Friedhöfe sind Stätten der Trauer, des Gedenkens,
der Erinnerung und der Mahnung
Stand 07.02.2023: 70 Fotos
In dieser schnelllebigen Zeit gerät so Manches in Vergessenheit. Doch es gibt Orte an denen man innehalten kann und sollte.
Oftmals ist es die Stille, die plötzlich hörbar wird und die Gedanken an Vergangenes kommen wieder in den Sinn. Wir haben uns auf drei Friedhöfen umgeschaut und dabei Gepflegtes und leider auch sinnlos Zerstörtes gesehen.
31.10.2013 Das Grabmal der Familie Allendorff auf dem ehem. Friedhof Tischlerstraße
Das Foto habe ich digital "gereinigt", die Schrammen, Kratzer und Farbschmierereien entfernt. Für die Schändung von Gedächtnisstätten haben wir Null-Verständnis. Langeweile oder was sonst sind die Antriebe für Vandalismus?
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Kriegsgräber auf dem ehemaligen Friedhof Tischlerstraße, bevor zu DDR-Zeiten hier ein Busbahnhof errichtet wurde. Störung der Totenruhe kannte man damals wohl nicht?
Gefallene Schönebecker Bürger 1866 und im "Franzosenkrieg" 1871 - 1872
Links und rechts stehen die Namen der Gefallenen. Der Text der mittleren gusseisernen Tafel lautet:
"Ihren tapferen Söhnen - die dankbaren Bürger der Stadt Schönebeck"
Allerdings kann man kaum noch die Namen der tapferen Söhne lesen. Sie sind sinnlos gestorben und (fast) vergessen.
Gedenkstätten sollten anders aussehen. Da hilft auch keine Bank mit Papierkorb
Hätten die Vandalen, die dieses Denkmal zerlegt haben drauf geschaut, hätten sie, falls des Lesens mächtig, feststellen können, dass hier Inschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert graviert waren.
Die Eltern trauern um ihre 3 gefallenen Söhne: Ernst, Erich und Wolfgang
Hoffentlich müssen diese Schmierfinken mal nicht so einen Schmerz ertragen.
Am 20.04.2017 geboren, Ingenieur Student, mit 25 Jahren sinnlos am 06.06.1942 gestorben und die Welt wird klüger...
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Wir verlassen den alten Friedhof (jetzt Busbahnhof) in der Tischlerstraße, die sinnvollerweise früher Friedhofstraße hieß und begeben uns jetzt auf den Westfriedhof. Auch hier offenbart sich wieder die Sinnlosigkeit eines Krieges. Auf den verwitterten Platten stehen die Namen der Söhne der Stadt, die im 1. Weltkrieg ihr junges Leben für Kaiser und Vaterland lassen mussten. Nun verschwinden so nach und nach auch ihre Namen unter dem Moos. Wir möchten sie trotz des desolaten Zustands hier zeigen. Vielleicht findet sich eine Firma, die sie ehrenamtlich reinigt.
Kriegsgräber auf dem Westfriedhof Schönebeck
die nachfolgenden Gedenksteine befinden sich auf dem Ostfriedhof von Schönebeck
Heldentod für Kaiser und Vaterland? Oder einfach nur sinnlos gestorben?
Viele sind namenlos verscharrt worden, oder die Angehörigen wissen nicht einmal
ob sie nur vermisst sind, oder wo sie den Tod fanden.
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Der 2. Weltkrieg hatte ebenfalls unzählige Soldaten-Opfer gefordert.
Junge Menschen, die für eine Großmacht-Idee ihr Leben lassen mussten.
Leider kaum noch zu lesen.
Wir denken es handelt sich um tschechische Bürger
Gedenkstein für 28 polnische Bürger
Gedenkstein für gefallene italienischen Soldaten auf dem Schönebecker Ostfriedhof
Die größte Anzahl an Opfern musste die Sowjetunion beklagen.
Am Mahnmal auf dem Ostfriedhof stehen die Stehlen mit den Namen der
einzelnen ehemaligen Sowjetrepubliken deren Soldaten hier gefallen sind.