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Die Aktion 'Stolpersteine'

Stand 07.02.2023: 48 Fotos

Die Aktion "Stolpersteine" wurde von privaten Spenden unterstützt.

Zwischen 2011 und 2014 wurden vor den Eingangstüren der Wohn- und Geschäftshäuser Gedenksteine aus Messing zur Erinnerung an 79 verfolgte, vertriebene oder ermordete Schönebecker Juden in den Fußwegen eingelassen.

Die Familiennamen auf den Stolpersteinen sind:
Landecker, Conitzer, Waldbaum, Altmann, Schmulewitz, Gessler, Emanuel, Lübschütz, Hirsch, Margoniner, Marcus, Zamory, Happ, Lewin, Lubranschik, Sachs, Schilling, Katz, Bary, Schlesinger, Jeruchem, Wilmerrsdörfer, Schloss, Marcuse, Mannes, Löwenstein, Weile und Lederer.

Die Bilder zeigen die Häuser und im jeweiligen Folgebild die Namenstafeln mit den Informationen zum Schicksal der Personen die hier gelebt haben.

Es gab aber noch wesentlich mehr Leid durch Vertreibung und Mord. Die nachfolgende Namensliste soll an die jüdischen Bürger der Stadt Schönebeck erinnern. Sie ist eventuell noch nicht einmal vollständig:

Altmann Martha, geb. Marcus, *Jahrgang 1892, 1939 durch Flucht nach England überlebt. Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Schönebeck: Julius Marcus 1860-1921, Pauline Marcus 1860-1925,Erich Marcus 1884-1919, JP und E. Marcus

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Bary Adolf, *09.09.1922, 1942 durch Flucht nach Tschechoslowakei und Frankreich überlebt,

Bary Simon, Hauseigentümer Elbstraße 19, Warenkredithaus für Arbeits- und Berufsbekleidung

Bary Charlotte, geb. Eichbaum, durch Flucht nach Tschechoslowakei und Frankreich überlebt, 1945 in Paris gest.

Bary Simon, *02.06.1874 Brody, 1942 deportiert, am 28.101944 in Theresienstadt ermordet

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Bendix Therese, *06.04.1872 Schönebeck

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Blum Frieda, *13.05.1889 Schönebeck

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Capell Selma, *30.06.1897 Schönebeck

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Cohn Anna Franziska, *31.12.1879 Hamburg

Cohn Paula, *27.06.1873 Schönebeck

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Conitzer Else, geb. Dessauer, *30.05.1884 Oschersleben, 1942 in Ravensbrück ermordet

Conitzer Rudolf, *Jahrgang 1903, Junior-Chef des Kaufhauses, 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet Conitzer Heinz Günther, *21.02.1922 Schönebeck, 1942 deportiert und in Sobibor ermordet

Conitzer Leo, *01.07.1872 Jeschewo, Hauseigentümer Salzer Straße 15- 17, Manufaktur und Modewaren,1942 Tod durch Polizeigewalt in Magdeburg

Conitzer Rudolf Aron, *26.10.1908 Schönebeck, Junior-Chef des Kaufhauses,
Conitzer Heinz, *21.02.1922, vergast 1942 in der Landes Heil- und Pflegeanstalt Bernburg Haus II

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Emanuel Jenny, geb. Schiff, *Jahrgang 1881, (Witwe) Republikstraße 28, Mutter von Paul und Kurt Emanuel, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

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Falk Frieda, *17.03.1920 Schöllkrippen

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Fiebelmann Dan, *03.03.1939 Hamburg

Fiebelmann Ruth, *01.10.1913 Hamburg

 

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Gessler Oskar, Salztor 6, Eigentümer vom Schuhhaus, vormals Schuhhaus Fließ, gest. 1939

Gessler Margarete, geb. Simon, *Jahrgang 1883, 1942 deportiert und 1943 im KZ Auschwitz umgekommen

 

Gessler Ingeborg *27.03.1916 und
Gessler Hans *21.05.1922, verließen Ende 1937 Deutschland und wurden von Verwandten in London aufgenommen

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Gorne Margarete, *27.08.1891 Schönebeck

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Guhrauer Ilse, Lindenstr. 26 Vermutlich Ärztin / Leiterin des jüdischen Kinderheims der jüdischen Gemeinde in Berlin. Schicksal unbekannt

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Happ Martin Dr. jur., *17.01.1886 Pleschen, Dr. Tolberg-Straße 4a, Notar und Rechtsanwaltspraxis Friedrichstraße 23, 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet

Happ Sophie, geb. Bach, *Jahrgang 1892, 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet

Happ Wera, *Jahrgang 1926, 1934 Flucht nach Italien, 1936 gest.

