohse / Groß-Salze

Quellen: Stadtarchiv Schönebeck, Britta Meldau, Petra Koch, Magdeburger Schöppen Chronik, Friedrich Magnus, Harald Rossa und die Internetseite:

- bis um 300 germanische Siedlung

- 300-531 thüringische Siedlungszeit: Felgeleben, Großmühlingen, Welsleben

- 531-800 fränkische Besiedlungszeit: Barby, Brumby Eggersdorf, Eickendorf, Schönebeck

- 650-900 slawische Besiedlungszeit: Glöthe, Lödderitz, Klein Mühlingen, Pechau, Plötzky, Pretzien,
Pömmelte, Ranies, Randau-Calenberge, Schwarz, Tornitz, Trabitz, Zenz, Zuchau

- 909 das Dorf Sconebeke wird in einer Chronik erwähnt. Zu dieser Zeit wir Magdeburg von den Ungarn und Wenden zerstört worden sein.
- 925 soll König Heinrich I. Schönebeck mit Mauern, Wällen und Wassergräben gegen die Angriffe der Ungarn geschützt haben. (Diese Angabe sind aber nicht historisch belegt)

- 928 die Grenzburg Frohse wird eine Königspfalz unter Heinrich I.

- 936 wurde Frohse erstmals urkundlich erwähnt und ist somit der älteste Teil der heutigen Stadt Schönebeck.

- 961 Frohse erhält das Stadtrecht.

- 1012 der Königshof Frohse wird Besitz des Erzbistums Magdeburg.

- 1015 erste Erwähnung der Salz-quellen in Elmen.

- 1020 Hochwasser bedroht Schönebeck. Der Sage nach bahnte sich dadurch das jetzige Bett der Elbe.

- 1120 die Elbe verändert ihren Lauf in das jetzige Flussbett.

- 1170 wird 'Elmen' in einer Schenkungsurkunde des Magdeburger Erzbischofs Wichmann erstmalig erwähnt.

- 1200-1250 Bau der Jakobi-Kirche in Schönebeck.

- 1210 Domherr Anno von Magdeburg ließ Solbrunnen bei Schadeleben graben.

- 1223 erste urkundliche Erwähnung von der Ortschaft 'Sconebeke' die aber seit 1200 zur Grafschaft  Barby gehörte. Die erste Ansiedlung erfolgte in der Straße mit dem Namen 'Worth'. In Riedels "codex diplomaticus Brandenburgensis" stehen folgende verschiedene Schreibweisen des Stadtnamens: Schönebeck - Schönebebegk - Schonebeck - Schonebecke - Schonebeke - Schonebegke - Schonembecke - Schonembeke - Sconebeke - Sconenbeck und auch Scheunenbeke

- 1230-1250 die Bebauung der Steinstraße wird vollendet und der Breiteweg wird angelegt

- 1250 die Jakobikirche wird gebaut. Sie steht unter dem Patronat des Klosters Gottesgnaden

- 1278 Hochwasser bedroht Schönebeck. Die Herren von Barby kämpften an der Seite des Markgrafen von Brandenburg und dessen Verbündeten Herzog Albrecht zu Braunschweig gegen den Erzbischof Bernhard von Magdeburg. Es kommt zur Schlacht bei Frohse. Der Markgraf wird gefangen genommen. Seine Truppen verlieren die Schlacht.

- 1280 die Truppen des Erzbischofs Bernhard von Magdeburg belagern Schönebeck

- 1290 Groß Salze wird die reichste Stadt im Erzbistum Magdeburg. Bau der Stadtmauer um Groß Salze.

- 1300 die Jakobikirche kommt unter das Patronat des Klosters Gottesgnaden

- 1305 die Stadt Schönebeck wird von dem berühmten Kriegsmann Otto von Welsleben erobert. Dieser Vorfall war in der ehem. Nikolaikirche mit großer Schrift an der Mauer über dem Schülerchor vermerkt

- 1306 am 2. Februar ertrinken viele Menschen in Schönebeck im Hochwasser der Elbe.

- 1307 der 28. Erzbischof Heinrich II. von Magdeburg greift Schönebeck an, hat aber nicht viel Erfolg trotz eines großen Heeres. Otto von Welsleben erobert schließlich Schönebeck durch eine Kriegslist (ähnlich dem Trojanisches Pferd, aber mit einem Krämerwagen voller versteckter Soldaten) Erzbischof Heinrich II. stirbt am Martini-Abend (11. Nov.) in Schönebeck

- 1310 die Jakobikirche kommt wieder unter das Patronat des Klosters 'Unserer lieben Frauen', in Magdeburg

- 1352 verfügt der Probst des Klosters unserer liebe Frauen, Peter, über die Jakobikirche. Er überließ der Schwester des Grafen Albrecht III. und Günter zu Barby den Pfarrhof zu St. Jakobi in Schönebeck für 10 Mark Brandenburgisches Silber, solange sie lebte.

- 1372 Graf Günter von Barby verkauft die Stadt Schönebeck mit sämtlichen Land und Häusern, sowie mit allen geistlichen und weltlichen Rechten an den Erzbischof Peter de Brunna von Magdeburg für 1.900 Mark brandenburgisches Silber

- 1378 verpfändet der Erzbischof Schloss und Stadt Schönebeck an seinen Gläubiger Meinecke von Schierstedt

- 1381 um seine aus dem Mecklenburger Krieg entstandenen Schulden von 300 Mark an Meinecke von Schierstedts Sohn und Ruprecht von Werstedt abzuzahlen, verschrieb ihnen der Erzbischof Schloss und Stadt Schönebeck an Heyne Gerbrecht, einem Bürger von Magdeburg

- 1382 verpfändete der Erzbischof schon wieder Schloss und Stadt Schönebeck

- 1400 am 15. Juni verkauft der verschuldete Erzbischof Schloss und Stadt Schönebeck mit allem Zubehör an das Magdeburger Domkapitel. Somit war Schönebeck bis 1687 eine domkapitelarische Stadt.

- 1401 Erzbischof Albrecht IV. und die Domherren zu Magdeburg ließen in der Burg (Schloss) zu Schönebeck neue Pfennige prägen und verordneten, dass diejenigen die ihnen zinsbar waren, die Mark mit 2 Schock und 8 Pfennig zahlen sollten. Vorher galt die Mark 1 Schock weniger 2 Pfennig. (moderne Inflation schon damals)

- 1407 Bau des Rathauses von Groß Salze.

