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Die Boeltzigstraße, oder Böltzigstraße in Bad Salzelmen
Stand 07.08.2024: 5 Fotos
Bei diesem Namen muss man bis weit in die Geschichte der Mittelalterlichen Stadt Groß Salze zurückblicken.
Dr. Hans-Joachim Geffert liefert in seinem Buch "Die Pfänner von Groß Salze (1210-1797)" einen aufschlussreichen Überblick über die adligen Herren dieser Zeit. Unser Wissen um diese Namen verdanken wir seinen Nachforschungen:
Die Familie von Böltzig wird erstmals im Saalkreis um 1400 erwähnt und sie besaß neben Ländereien auch einige Burgen.
Mit Baltzer von Böltzig begann das Wirken der edlen Herren im Jahre 1633 in Groß Salze. In der Zeitspanne von 1633 bis 1749 zählt Herr Dr. Geffert 10 verschiedene von Böltzigs auf welche im Laufe der Zeit mehrere Ämter inne hatten. Sie waren Ratsherr, Kämmerer, Bürgermeister und Karl Friedrich wurde 1749 Consul.
Im Wappen führten sie auf rotem Feld einen silbernen, schräg liegenden Fisch, der markanter Weise geflügelt war. In der Johanniskirche ist das Wappen der Pfänner-Familie noch heute zu sehen.
Als ich auf der Homepage http://www.kirchbauverein-badsalzelmen.de war, fand ich im Gästebuch einen Eintrag von Andrea von Böltzig. Es ist schon toll, dass es noch immer eine Verbindung von ihrem jetzigen Wohnort zur Wirkungsstätte ihrer Vorfahren gibt.
In Anerkennung der Verdienste für die Stadt Groß Salze, wurde eine Straße auf den Namen "Böltzigstraße" benannt.
In dieser Straße befand sich unter der Hausnummer 12 die ehemalige F.A. Neubauer-Stiftung. Es war ein Erholungsheim für Magdeburger Kinder. In diesem Heim wurden aber wärend der NS-Zeit Kinder untergebracht, die ihren Eltern weggenommen wurden. Die Euthanasie spielte dabei eine große Rolle.
Die DVD ist eine Dokumentation über das Euthanasie-Kinderheim Böltzigstr.12. Der Titel lautet: Lebenserinnerungen "Die Hempelsche" ISBN 3-9803968-0 von Herrn Friedrich Büssow.
Zu DDR-Zeiten wurde es in "Oskar Linke Kinderheim" umbenannt. Wenn wir nach diesem Oskar Linke Heim googlen, finden wir Aufrufe von ehemaligen Heiminsassen, die heute noch nach damaligen Mitbewohnern suchen...
Jetzt ist das Gebäude in privater Hand, dient Diakonischen Zwecken und hat sich im Aussehen gewaltig verändert.
"Böltzigstraße Schönebeck.
Der Name dieser Straße gegenüber dem Gelände der Arbeitsanstalt hält die Erinnerung an eine alte Groß-Salzer Pfännerfamilie wach. Über dem Haupteingang der Burg Schadeleben, wie sie noch heute im Volksmunde heißt, befindet sich eine Inschrift: „Rosamunde Luise verwitwete v. Böltzig geb. v. Förder hat diesen Rittersitz Haus Schadeleben anno 1737 erkauft“ Das Doppelwappen beider Familien umschließt die Inschrift. Das war vor 200 Jahren, als hier noch der Adel herrschte. Auch an dem Herrenhaus des „Blauen Hofes“ finden sich diese Geschlechternamen Andreas Friedrich v. Böltzig und Frau Luise Rosamunde geb. v. Förder erbauten um das Jahr 1700 diesen Edelhof, der damals als der Stattlichste in Groß-Salze galt. Später erwarb dann Frau v. Böltzig Haus Schadeleben als Witwensitz. Es war einmal... In der Nachbarschaft der Edelmannstraße hat sich früher das Böltzigsche Herrenhaus befunden. Die Solgutsbesitzer betrieben dazumal auch Landwirtschaft. So wurden als erste Bauten außerhalb der Stadtmauern die zu dem Gutshof gehörigen Drescherhäuser angelegt, und zwar auf dem Gelände der jetzigen Böltzigstraße. Früher hat es hier allerdings ganz anders ausgesehen. Wo man jetzt von gepflegtem Promenadenweg aus auf den Gebäudekomplex der „Burg“ sehen kann, zeigte sich einstmals das typische Gepräge mittelalterlicher Befestigung. Hier befand sich der Stadtwall von Groß-Salze. Der durch dieses Gelände sich schlängelnde Graben wurde allmählich zum Sumpf. Um seine Planierungen ebenso um die Kultivierung bzw. Bepflanzung des Stadtwalls ist manche langwierige Unterhaltung geführt worden. Bis endlich laut eines Vertrages zwischen dem Groß-Salzer Magistrat und der Arbeitsanstalt die Sache in Angriff genommen werden konnte. Vor ungefähr 70 Jahren erfolgte endlich die Anlage des Promenadenweges auf dem Stadtwall, woran sich eine Anpflanzung von Akazienreihen schloss. Das war der Anfang zu der heutigen Böltzigstraße. Ein Zeuge der Vergangenheit aber erhielt sich hier inmitten alles Neuen: die alte Groß-Salzer Stadtmauer! Es ist noch ein stattliches Stück des grauen Gemäuers zu sehen, dort wo sich in den weiten Gartenanlagen der Arbeitsanstalt die Baumblüten herrlich entfaltet haben in all ihrer frühlingshaften Schönheit. Dazu ist das blühende Strauchwerk am Adolf-Hitler-Platz als eine rechte Freude für Auge und Gemüt."
Quelle: Gertrud Schernikau- Unsere Straßennamen in Bad Salzelmen
Datum unbekannt. Erholungsheim von Fr. Bartmuss. AK Michael Smoch
Datum unbekannt. Erholungsheim Neubauer-Stift
Datum unbekannt
Datum unbekannt
07.03.2012
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Wir befinden uns hier:
Die Böltzigstraße befindet sich zwischen der Eggersdorfer Straße und der Leipziger Straße.
Der mittlere Pfeil zeigt auf die Einrichtung. Die Sichthöhe beträgt 635m
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