Happ Wolfgang, *02.08.1919. 1934 durch Flucht nach USA, lebt mit seiner Familie in New York

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Herzfeld Meta, *31.12.1868 Schönebeck

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Hirsch Erna, *07.02.1906 Schönebeck war Nichtjüdin, wurde aber durch ihre Ehe mit Hugo wie eine Jüdin behandelt (1. Verordnung des Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935)

Hirsch Hugo, *unbekannt, Hauseigentümer Ahornstraße 12a, 1942 deportiert nach Buchenwald, 1945 befreit und überlebt, kehrte am 08.05.45 nach Salzelmen zurück, gest. 1950 in Salzelmen

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Hirschfeld Willi, *20.01.1869 Schönebeck

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Jacoby Ella, *09.01.1881 Schönebeck

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Jeruchem Max Dr. med., *18.3.1890 in Lobsens/Posen, Praktischer Arzt Bahnhofstraße 4. 1939 durch Flucht nach Indien überlebt, gest. 26.4.1965 in Sydney

Ehefrau Jeruchem Margarete, geb. Petzall, *unbekannt, 1939 durch Flucht nach Indien überlebt

Tochter Jeruchem Ursula, *03.03. 1922, 1939 durch Flucht nach Indien überlebt

Sohn Jeruchem Hansgünther *23.8.1920 in Unruhstadt, nahm den Namen seiner Frau an und hieß dann Hans Jensen. 1939 durch Flucht nach Indien überlebt, gest. 26.8.2004 in Sydney
Hinweis: Weitere Informationen im Anhang

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Katz Julius, *Jahrgang 1879, 1937 durch Flucht nach USA überlebt

Katz Selma, geb. Grünbaum, *Jahrgang 1888, 1937 durch Flucht nach USA überlebt

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Kohls Johanna, *11.03.1859 Stendsitz

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Landecker Louis, *Jahrgang 1866, Inhaber vom Schuhgeschäft Tack & Cie in der Salzer Straße 12, Vorsitzender der Synagogen-Gemeinde Schönebeck, 1939 durch Flucht nach Südafrika überlebt
Rosa, geb. Conin, *Jahrgang 1867, 1939 durch Flucht nach Südafrika überlebt
Landecker Hans, *Jahrgang 1900, 1939 durch Flucht nach Südafrika überlebt
Landecker Kurt, *Jahrgang 1902, arbeitet im Geschäft des Vaters, 1939 durch Flucht nach Südafrika überlebt

Landecker, Rudi, *Jahrgang 1910, arbeitet im Geschäft des Vaters, 1939 durch Flucht nach Südafrika überlebt

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Lewin Hans, *02.03. 1898, Pfännerstraße 44, Inhaber vom Spezialgeschäft für Herrengarderobe, Kinder- und Berufsbekleidung, ehemals Bekleidungshaus Joseph Lubranschik. Am 03.08.1939 mit Ehefrau Fridel und Sohn Edgar durch Flucht über Marseille nach Australien überlebt

Lewin Fridel, geb. Lubranschik *10.04.1905, 1939 durch Flucht nach Australien überlebt

Lewin Edgar, *01.11.1937, 1939 durch Flucht nach Australien überlebt

Lewin Else oder Elsa, *27.01.1878 Woldenberg

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Lewin Michael, *17.09.1867 Grätz, Inhaber von dem Textilgeschäft Markt 17. 1941 deportiert, am 18.09.1943 in Auschwitz ermordet

Lewin Hilde, (Ehefrau) *unbekannt, 1941 deportiert, am 18.09.1943 in Auschwitz ermordet

Lewin Heinz, *Jahrgang 1921, und

Lewin Hilde, *Jahrgang 1920, wurden 1937 mit einem Kindertransport nach Kalifornien USA verschickt
Lewin Inge Ruth, *15.03. 1930, 1939 durch Flucht nach Australien überlebt 

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Lewy Michael, *unbekannt, Kaufmann, Bahnhofstraße 24, ist mit seiner Ehefrau 1937 emigriert

Lewy Alex, *10.01.1909 Schönebeck

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Löwenstein Gustav, *Jahrgang 1866, Bahnhofstraße 21, Inhaber vom Schuhgeschäft Böttcherstraße 1. 1938 ‚Schutzhaft‘ in Buchenwald, 1942 in Auschwitz ermordet

Löwenstein Mathilde, geb. Holländer, *unbekannt, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

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Lubranschik Joseph, Pfännerstraße 44, Inhaber eines Herrenbekleidungsgeschäftes, gest. 26.12.1914 an den Folgen einer Kriegsverletzung.