- 1423 erste urkundliche Erwähnung der Pfännerschaft.

- 1427 der Staßfurter Bürger Moritz Schröder stiftet der Jakobikirche einen Altar. Der damalige Pfarrer hieß Kurt Glutzing

- 1428 Einweihung der Stundenglocke im Groß Salzer Rathausturm.

- 1430-1536 Bau der St. Johanniskirche (Pfännerkirche) in Groß Salze.

- 1432 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1433 die Magdeburger griffen mit Hilfe der Markgrafen zu Brandenburg, des Herzogs zu Braunschweig, dem Erzbischof Günter II. zu Magdeburg (ein Erzbischof, der wärend seiner 42-jährigen Amtszeit nicht eine einzige Messe gelesen hat) das Schloss Kalbe (Calbe), Aken, Groß Salze, Staßfurt und Schönebeck an. Alle Städte ergaben sich den Magdeburgern

- 1470 die Stadtordnung in niederdeutscher Sprache geschrieben, 'Groß Salzer Willkür' tritt in Kraft.
Eventuell ist es auch das Jahr für den Bau des Pfänner Turms

- 1475 Tile Bleß erhielt vom Domkapital das Schulamt zu Schönebeck

- 1490 die Stadtordnung in Niederdeutsch geschriebene 'Schönebecker Willkür' tritt in Kraft.

- 1501 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1515 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1529 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1541 Einführung der Reformation in Groß Salze.

- 1546 das Rathaus wird gebaut (welches ist nicht überliefert)

- 1547 Schönebeck muss vorübergehend dem Kurfürsten von Sachsen huldigen, der in den ersten Monaten des Jahres die Stifte Halberstadt und Magdeburg in Besitz hatte

- 1550 Volkszählung: Schönebeck 1400, Groß- und Alt Salze 1250, Frohse 600 Einwohner.

-1550 am 20. September wurde Schönebeck vom Herzog Georg von Mecklenburg erobert und musste hohe Kontribution zahlen. Nachdem er sein Heer mit Truppen vom Kurfürsten Moritz von Sachsen, dem Kurfürsten Joachim von Brandenburg und mehrerer anderer Fürsten verstärkt hatte, zog er von Schönebeck ab und verschanzte sich in ein mit tiefen Gräben gesichertes Lager bei Fermersleben

- 1551 die Magdeburger machten am 6. März einen Ausfall und versenkten vor Schönebeck 12 Schiffe, 10 Kähne, verbrannten die Schiffsmühlen und nahmen den Hauptmann von Elbenau gefangen

- 1555 Erzbischof Sigismund und das Domkapitel zu Magdeburg genehmigen Schönebeck zwei Jahrmärkte und einen Wochenmarkt

-1562 lt. Unterlagen der Visitation hat Schönebeck 1400 Seelen, Groß Salze zusammen mit Alt Salze 1250-1300 Seelen und Frohse 600 Seelen

- 1563 Burg und Amt gehen in den Besitz von Hans von Ingersleben 
- 1582 die 'Schönebecker Willkür' wird in Hochdeutsch geschrieben und geringfügig geändert. Sie regelt Gewichte, Maße, Strafen, Verhaltensregeln usw.

- 1572 der Arzt Leonard Thurnmeister erkennt als Erster die Heilkraft der Sole.

- 1576 - 1664 fanden in Schönebeck Hexenprozesse statt, von denen noch über 30 Akten im Stadtarchiv vorhanden sind. 5 Frauen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt, 2 begingen Selbstmord, eine konnte fliehen hat sich aber anschließend erhängt.

- 1579 Burg und Amt gehen an die Witwe von Hans von Ingersleben, Agnes von Lochau über.

-1582 Durch die Reformation war eine Überarbeitung der Willkür (Gesetze) notwendig geworden. Sie enthielt 79 Paragraphen

- 1583 am 23. November fand die 2. Kirchenvisitation statt

- 1595 Hochwasser in Schönebeck. Die Einwohner mussten mit Kähnen durch einige Straßen der Stadt rudern 

- 1611 ein schwerer Sturm zerstörte viele Häuser, Scheunen und Ställe. Die Pest ist in der Stadt.

- 1613 Bau vom 1. Salzturm in Schönebeck

- 1614 Eine Inschrift am Haus von Georg Weber in der Elbstraße 23 lautet: "Bey Gott ist Raht undt Dath. Erkenne dich selber, so wirdt dirs wol gehen"

- 1620 Schönebeck hatte zwischen 1500 - 1600 Einwohner und es wurden 101 Kinder geboren

- 1625 ein Teil von Wallensteins Truppen nehmen hier im 30-jährigen Krieg Quartier. Pest ist in der Stadt. Am 12. Oktober rückt Graf von Schlick vor die Tore von Groß Salze. Der Bürger Blasius Mebes lieh der Stadt Schönebeck 200 Species-Taler zu 6% Zinsen um Schikanen durch die Besatzer abzuwenden. Am 22. Oktober verpfändet ihm der Magistrat dafür Ratsgrundstücke

- 1626 Pest ist in der Stadt

- 1627 Die Stadt hatte an die Besatzer vom 27. Januar bis 16. August 1.854 Taler und 18 Groschen an Kriegstributionen zu zahlen. Zusätzlich mussten noch 589 Taler für Offiziere und einzelne Soldaten aufgebracht werden

- 1628 drohte der Obrist-Leutnant Dietrichstein der Stadt Schönebeck mit schwerer Brandschatzung. Zur Rettung der Stadt mussten sogar Bürger Geld vorschießen. Von Magdeburg aus wurden die in Schönebeck stationierten kaiserlichen Truppen angegriffen und getötet. Dafür wurde an den Schönebeckern schwer Rache genommen und viele von ihnen grausam umgebracht. Einem wurden aus seiner Haut Riemen geschnitten, andere erhielten den so genannten Schwedischen Tank. Das Wasser aus einer Pfütze, das mit Sand und Holzspäne vermischt war, wurde in den Mund gegossen und mit einem Stock hinuntergestoßen.

