Villa Carlshall (was davon übrig ist)
Die Ruine der Villa Carlshall steht in Schönebeck in der
Straße Hoher Weg 11.
Über dem Eingangsportal befindet ein Ornament mit
einem > H <, denn das ehemalige Jagdschloss
war 1860 im Besitz des Stadtverordnetenvorstehers Gustav Hoyer.
Ein weiteres Ornament
am Giebel enthält die Jahreszahl 1898, die Jahreszahl für den Umbau des
Jagdschlosses zu einer imposanten Villa.
Überliefert ist, dass die Villa Carlshall für die
Übernachtungen von Friedrich Karl Alexander Prinz von Preußen eingerichtet
wurde. Er weilte oft in der Funktion eines hohen Preußischen Offiziers in
Magdeburg und der Umgebung.
Die Villa wurde später der Wohnsitz der Familie Wolfgang
Wanckel, einem Sohn des Spediteurs Oskar Wanckel.
Nach meinem Kenntnisstand sind
das Grundstück und die Ruine noch immer im Besitz der Erben der Familie Wanckel.
Mir bleibt an dieser Stelle leider nur übrig den
traurigen Rest dieser stolzen Villa zu zeigen.
Informationen zu dem Gebäude vor dem Brand im Oktober 2008 stammen aus Gesprächen mit einer Verwandten der Familie Wanckel, der Tochter des Fotografen Otto Nilius, Waltraud Jäger, sowie aus dem Schriftverkehr mit einer Bekannten des Urenkels von Wolfgang Wanckel, Carmen Lienig und aus Veröffentlichungen im Internet:
http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1689.htm
Literatur:
Priesdorff 4, 468–471 (B); Brockhaus Conversations-Lexikon,
131885, 134;
Gustav Hertel/Friedrich Hülße,
Friedrich Wilhelm Hoffmanns Geschichte der Stadt Magdeburg, Bd. 2, 1885,
472, 481, 483, 488, 512, 525, 541, 547;
Wilhelm Schulze, Aus der Geschichte der Stadt Schönebeck, Ms. 1962,
608f.;
Dr. Hans-Joachim Geffert, Baudenkmale im Kreis Schönebeck, 1988, 33.
Für die Innenaufnahmen der Villa bedanke ich mich ganz herzlich bei Frau Waltraud Jäger aus Schönebeck und für die Zeichnungen und Inventarfotos bei Frau Carmen Lienig aus Bayern.