Lubranschik Paula, *Jahrgang 1877, gest.06.12.1958, führte das Geschäft von 1915-1928. ehrenamtlich tätig im jüdischen Kinderheim Lindenstr. 2b, emigrierte am 15.03.1939 mit dem Enkelkind Ruth über London nach Sydney Australien

Lubranschik Herbert, *Jahrgang 1902, Kaufmann, ab 1920 Mitglied der SPD in Schönebeck, 1934 durch Flucht über Prag nach Palästina überlebt. Als Herbert Lubrani lebte er mit seiner Ehefrau Hilde in Nahariya. Sie war 1937 aus Magdeburg emigriert.

Lubranschik Fridel, *Jahrgang 1905

Lubranschik Max-Michael, *unbekannt

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Lübschütz Julius, *08.01.1889, Salzer Straße 22, dann Magdeburger Straße 1. Mitinhaber der Großhandlung für Säcke und Planen Marcus & Co. Breite Weg 11/12. Am 29.03.1939 durch Flucht über Genua/Italien nach Schanghai/China überlebt

Lübschütz Else, geb. Marcus, *10.04.1888, und die Tochter

Lübschütz Jutta, verh. Urman, *15.05.1927, verließen am 23.10.1940 Schönebeck. Sie emigrierten über die Sowjetunion mit dem Sibirien-Express nach Wladiwostok, dann mit einem japanischen Dampfer nach Shanghai. 1943 übersiedelten Julius und Else in die USA 

Lübschütz Ruth, verh. Nathan, *07.01.1922, 2 Kinder Uri *04.12.1939 und Judis * 29.03.1941. Das 3. Kind Gideon *13.09.1942 im KZ Theresienstadt. Familie Nathan-Lübschütz wurden 1942 deportiert, 1944 in Auschwitz ermordet

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Mannes Berthold, *Jahrgang 1901, Bahnhofstraße 32. Mitinhaber der Fa. Marcus & Co. Großhandlung für Säcke und Planen, Breite Weg 11/12. Verkaufte seine Schiffskarten nach Genua/Schanghai an Otto Waldbaum, weil er Visa für die USA erwartete. Eine spätere Flucht war nicht mehr möglich. 1938 ‚Schutzhaft‘ in Buchenwald, 1942 in Treblinka oder Auschwitz ermordet

Mannes Gertrude, geb. Mendels, *Jahrgang 1904, 1942 deportiert, in Treblinka oder Auschwitz ermordet

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Marcus Georg, *24.10.1886 in Zerbst, (Bruder von Else Lübschütz), Steinstraße 27, später Lessingstraße 13. Mitinhaber der Fa. Marcus & Co. Breite Weg 11/12. Er hatte Schiffskarten für Schanghai, wollte aber ohne die Schwestern seiner Frau Minna nicht emigrieren.1941 deportiert, 1942 auf einem Transport Flucht in den Tod

Marcus Minna, geb. Faller, *09.05.1886 Berlin, 1941 deportiert, 1942 in Riga ermordet

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Marcuse Frida, geb. Rinkel, *06.03.1878 Magdeburg, Steinstraße 6. Gattin von Max Marcuse, Inhaber vom Textilgeschäft am Markt 8. Haus wurde 1895 abgerissen. Neues Geschäft in der Steinstraße. 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

Marcuse Hedwig, *09.10.1891 Schönebeck

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Margoniner Georg, *29.11.1890 Bublitz, Kaufmann, Lindenstraße 6, später Cantorstieg 7, später Kirchstraße 2. Inhaber einer Brennstoff- und Baustoff-Großhandlung.1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

Margoniner Hedwig, geb. Kohls, *13.05.1898 Baldenburg 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

Margoniner Margot, *03.05.1925(?) Bublitz, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

Margoniner Ruth, *09.10.1926(?) Baldenburg , 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet

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Nachum Goldine, *17.05.1870 Niedenstein