- 1629 durch fahrlässigen Umgang mit heißer Asche brannte die Baderstraße fast völlig ab.

- 1630 Pappenheim schließt vom 12. März bis 25. September die Stadt Magdeburg ein. Die umliegenden Orte, wie Schönebeck, werden in Mitleidenschaft gezogen. Der evangelische König Gustaf Adolf von Schweden kam den Magdeburgern zu Hilfe. Der Administrator Christ. Wilhelm besetzt nun mit schwedischer Hilfe das Erzstift, doch die katholischen kaiserlichen Truppen drängen ihn nach Magdeburg hinein und besetzten das Erzstift Ende September bis Anfang Oktober. Magdeburg wurde vom Dezember bis zum 10. Mai 1631 eingeschlossen. In dieser Belagerungszeit machten die Schweden auch mehrere Ausfälle nach Schönebeck.

- 1630 erobern die kaiserlichen Soldaten Schönebeck, wurden aber am 20. September von schwedischen Truppen unter Führung von Oberst Bock überfallen und zum größten Teil niedergemacht

- 1631 Pappenheim versucht bei Schönebeck eine Brücke über die Elbe zu bauen. Magdeburg fällt in die Hände von Tilly. Schönebeck stand somit abwechselnd unter kaiserlicher und schwedischer Besatzung. Die Schweden besetzen das Schloss (die Burg) in Schönebeck und rücken von da aus in Groß Salze ein

- 1632 die Schweden flüchten am 5. Januar beim herannahen von Pappenheim Truppen. Die katholischen Kaiserlichen plündern Frohse, Schönebeck, Groß- und Alt Salze und alle Dörfer umher. Mehrere Bürger von Schönebeck, auch hochgestellte Personen wurden nackt durch die Stadt getrieben und man drohte immer wieder die Stadt und die Schiffe in Brand zu stecken. Um das zu verhindern legte der alte Schneider Hans Wiltenaw beim General Pappenheim erfolgreich Fürbitte ein

- 1633 um die hohen Abgaben entrichten zu können, borgte sich Schönebeck von Bürgern in Staßfurt 2.000 Taler, die bis 1661 noch nicht vollständig zurückgezahlt werden konnten

- 1635 vor ihrem Abzug brannten die Kaiserlichen die Burg Schönebeck nieder und zerstörten die Orte Elmen, Frohse, Eggersdorf und Brumby. Die Schönebecker wurden gezwungen die Mauern und Gräben der Burg selbst abzureißen.

- 1636 Pest ist in der Stadt. Die Hälfte der Bürger sterben. Die kaiserlichen und sächsischen Truppen schließen Magdeburg ein. In Schönebeck war am 18. Mai der Generalwachtmeister von Eickstedt und in Salze der Kurfürst von Sachsen einquartiert. Am 3. Juli kapitulierte die schwedische Besatzung in Magdeburg. Der 24-jährige Ackerbürger Thymann (Thiemann) verfügt am 24. September in seinem Testament die Gründung einer Stiftung "für alte abgelebte Bürger, so nicht mehr arbeiten können" die bis heute besteht. Außerdem stiftete er 100 Taler zum Ausbau der Nikolaikirche

- 1644 die schwedische Armee steht vor Schönebeck. Die Offiziere lagen in der Stadt. In diesem Jahr war großer Mangel an Trinkwasser. Die noch funktionierenden Brunnen wurden von Soldaten bewacht. Das gute Wasser war nur für die Küche der Offiziere

- 1645 Schwedische Besatzer unter dem Befehl des Obristen Eisenberger bauen eine Schiffsbrücke über die Elbe. Dazu werden Teile der Stadtmauer, Häuser, Scheunen und Ställe abgerissen und das darin befindliche Bauholz verwendet. In demselben Jahr nahmen die Kaiserlichen die beiden Töchter des Bürgermeisters Fricke gefangen. Als der Bürgermeister den Entführern nacheilte, wurde er ebenfalls gefangen genommen. Alle drei wurden aber von der kaiserlichen Generalität wieder auf freien Fuß gesetzt und mit einer Schutzwache wieder bis vor Schönebeck begleitet. Wegen der hohen Kriegskosten wurden 2 Taler Kontribution von jedem Gebräu in Schönebeck erhoben

- 1646 bis April dauerte die schwedische Einquartierung in Schönebeck. viele Häuser waren bis dahin demoliert worden. Auch in Frohse wurden nur die Kirche und wenige Häuser verschont

- 1648 zum Kriegsende waren nach 1 1/2 jähriger Einquartierung 167 Häuser zerstört, 68 abgebrannt und viele Scheunen und Ställe niedergerissen worden

- 1649 erneute Einquartierung schwedischer Truppen des Generals von Königsmarck. Schönebeck musste dafür 27 1/2 Taler aufbringen, Salze 61, Kalbe (Calbe) 58, Staßfurt 44 Taler

- 1650 der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg nimmt am 4. April die Eventualhuldigung der Magdeburger Stände, wegen der Pest in der Stadt Magdeburg, in Groß Salze entgegen

- 1651 am21. April findet in Schönebeck die erste Kirchenvisitation nach dem 30-jährigen Krieg statt. Hier einige Informationen zu den Eintragungen: Die Zahl der Bürger (gemeint sind bürgerliche Haushalte) hatte sich auf 100, also die Hälfte von 1562 verringert.  Der Pfarrer Löder war 65 Jahre alt, der Diakonus Johannes Thymius 71. Der Rektor hieß Friedrich Moritz, der Kantor H. Hollmann, der Küster H. Brandes, der Organist R. Heinnetius. Auch zum Schönebecker Schulplan gibt es Eintragungen. Die 70 Knaben waren nach Melanchtons "Sächsischen Schulplans" in 3 Haufen geteilt und erhielten auch im Griechischen und Lateinischen Unterricht. Es waren 5 Kirchenglocken vorhanden. Im Protokoll werden alle Inhaber von Kirchenstühlen benannt, sowie die Gläubiger der Kirche aufgezählt. Bei ihnen hatte die Kirche 870 Taler Ausstände.