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Philipp Fritz Siegfried, *11.10.1862 Schönebeck

Philipp Gertrude Marta, *08.10.1869 Schönebeck

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Rosenberg Anna, *06.04.1866 Schönebeck

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Sachs Bertha, *25.02.1893 Groß-Salze, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet Sachs Hedwig, *07.07.1866 Themar, Eigentümerin vom Haus Kirchstraße 2. Sie ist die Witwe vom Pferdehändler Sachs. 1942 deportiert und in Theresienstadt ermordet

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Salomon Hans, *unbekannt, Salzer Straße 20, später Eigentümer vom Haus Dr.-Tolberg-Straße 12a. Inhaber vom Bankgeschäft Salomon Nachfolger.

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Schilling Lucy, geb. Marcus, *Jahrgang 1890, 1941 deportiert, 1941 in Auschwitz ermordet

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Schlesinger Max, *31.08.1884, gest. 13.01.1954 Johannisburg (Südafrika). Sohn eines Berliner Tabakhändlers. Er leitete als Eigentümer des Kaufhauses Schlesinger Markt 19 und das Wohlwert-Kaufhaus in der Salzer Str. neben dem Juwelier Schwarzer. **

Schlesinger (Ehefrau) Lucie, geb. Gongola, *Jahrgang 1887, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet, eine andere Quelle besagt, dass sie mit ihrer Familie durch die Flucht über die Schweiz nach Südafrika überlebt hat.      ** (Quellen: Dr. Joachim Geffert und Günter Kuntze)
Schlesinger (Tochter) Eva, *11.10.1921, 1935 durch Flucht in die Schweiz 1937 nach Südafrika, überlebt

Schlesinger (Sohn) Kurt, *11.07.1920, 1935 durch Flucht in die Schweiz 1937 nach Südafrika, überlebt

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Schloss Adolf, *18.10.1860 Friedberg, Bahnhofstraße 6. 1943 deportiert, am 10.02.1944 in Theresienstadt oder Auschwitz ermordet

Schloss Elisabeth, geb. Lange, *unbekannt, 1943 deportiert, am 10.02.1944 in Theresienstadt oder Auschwitz ermordet

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Schmidt Anna, *15.06.1883 Schönebeck

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Schmulewitz Heinrich. *unbekannt, Eigentümer des Hauses Salzer Straße 8. Bankier, Inhaber eines Bankgeschäftes. 1942 oder früher deportiert, in Auschwitz oder Theresienstadt ermordet.

Schmulewitz Philipp, *26.07.1879 Schönebeck, 1936 verhaftet, 1942 deportiert und im Ghetto Warschau ermordet.
Hinweis: Weitere Informationen im Anhang

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Schwarz Margarete, *05.10.1873 Schönebeck

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Unger Emma, *09.07.1872 Schönebeck

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van Cleef Sarah, *09.04.1883 Hersfeld

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Waldbaum Dorothea, *unbekannt,1939 durch Flucht nach China und USA überlebt Waldbaum Otto, *Jahrgang 1896, Salzer Straße 8. Inhaber von einem Geschäft für Herrenkonfektion, Hüte und Mützen. 1939 durch Flucht nach China und USA überlebt. Die Schiffskarten verkaufte ihnen Berthold Mannes.

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Weile Helene, geb. Löwenstein, *07.07.1890 Schönebeck 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet

Weile Ruth, *Jahrgang 1928, 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet Weile Sally, *15.06.1886 Schlochau, Bahnhofstraße 21, Kaufmann. 1938 ‚Schutzhaft‘ in Buchenwald, 1943 in Auschwitz ermordet

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Wiesenthal Paul, *02.11.1860 Schönebeck

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Wilmersdörfer Albrecht Dr. med. *Jahrgang 1899, Praxis und Wohnung Bahnhofstraße 4. 1936 durch Flucht nach Palästina überlebt

Wilmersdörfer Anna, geb. Stein, *Jahrgang 1905, 1936 durch Flucht nach Palästina überlebt

Wilmersdörfer Michael, *Jahrgang 1928, 1936 durch Flucht nach Palästina überlebt

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Zamory Hanna, *30.12.1897 Schönebeck, Witwe. Republikstraße 43. 1942 deportiert und 1943 in Auschwitz ermordet

Zamory Ruth, *Jahrgang 1928, 1942 deportiert und 1943 in Theresienstadt ermordet

Zamory Hedwig, geb. Heldt, *27.03.1869 Neustadt an der Warthe, Witwe. Republikstraße 43. 1942 deportiert und 1943 in Theresienstadt ermordet.

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Bis Ende 1942 lebten 87 Juden in Schönebeck. 18 Frauen, 13 Männer, 5 Mädchen und 3 Jungen überlebten das 3. Reich nicht.

11 Frauen, 15 Männer, 7 Mädchen und 7 Jungen überlebten durch rechtzeitige Flucht.

Nach dem 08. Mai 1945 kehrte Hugo Hirsch aus einem KZ nach Schönebeck zurück. Als einziger Schönebecker Jude verstarb er in den 50er Jahren

Quellen: Stadtarchiv Schönebeck, Kreismuseum Schönebeck. Dr. Joachim Geffert, Günter Kuntze (Juden in Schönebeck)
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Die nachfolgenden Bilder zeigen Häuser, vor denen Stolpersteine verlegt worden: 

Häuser jüdischer Familien_01.jpg
Häuser jüdischer Familien_02.jpg
Frida Marcuse, Steinstraße 6 - Abriss
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Häuser jüdischer Familien_03.jpg
Fam. Löwenstein und Weile, Bahnhofstr, 21
Häuser jüdischer Familien_04.jpg
Häuser jüdischer Familien_05.jpg
Das ehem. Geschäft von Gustav Löwenstein - Salztor Ecke Böttcherstraße
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Häuser jüdischer Familien_06.jpg
Häuser jüdischer Familien_07.jpg
Fam. Lewin, Bahnhofstr. 24
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Häuser jüdischer Familien_09.jpg
Häuser jüdischer Familien_08.jpg
Hugo Hirsch, Ahornstr. 9
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Häuser jüdischer Familien_10.jpg
Fam. Margonier und Sachs, Kirchstr. 2
Häuser jüdischer Familien_11.jpg
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Häuser jüdischer Familien_12.jpg
Häuser jüdischer Familien_13.jpg
Fam. Altmann, Schilling und Marcus. Lessingstr. 13
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Häuser jüdischer Familien_14.jpg
Fam. Margonier und Sachs, Kirchstr. 2
Häuser jüdischer Familien_15.jpg

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Häuser jüdischer Familien_16.jpg
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Häuser jüdischer Familien_17.jpg
Häuser jüdischer Familien_18.jpg
Fam. Waldbaum und Schmulewitz, Salzerstr. 8
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Häuser jüdischer Familien_19.jpg
Häuser jüdischer Familien_20.jpg
Fam. Landecker, Salzer Str. 12
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Häuser jüdischer Familien_21.jpg
Fam. Katz, Geschw.-Scholl-Str. 27
Häuser jüdischer Familien_22.jpg
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Häuser jüdischer Familien_23.jpg
Jenny Emanuel und Fam. Zamory,
Salzer Str. Ecke Republikstr.
Häuser jüdischer Familien_24.jpg
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Häuser jüdischer Familien_25.jpg
Fam. Gessler, Salztor 6
Häuser jüdischer Familien_26.jpg
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Häuser jüdischer Familien_27.jpg
Fam. Dr. Wilmersdörfer und Dr. Jeruchem, Bahnhofstr. 4
Häuser jüdischer Familien_28.jpg
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Häuser jüdischer Familien_29.jpg
Fam. Schloss, Bahnhofstr. 6
Häuser jüdischer Familien_30.jpg
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Häuser jüdischer Familien_31.jpg
Häuser jüdischer Familien_32.jpg
Fam. Bary, Elbstr. 19
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Häuser jüdischer Familien_33.jpg
Häuser jüdischer Familien_34.jpg
Fam. Lübschütz, Salzer Str. 22
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Häuser jüdischer Familien_35.jpg
Häuser jüdischer Familien_36.jpg
Fam. Schlesinger, Markt 17 - 19
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Häuser jüdischer Familien_37.jpg
Fam. Happ, Dr. Tolberg-Str. 4a
Häuser jüdischer Familien_38.jpg
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Häuser jüdischer Familien_39.jpg
Häuser jüdischer Familien_40.jpg
Fam. Lederer, Calbesche Str. 54
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Häuser jüdischer Familien_41.jpg
Häuser jüdischer Familien_42.jpg
Fam. Mannes, Bahnhofstr. 32
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Häuser jüdischer Familien_43.jpg
Häuser jüdischer Familien_44.jpg
Fam. Conitzer, Salzer Str. 15 - 17
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Orte des Gedenkens