- 1654 der 30-jährige Krieg machte eine Neuauflage der Willkür notwendig. Sie war der von 1582 fast gleich. Die § 62 und 63 regelten z.B. die Termine und Verhaltensweisen bei Hochzeiten und die Bestrafung bei Zuwiderhandlungen

- 1655 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1663 - 1724 Die Adelsherren von Pfuel besitzen Groß Salze

- 1665 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1668 der Bürger Matthias Römer aus Groß Salze vermutet bei dem Dorf Alten Salze (Elmen) Salzquellen entdeckt zu haben

- 1679 der Kurfürst' Friedrich Wilhelm der Große zu Brandenburg zog mit seiner Gemahlin und dem ganzen Hofstaat durch Schönebeck

- 1680 Schönebeck, Frohse, und Groß Salze fielen nach dem Tod des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels an das brandenburgisch-preußische Herzogtum Magdeburg (Hohenzollern). Schönebeck fiel von diesem Tage an unter brandenburgische Landeshoheit. Da Schönebeck aber ein Domgut war, blieb es zunächst unter Patronatsherrschaft des Domkapitels und war auch diesem eidlich verpflichtet. Ab dem 18. Dez. erschien für Wochen gegen Mittag bis abends ein Komet mit einem langen Schweif. Dieses Ereignis brachte man damals in Zusammenhang mit dem französisch-türkischen Krieg, der Teuerung, der Pestilenz und die grausamen Verfolgungen der Hugenotten, sowie die politischen Veränderungen in England (König Jakob wird katholisch - Wilhelm von Oranien wird König in England) 

- 1682 zwei Jahre nach dem Erscheinen des Kometen bricht in Schönebeck die Pest aus. Ca. 400 Einwohner sterben. Der Stadtrichter Viktor Stein verfügt, dass alle Pestinfizierten Häuser gesperrt und die Erkrankten in die Pestlazarette auf dem Elb-Sandheger gebracht werden. Schönebeck wurde gesperrt und von Soldaten bewacht, so dass kein Fremder ein oder ausgehen konnte

- 1683 Pest in der Stadt.

- 1684 nach strenger Prüfung wurde Schönebeck wieder vom Kurfürsten für Fremde geöffnet. Die Häuser in denen Kranke gelegen haben oder verstorben sind, wurden von Soldaten ausgeräuchert, die Kleidung, Betten und Strohlager außerhalb der Stadt verbrannt. Über jeden Fall wurde vom Militär, vom Apotheker Sander, Chirurg Bornemann, Bader und Wundarzt Heße ein Protokoll aufgenommen. Für die Betroffenen kam viel Unterstützung durch die Bürger der Stadt. Sie sind in den alten Protokollen alle namentlich und nach Straßen sortiert erfasst und bis heute erhalten

- 1685 die kursächsische "Salzbude" in Frohse wurde vom Sturm umgeworfen. Der Rat zu Schönebeck bat daraufhin die "Salzbude" nach Schönebeck zu verlegen

- 1686 der Kurfürst verfügt, das jeder Bräutigam vor seiner Hochzeit 6 zahme und 6 wilde Bäume pflanzen muss. Dieses Jahr zeichnete sich durch eine große Dürre und Missernten aus. Die Arbeit vieler Ackersleute war vergebens. Große Armut und Kummer waren die Folge

- 1687 ab dem 17. Sept. gehört Schönebeck zu Kur-Brandenburg. Die Huldigungsfeier fand im Rathaus zu Schönebeck statt. Nach dem der Domdechant des Hohen Stifts zu Magdeburg, Herr Baron von der Schulenburg, durch den Domsyndicus Struve im Namen des Domkapitels den Rat und die Bürgerschaft von der Eidespflicht entbunden hatte, nahm der kurfürstliche Regierungsrat Gebhard Julius von Mandesloh, im Beisein seiner Mitkommissaren, der Herren Hofrat Lindton, Kammermeister Wagner, Landesrentmeister Kraudts und Kammersekretär Röhlings dem Rat und der gesamten Bürgerschaft im Namen seines kurfürstlichen Landesherren den Eid der Treue ab. Das Huldigungsprotokoll ist in der Magnus-Chronik abgedruckt.

- 1693 - 1724 Die Adelsherren von Pfuel besitzen das Rittergut Randau

- 1704 Gründung der 'Königl. Saline Schönebeck' durch Friedrich I.

- 1705 Betrieb der Saline mit 8 Doppel-Pfannen.

- 1707 Das Salzwerk steht unter der Direktion vom Amtmann Gödicke. Der Kotdecker Johann Georg Krause nahm das Salzwerk in Pacht und baute Vorrichtungen zum gradieren der Sole. Mittels einer Röhrenstrecke wurde die Sole von den Brunnen in Alten Salze nach Schönebeck transportiert

- 1710 Ein Kot und das Gradierhaus werden auf dem Gelände des ehemaligen Bughofes geplant. Die Bauarbeiten dazu beginnen im März. Der Erfolg war eher bescheiden.

- 1710 Schönebeck wird von einem großen Brand heimgesucht. Damals hatten 23 Häuser noch Strohdächer

- 1711 Abriss des ersten Salzturms.

- 1713 im Juli kam der Befehl vom Hof das Gradierhaus so in Ordnung zu bringen, dass die Salzproduktion erheblich gesteigert werden konnte. Am 9. August erfolgte die Übergabe vom derzeitigen Betreiber Voigtel an einen Faktor. Dieser hatte die Aufsicht über das Werk mit 10 Pfannen und die Arbeiter. Am 19. Oktober wurde mit dem Sieden begonnen. Dank der steigenden Salzpreise drängten der Geheime Rats- und Kammerpräsident von Görne auf der Erweiterung des Werkes. Unterstützung erhielt er durch den Baumeister Pritzmann und eines Born- und Kotmeisters aus Halle. Unter Leitung vom Landbaudirektor Creuz wurde die Anlage auf 14 Pfannen erweitert. Später wurde das von Voigtel 1710 erbaute Werk, welches 2400 Taler gekostet hat abgerissen und 1714 zum Bau eines neuen Salzwerkes verwendet

- 1714 Fertigstellung des neuen Salzturms am 21.08. mit einer Höhe von 37,68 m

- 1715 Gottlieb Christian von Happe, der Mechanikus Leupold und der Dr. med. Joh. Chr. Lehmann bieten sich an, die Sole so weit zu gradieren, dass daraus bald Salz gesotten werden kann

- 1716 die beiden Staatsminister von Görne und Mardefeld pachten das Salzwerk. Sie setzen einen Salzfaktor, einen Holzfaktor, einen Kontrolleur ein und machen den Oberamtmann Johann Paul Stecher im Jahre 1717 zum Mitpächter. Durch intesive Grabungen zwischen zwei alten Brunnen gelang es dem Mecanikus Leupold einen alten Brunnen mit besserer Sole zu finden. Der Brunnen erhielt den Namen "Fündling". Es wurde ein Haus mit einem Püschelwerk darüber gebaut

- 1717 wurden in Schönebeck 102 Kinder geboren, 1718 = 94, 1719 = 91, 1720 = 91, 1721 = 95, 1722 = 108, 1723 = 102, 1724 = 108, 1725 = 118, 1726 = 105.