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Dr. Max Jeruchem
Wir erhielten eine E-Mail von Frau Alena Turley, einer Enkelin der Familie Dr. Max und Ursula Jeruchem, sie schreibt:

"(...) Das ist mein Verständnis (meine Erinnerung)* der Geschichte meiner Großmutter. Sie wurde als Ursula Jeruchem geboren und wurde zu Ursula Jensen, als sie ihren Namen in Australien anglisierten. Sie heiratete dann und wurde zu Ursula Reed und lebte ein langes und glückliches Leben, bis sie erst kürzlich im Jahr 2020 starb, wenige Tage nach ihrem Geburtstag und kurz bevor die Covid-Epidemie wirklich Fuß fasste.

Sie hatte immer ein ausgezeichnetes Timing und wusste, wann es Zeit war, eine Party zu verlassen! Mein Verständnis (meine Erinnerung)* ist, dass Ursulas Vater Arzt war und als die Soldaten an ihre Tür kamen, erkannte der junge Mann in Uniform Dr. Jeruchem als jemanden, der einen Freund von ihm geheilt und vielleicht sein Leben gerettet hatte. Als der junge Mann erkannte, dass sie in Gefahr waren, gab er ihnen die Anweisung, Deutschland zu verlassen. Ich glaube, sie haben sieben Koffer gepackt und irgendwie arrangiert, seine medizinische Ausrüstung nach Shanghai zu verschiffen. Sie reisten dann nach Berlin, um sich von ihren Eltern zu verabschieden, die älter waren und zurückblieben. Danach fuhren sie nach Triest in Italien und bestiegen ein Boot nach Shanghai.

Irgendwann auf dem Weg änderten sich ihre Pläne und sie landeten stattdessen in Mumbai in Indien, wo mein Urgroßvater als Arzt praktizieren konnte. Dort zu leben und sich selbst Englisch von der Zeitung beizubringen, antwortete meine Großmutter Ursula, 16 Jahre alt, auf eine Anzeige der australischen Regierung, nach Australien zu kommen, untergebracht zu werden und einen Job zu bekommen. Sie reiste bald auf eigene Faust in dieses fremde Land und fand sich nach einem Jahr in einer ländlichen Gegend in Sydney wieder.

Durch Zufall traf sie in einem Bus auf einen jungen Mann, der sie aus dem Dorf erkannte. Er fragte sie aus und der Rest, wie sie sagen, ist Geschichte. Sie heirateten, bevor er die Chance hatte, ihre Eltern persönlich kennenzulernen. Zu gegebener Zeit zogen Max und Margaret nach Perth, Westaustralien, wo deutsche Ärzte arbeiten konnten. Schließlich wurde Max krank und zog mit seiner Frau Margaret nach Sydney, um bei Ursula und Hans und ihren Familien zu sein.

Ich hatte das große Glück, Margaret - meine Urgroßmutter - zu kennen, bis ich 18 war. Sie war eine temperamentvolle und glitzernde Frau, die, obwohl kleinwüchsig, viel Leben in sich trug. Ich erinnere mich, dass sie in den Tagen vor ihrem Tod in die deutsche Sprache abglitt, aber davor zu 100% geistig präsent und sehr artikuliert war.

Ursula und Hans blühten nach allen Berichten in Australien auf. Sie reagierten unterschiedlich auf ihre Erfahrungen, Deutschland zu verlassen. Ich weiß, dass Ursula ein- oder zweimal zurückgekehrt ist. Mein Großvater Werner (Ursulas Ehemann) schrieb tatsächlich über seine Rückreise für eine deutsche Zeitung. Mein Großvater war in der jüdischen Gemeinde von Sydney sehr angesehen, wenn auch nicht besonders religiös. Ursula hatte drei Kinder, von denen eines meine Mutter ist. Sie sprach nicht viel über ihre Familiengeschichte und zog es vor, "im Moment zu leben". Gelegentlich in ihren späteren Jahren sprach sie persönlicher und ehrlicher, als ich sie alle 2 Wochen in ihrem Haus für ältere Menschen besuchte. Sie wurde 98 Jahre alt und wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.

* Einfügungen Harald Bahr v.E.

Zeitgleich erhielten wir auch eine E-Mail von einer weiteren Enkelin von Dr. Max und Ursula Jeruchem. Sie schreibt:

"Ich bin auf Ihre interessanteste Seite zur Geschichte von Schönebeck gestoßen, insbesondere zur jüdischen Gemeinde. Meine Großeltern Dr. und Frau Max Jeruchem wohnten mit ihren 2 Kindern, Hansgünther und Ursula, in der Bahnhofstraße 4. Ich bin die Tochter von Hansgünther. Ich war besonders bewegt und emotional, die Stolpersteine zu sehen, die auf dem Bürgersteig vor ihrem ehemaligen Zuhause platziert wurden. Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie so bedeutend meiner Familie gedacht haben. Ich kann Ihnen einige weitere Informationen für Ihre Unterlagen geben.

Max Jeruchem geb. 17/3/1890 Loblenz gestorben 26/4/1965 in Sydney Australia, Margaret Jeruchem geb. 13/3/1895 in Friedland, Ost Posen gestorben 16/6/1990 in Sydney Australien , Hansgünther Jeruchem geb. 23/8/1920 Unruhstadt Germany (jetzt Kargowa Polen) gestorben 26/8/2004 Sydney Australia, Ursula Jeruchem geb. 3/3/1922 Unruhstadt gestorben 12/3/2020 Sydney Australia. Der Familie gelang 1939 die Flucht aus Deutschland nach Indien, wo sie für die Dauer des Krieges lebte, bis sie nach Australien auswanderte.

Ursula Jeruchem wurde bereits 1943 nach Australien geschickt, Dr. und Mrs. Jeruchem kamen 1946 nach Sydney und Hansgünther Jeruchem kam 1947 nach Sydney. Die Familie änderte dann ihren Namen von Jeruchem in Jensen (das war nicht der Name meiner Mutter). Dr. Jensen blieb Arzt und zog mit seiner Frau nach Perth, Westaustralien, wo er von 1948 bis zu seiner Pensionierung im Januar 1965 als Arzt praktizierte, als er und seine Frau nach Sydney zogen, um sich der Familie wieder anzuschließen - er starb nur wenige Monate später im April 1965. Die Familie Jeruchem/Jensen und ihre Nachkommen führten ein neues, glückliches und wohlhabendes Leben in Australien.

Vielen Dank Barbara Fischer (geb. Jensen)"

Heinrich und Philipp Schmulewitz

Heinrich Schmulewitz führte im eigenen Haus in der Salzer Str. 8 zunächst ein Materialwarengeschäft, später ein Bankgeschäft. (Bankhaus Moritz Salomon Nachfolger), dass er durch Einheirat vom Schwiegervater übernommen hatte. In der Progromnacht erfolgte eine Hausdurchsuchung, 1937 verstarb er an den Folgen der Belastungen, die sich aus den Vorwürfen gegen seinen Sohn und dem Bankhaus ergaben. Das Wohn- und Geschäftshaus erwarb ein Bäckermeister.

Sohn Philipp Schmulewitz wurde am 4.8.1936 vom Landgericht Magdeburg wegens Vergehens gegen das Devisengesetz zu 1 Jahr Zuchthaus (Coswig) und einer Geldstrafe von 2.000 Reichsmark und am 23.9.1937 erneut zu 7 Jahren Zuchthaus, 320.000 Reichsmark Geldstrafe, sowie 10 Jahre Ehrverlust verurteilt. Am 13.7.1942 wurde er in das Ghetto Warschau deportiert und kam hier um.

Quelle: Gestapoliste Warschauer Getto, Register, Schönebecker Zeitung, 4.8.1936, Mitteldeutsche, 12.2.1942

(Hirsch) Heinrich Schmulewitz, geb. 23.10.1854 in Introschin, Kr. Kröben, verst. 12.12.1937 in SBK (Vater Fleischermeister Alexander, Mutter Rosalie lttmann aus Introschin), am 10.4.1878 verh. mit Meta Salomon, geb. 24.5.1851 in Randau, gest. 7.3.1931 (Vater: Kfm. Moritz, Mutter: Minna Bendix), ihr Vater führte das Bankhaus Moritz Salomon, das sein Schwiegersohn Heinrich Schmulewitz als Nachfolger dann übernahm. Ihr Sohn Philipp, geb. 26.7.1879 in SBK, ledig, führte das Bankhaus in Magdeburg mit einer Filiale in Schönebeck weiter. Er hatte offensichtlich eine Tochter, die mit dem Engländer F.R. Gibson verheiratet war.

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