- 1718 König Friedrich Wilhelm I. besichtigt das Salzwerk

- 1720 12. August. Eine "Brandschutz-Verordnung" verfügt die Abschaffung der Stroh- Rohr- und Schindeldächer. Häuser dürfen jetzt nur noch mit Ziegeln gedeckt werden. Die Königliche Kasse übernimmt 8% der Baukosten als Entschädigung

- 1720 für den Ausbau des Salzwerkes werden 4 Bürgerhäuser gekauft, abgerissen und Tonnenmagazine errichtet. Die Bevölkerungszahl in Schönebeck betrug 307 Männer, 366 Frauen, 578 Kinder und 107 Gesinde, zusammen 1.358 Personen

- 1721 Johann Paul Stecher wird Alleinpächter vom Salzwerk. Der "Krausische Brunnen" wurde eingerissen und das Schrotwerk für einen anderen Brunnen verwendet

- 1722 König Friedrich Wilhelm der I. besichtigt im Beisein des Kronprinzen, des Fürsten von Dessau und einiger Generäle das Salzwerk. 3 weitere Bürgerhäuser werden gekauft, abgerissen und Tonnenmagazine gebaut. Nach der Vermessung verfügte Schönebeck über 2.070 Morgen Acker, 22 Morgen Wiesen und 17 Morgen Gartenland. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.321 Personen

- 1722-1723 Auf Initiative von Friedrich Wilhelm I. werden ich Schönebeck auf 6 wüsten Bauflächen 13 Häuser errichtet. 

- 1722 'Vor dem Elbtor' waren 22 Häuser vorhanden. 41 Schönebecker Familien wohnen zur Miete. 

- 1723 Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.572 Personen

- 1724 Johann Paul Stecher findet den Brunnen mit der ergiebigsten Sole, worauf ihn der König zum Kriegs- und Domänenrat ernennt. Die Quelle ist so ergiebig, dass ein neuer Kot mit 30 Pfannen gebaut wird

- 1727 Beginn der Ausgrabungen für einen Kanal zwischen der Elbe bei Frohse und der Saale bei Kalbe (Calbe). Der Kanal würde durch Anhalt-Sächsisches Gebiet bei Mühlingen führen. Eine mit Sachsen geschlossene Konvention macht die Vollendung des Kanals überflüssig. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.642 Personen

- 1729 Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.850 Personen

- 1730  In Schönebeck gibt es 326 Privathäuser. Vor dem Salztor befanden sich 8 Häuser. 125 Schönebecker Familien wohnen zur Miete 

- 1732 'Vor dem Elbtor' waren 39 Häuser vorhanden. Ein neuer Kot mit 36 Pfannen wird gebaut. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 1.986 Personen

- 1733 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 2.039 Personen

- 1734 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 2.150 Personen

- 1737 nach dem Tode von Joh. Paul Stecher übernimmt sein Sohn, Kriegsrat Johann Christoph Stecher ab dem 1. Januar 1740 die Pacht

-1739 ein weiterer Kot mit 30 Pfannen wird errichtet. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 2.647 Personen

- 1740 in Schönebeck gibt es 377 Privathäuser

- 1741 Schlesien kommt zu Preußen und dadurch vergrößert sich der Absatzmarkt für Salz

- 1742 durch den jetzt höheren Salzbedarf wir ein weiteres Kothaus mit 12 Pfannen errichtet

- 1751 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.009 Personen. 303 Familien wohnen zur Miete

- 1754 gibt es 421 Privathäuser. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.115 Personen

- 1756 Friedrich Wilhelm II. befiehlt den Bau eines weitläufigen Gradierwerkes bei den Salzbrunnen, dessen gesättigte Sole dann mittels Röhrenstrecken nach Schönebeck transportiert wird in den Jahren 1756-1765 erfolgte dann der Bau des 1.837 Meter langen Gradierwerks an der Eggersdorfer Chaussee unter der Bauleitung des berühmten Mathematikers Leonhard Euler. Es war das längste Gradierwerk Europas. Der Plan ein neues Salzwerk in Schönebeck zu bauen wurde durch den 7-jährigen Krieg verhindert. Die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.135 Personen

- 1757 infolge des 7- Jährigen Krieges wird Schönebeck von französischen Husaren heimgesucht. Eine hohe Reparation wird gefordert und die Zerstörung des Gradierwerkes angedroht. Der Weiterbau des Gradierwerkes stockt. König Friedrich der Große befielt die Mobilmachung aller Männer, die ein Gewehr tragen können. Alle Lebensmittelvorräte und Kircheneinrichtungen müssen in Magdeburg in Sicherheit gebracht werden. Nach wechselnden siegreichen Schlachten und Niederlagen der beteiligten Armeen zeigten sich die Franzosen am 05. Sept. vor Egeln, am 17. Sept. vor Calbe, am 22. Okt. in Schönebeck und am 24. Okt. in Groß-Salze 

- 1759 - 1762 Zur eigenen Sicherheit hält sich die Königsfamilie und der Hofstaat in der Festung Magdeburg auf

- 1759 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck nur noch 3.024 Personen

- 1760 10. Mai der König Friedrich Wilhelm I., die Königin, der Prinz von Preußen (der spätere König Friedrich Wilhelm II.) und seine Gemahlin Prinzessin Amalie verlassen Magdeburg und besuchen das Gradierwerk in Groß Salze

- 1765 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck 3.013 Personen

- 1766 der Geheime Kriegsrat Ganzauge wird Pächter der Saline. Die Kothäuser werden jetzt neu und massiv gebaut. Wärend des 7-Jährigen Krieges wurde auf Befehl des Königs die Saline aus dem sächsischen Forst bei Barby und Gommern für 3 Jahre mit Holz versorgt

- 1769 die Bevölkerungszahl beträgt in Schönebeck nur noch 2.654 Personen. Das sind 230 Seelen weniger als 1768

- 1770 Auf allerhöchsten Befehl wurden die 3 Kolonisten Straßen zwischen den Städten Schönebeck, Groß-Salze und Frohse errichtet. 1771-1772 die Friedrichstraße und Königstraße (jetzt Geschwister-Scholl-Str.), von 1773-1774 die Wilhelmstraße (jetzt Wilhelm-Hellge-Str.). Weitere Kolonisten Häuser entstanden auf der einen Straßenseite der Böttcherstraße, sowie in einigen Häuserlücken in andren Straßenzügen

- 1770 Schönebeck hat 2718 Einwohner

- 1771 wohnten in Schönebeck 3557 Einwohner. Davon in der Stadt 2590, im Salzwerk 739 und in den Kolonistenstraßen 228. 

- 1772 wohnten in Schönebeck 3682 Einwohner. Davon in der Stadt 2555, im Salzwerk 823 und in den Kolonistenstraßen 304

- 1773 wohnten in Schönebeck 3854 Einwohner. Davon in der Stadt 2529, im Salzwerk 916 und in den Kolonistenstraßen 409

- 1773 - 1774 das Gradierwerk wird erweitert und ein dritter Salzbrunnen entdeckt. Der Heinitzkanal wird gebaut, damit die Schiffe ganz nah an die Saline heranfahren können (er ist jetzt zugeschüttet)

- 1774 wohnten in Schönebeck 3909 Einwohner. Davon in der Stadt 2517, im Salzwerk 917 und in den Kolonistenstraßen 475 

- 1775 wohnten in Schönebeck 4325 Einwohner. Davon in der Stadt 2405, im Salzwerk 911 und in den Kolonistenstraßen 919

- 1776 wohnten in Schönebeck 4246 Einwohner. Davon in der Stadt 2389, im Salzwerk 937 und in den Kolonistenstraßen 920

- 1776 eine Holländer-Windmühle auf dem Soleturm fördert über dem Schacht III die Sole aus 85 m Tiefe.

- 1779 das 17 jährige Dienstmädchen Anna Magdalene Cracau aus Pechau hatte sich in ihren Brotherren, den Bürger Krull verliebt. Dieser bemerkte es nicht und verlobte sich nach Welsleben. Aus Rache zündete Anna am 24.Mai 1779 das Krull'sche Gehöft an. Nachdem e der Barand gelöscht war, wiederholte Sie die Tat. Es brannten 4 Häuser und 3 Scheunen ab. Zunächst glaubte man an ihre Unschuld. Nach anschließenden Diebstählen wurde sie in Gewahrsam genommen. Nach ihrem Geständnis der schweren Brandstiftung bestätigte der König persönlich das Urteil. Anna M. Cracau wurde am 23. Juni 1780 auf dem 'Rabenstein' an der Elbe enthauptet und ihr Körper verbrannt.

- 1781 Das Salzwerk aus 15 Siedehäusern mit je 5 Pfannen mit den dazu gehörigen Salz-Trockenkammern, Pack- und Schütträumen. Die Kote (Siedehäuser) hatten eigene Namen. Zum Beispiel: Königsberg, Gumbinnen, Pillau, Memel, Tangermünde, Brandenburg usw. Die Anzahl der Einwohner, die durch die Saline ihr Brot verdienen wird auf 1.000 geschätzt. Es gibt 120 Böttcherwerkstätten in denen Fässer für den Salztransport hergestellt werden. Versorgt wurden mit dem Schönebecker Salz: Ost- und Westpreußen, Schlesien, Pommern, das Herzogtum Magdeburg, die verschiedenen Marken, das Fürstentum Halberstadt und die Grafschaft Hohenstein

- 1784 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1786 es erfolgt die Neunummerierung aller Häuser

- 1788 Ankauf des Grundstücks und Bau des neuen Rathauses in Schönebeck.

- 1790 Da man Bedenken hatte, dass die Witwe nach dem Tod des Salinenpächters Ganzauge den großen Betrieb alleine leiten konnte wurde das Königlichen Salzamtes im Cukturhof gegründet, obwohl der Pachtvertrag der Witwe erst 1793 auslief.

- 1792 übernahm die Funktion der Holländer-Windmühle auf dem Soleturm eine der ersten Dampfmaschinen in Preußen mit 40 PS Leistung. Die Saline ist damals das größte staatliche Unternehmen in Preußen.
An der Salinenschule wurde der Schullehrer Beutler angestellt der beim Unterrichten von seiner Tochter unterstützt wird. Es werden folgende Bücher angeschafft: "Anweisung für Schulmeister niederer Schulen" von Rist, "Salzmanns moralisches Elementarbuch" (Teil 1 und 2), "Handbuch für gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen", von Rochow's Kinderfreund (Teil 1-3), "Über den ersten Unterricht" von Junker (Garnisonsprediger in Magdeburg), Junkers "kleines Schulbuch für Anfänger im Lesen und Denken", Junkers "Biblischer Katechismus für Volksschulen", Beckers "Not- und Hilfsbüchlein, Junkers "Gesundheitskatechismus" und Junkers "Rechenübungen"  

- 1794 Den Stadtkindern wird untersagt die Salineschule zu besuchen. Bis zur Schließung waren dort die Lehrer Wagner, Frankler, Bönike Beyer und Gericke tätig.
Karl Samuel Leberecht Hermann stellt aus Salineabfällen Soda, Bittersalz, Salmiak und Magnesia in der Groß Salzer Apotheke her.

- 1792  20. April  die Franzosen erklären dem Nachfolger von Kaiser Leopold II., Franz II. und den deutschen Mächten den Krieg

- 1793 es gab in den Kolonistenstraßen weniger Bewohner als im Vorjahr. Der neue Friedhof in der Friedhofstr., jetzt Tischlerstr. wird angelegt. Viele Salinearbeiter nahmen am Franzosenkrieg 1792 am Feldzug teil. Kaiser Leopold II. und König Wilhelm II. verbündeten sich gegen die Revolutionäre in Frankreich zum Schutz der Königsfamilie von Ludwig XVI. und zum Schutz der kleinen deutschen Fürstentümer am linken Ufer des Rheins. Daraufhin marschierten 45.000 Preußen, 6.000 Hessen und 20.000 Österreicher unter dem Oberbefehl des Herzogs Ferdinand von Braunschweig über die französische Grenze. Sieger war der junge Napoleon, 1785 Leutnant, 1793 General, 1799 erster, 1802 Lebenslanger Konsul und 1804 Kaiser

- 1794 erste Nutzung des neuen Friedhofs. Die bisherigen Friedhöfe St. Jakobi und St. Nikolai sind belegt 

- 1795-1997 der Apotheker Kommerzienrat Hermann gründet die erste deutsche chemische Fabrik 'Hermania'. Er erhielt die Genehmigung aus Salineabfällen chemischen Produkte herzustellen

- 1799 Hochwasser bedroht Schönebeck. Schönebeck hatte zum Ende des 17. Jahrhundert kaum mehr als 800 Menschen. In dieser Zahl ist jedoch die Militärgemeinde nicht mitgerechnet. In Schönebeck, Salze und Frohse lagen schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts die so genannten Reuter. Von 1740-1806 blieb das Leibregiment dauernd in Garnison. In Schönebeck mit dem Stab und 2 Kompanien, in Salze und Frohse mit je einer. Der Schönebecker Holzhandel erlitt schwere Einbuße, nachdem die kurfürstliche sächsische Regierung ihre Monopolstellung nutzte und auf Betreiben des Schönebecker Bürgers Johann Martin Köhler eine Niederlassung in Glinde eröffnet hat.
Die Schriftstellerin Sophie von La Roche beschreibt ihre Erinnerungen an Schönebecks Umgebung und Verhältnisse in ihrem Werk "Schattenrisse abgeschiedener Stunden in Offenbach, Weimar und Schönebeck"

- 1800 Schönebeck hat 498 Häuser und 4.301 Einwohner

- 1801 18.Januar Schönebeck feiert das 100jährige Krönungsjubiläum des ersten deutschen Preußenkönigs

- 1804 09.August das Zwangsarbeitshaus wird zur Eindämmung der öffentlichen Bettelei auf der Burg Schadeleben (heutiger Burghof) eingerichtet und die Ortsgemeinden verpflichtet sich um die Armen zu kümmern.

~~~ Die französisch - westfälische Zwischenzeit 1806 bis 1813 ~~~

- 1806 Friedrich Wilhelm III. erklärt dem Kaiser Napoleon den Krieg. Am 20. Oktober erschienen die Franzosen vor Schönebeck und Groß-Salze. Am 21. Okt. besetzten sie die Elbfurt und erpressten viel Geld von der Stadt. Am 22. Okt. nahm ein Ponton-Trupp Quartier in der Stadt. Vom 24.-26. Okt. bauten die Franzosen eine Hilfbrücke über die Elbe. Am 25. Okt. nahm Marshall Ney in der Wohnung des Generals von Schwerin Quartier. (Das Haus im Breiteweg wurde später die Knabenschule und war zu DDR-Zeiten die Pestalozzi-Hilfsschule). Nachdem Marschall Ney die Festung Magdeburg kampflos übernommen hat, verließ er am, 11. Nov. Schönebeck. Die Einquartierung der Franzosen endete am 17. Nov. Nach den französischen Siegen zwischen 1806 und 1807 über preußische und russische Truppen in Ostpreußen wurde der Frieden zu Tilsit geschlossen und das Königreich Westfalen gegründet, zu dem jetzt auch Schönebeck gehört.
- 1807-1812 werden Zwangsanleihen aufgenommen. dann regelmäßige Kriegssteuern und Etappengelder. Am 24. Juli und 29.August wurden die Untertanen von ihrem Treueeid durch König Friedrich Wilhelm III. entbunden. 

- 1808 am 06. März mussten die Untertanen des "Kanton Schönebeck" auf dem Nikolai-Kirchhof dem neuen König Hieronymus huldigen. Die preußische Verwaltung wird in die französisch-westfälische umgewandelt. Der Bürgermeister Graßhoff wird Kanton-Maire. Zum Kanton gehörten die Stadt Schönebeck, die Kolonisten, das Salzamt, die Saline, Frohse, Felgeleben und Zackmünde. Schönebeck, Schönebeck hat zu dieser Zeit 4.769 Einwohner (3.518 in der Stadt und 1.251 Kolonisten). Einquartierungen französischer Truppen gab es in Schönebeck vom 09. Dez. 1808 bis 07. März 1809, 

- 1809 Schönebeck hat 5.020 Einwohner (3.701 in der Stadt und 1.319 Kolonisten) Auf dem Markt in Schönebeck werden Galgen und Rad, sowie das gemauerte Schafott zwischen Schönebeck und Frohse entfernt. 2 Schönebecker schließen sich dem 'Freiheitshelden' Schill an. Einer fällt in der Schlacht in Stralsund
- 1810 vom 25. Feb. bis 11. April Einquartierung französischer Truppen. Das Vermögen sämtlicher Innungen werden eingezogen

 

- 1811 vom Sommer bis Herbst und im Nov. Einquartierung französischer Truppen

- 1812 vom 28. bis 30 Januar, vom 11. bis 27. Feb., vom 08. bis 13. März, vom 23. bis 24. März und vom 27. Jul. bis 16. Aug. Einquartierung französischer Truppen

- 1813 neue Kriegssteuern werden erhoben

- 1815 kam Schönebeck nach dem Sturz Napoleons und dem Wiener Kongress wieder zu Preußen.

 

- 1816 Schönebeck hat 4.640 Einwohner 

- 1818 Karl Samuel Leberecht Hermann entdeckt das chemische Element Cadmium.
Schönebeck hat 4.553 Einwohner

- 1825 Gründung der Bleiweißfabrik Eichel

- 1829 Gründung des Werkes Patronen-, Zündhütchen- und Metall- Warenfabrik AG von Sellier und Bellot. Später Produktion von Zündhütchen, Flobert- Jagd- und Revolverpatronen.

- 1830 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1839 wurde die Eisenbahnline Magdeburg - Schönebeck eingeweiht.

- 1841 Gründung der Glasmosaikfabrik Fuß. (wurde später geschlossen)

- 1845 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1855 Gründung der Tonwarenfabrik Franz Gerhardt.

- 1858 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1860 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1862 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1865 Hochwasser bedroht Schönebeck. Gründung des Gaswerks.

- 1867 Gründung des Elb-Schifffahrts-Kontor Fritsche, später Oskar Wanckel.

- 1869 Auf dem neuen Friedhof werden nun ältere Gräber neu belegt. Der Friedhof dient evangelischen und katholischen Christen als gemeinsame Begräbnisstätte. Jüdische Einwohner bekommen am 'Malzmühlenweg' (?) einen eigenen Begräbnisplatz 

- 1873 Gründung der Sprengstofffabrik Allendorff, später Lignose AG.

- 1876 Hochwasser bedroht Schönebeck

- 1879 Gründung der Düngemittelfabrik Kühn, später Prowiko.

- 1885 Gründung der Metallfabrik Hoyer & Glahn, später Weltrad und VEB Traktorenwerk.

- 1886 Inbetriebnahme der Pferdebahn zwischen Schönebeck und Bad Salzelmen.

- 1890 der 'Graf Moltke' - Salzschacht erreicht eine Tiefe von 145 m.

- 1894 Alt Salze, auch 'Elmen' genannt, wurde am 18. April zu Groß Salze eingemeindet.

- 1898 Gründung der Mitteldeutschen Munitionsfabrik.

-1900 Hochwasser bedroht Schönebeck. Gründung der Maschinen-Fabrik Feodor Siegel

- 1901 Gründung Gummiwerk Wilop

- 1902 Gründung NARAG Heizkesselwerk und Gießerei als erste amerikanische Fabrik in Deutschland

- 1903 Sitz der Bohrverwaltung in Schönebeck als ältestes Tiefbau- Unternehmen Deutschlands

- 1908 Gründung des Elektrizitätswerks im Zusammenschluss mit dem Gaswerk TÜGA (Thüringische Gas Anstalt). Paul Jukoff erbaut den Schönebecker Marktbrunnen.

- 1912 Einweihung der 'Schaumburg-Brücke' zwischen Schönebeck und Grünewalde am 30. Nov. Sie wurde von Bruno Möhring im Jugendstil gestaltet. Der Namensgeber erlebte die Einweihung nicht mehr

- 1913 Eingemeindung von Grünewalde und Elbenau. Dies war Bedingung der preußischen Regierung für die Genehmigung zum Bau

der Brücke.

- 1921 Eine alte Zeichnung besagt, dass das Brückenwächterhaus 3,58m breit war. Dort befindet sich jetzt die Steintreppe herunter zur Müllerstraße.

- 1923 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1926 wurde Groß Salze in Bad Salzelmen umbenannt.

- 1926 Die Straßenbahn Linie 14 fährt zwischen Westerhüsen und Schönebeck erst 1/2-, dann 1/4-stdl. für 50 Pf. zur Endstelle zuerst bis zum Bahnbrückental, dann nur noch bis zur Nikolaistraße am Polizeiamt.

- 1930 Volkszählung: Schönebeck hat etwa 22.000, Salzelmen 11.00 und Frohse 2.000 Einwohner.

- 1835 Gründung der Speditions- und Handelsfirma Jacob Gottlieb Dümling. Er richtet später die J.G. Dümling Stiftung ein.

- 1932 Zusammenschluss der gleichberechtigten Städte Bad Salzelmen, Frohse und Schönebeck. Gemeinsamer Ortsname wurde Schönebeck/E.

- 1935 der Bahnübergang Salzer Straße Friedrichstraße wird durch die Eisenbahn-Unterführung, das 'Bahnbrückental' ersetzt.

- 1938 in der Progromnacht vom 09./10. Nov. wurden 10 Juden in das KZ Buchenwald deportiert. Bis zum Ende des 2. WK wurden insgesamt 43 jüd. Bürger aus Schönebeck ermordet.

- 1941 Hochwasser bedroht Schönebeck zum Jahreswechsel 1941/42.

- 1945 Die Amerikaner rückten am 11. April in Salzelmen ein. Die Schaumburgbrücke wurde am 12. April von der Wehrmacht gesprengt. Schönebeck wird fast kampflos unter Bürgermeister Dr. Kurt Bauer an den Generalmajor Isaac D. White übergeben. Durch Gebietstausch der Siegermächte kommt Schönebeck am 01. Juli 1945 unter sowjetische Kommandantur.

- 1945 die 'Hermania' wird Volkseigentum und den 'Fahlberg-List-Werken' angeschlossen.

- 1946 Hochwasser bedroht Schönebeck. Schönebeck wird Kreisfreie Stadt und gehörte bis zum 01. Februar zum Kreis Calbe.

- 1950 am 01. Juli wird Schönebeck Kreisstadt.

- 1952 am 20. Mai wird die neue Elbbrücke mit dem Namen 'Ernst Thälmann' eingeweiht.

- 1954 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1969 Einstellung der Straßenbahnlinie 14. Der Kraftverkehr Staßfurt übernimmt die 17 km Fahrstrecke.

- 1974 Hochwasser bedroht Schönebeck.

- 1992 die Chemische Fabrik 'Hermania' wird privatisiert und heist jetzt 'Hermania Dr. Schirm AG'

- 2002 Hochwasser bedroht Schönebeck. Der Pegelstand am 19.08.  beträgt 7,01 Meter

- 2007 am 01.Juli wird der Landkreis Schönebeck aufgelöst und aus den ehem. Landkreisen Schönebeck, Bernburg, Aschersleben-Staßfurt entstand der Salzlandkreis mit der Kreisstadt Bernburg.

- 2009 am 01. April wurden Plötzky, Ranis und Pretzien nach Schönebeck eingemeindet.

- 2010 in 3Jähriger Bauzeit entsteht die "Elbauenbrücke", von den Schönebeckern liebevoll auch "Elbharfe" genannt.

- 2013 Hochwasser bedroht Schönebeck. Bei einem Pegelstand von 7,51m bricht um 13:00 die Flutmauer.

Die historischen Daten werden in Kürze ergänzt
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